Sharon

Israel, Deutschland, 2007

FilmDokumentationBiografie

Regisseur Dror Moreh begleitete den israelischen Staatschef Ariel Sharon für seinen Dokumentarfilm während seiner Wahlkämpfe mit der Kamera.

Min.90

Damit, dass ausgerechnet unter dem israelischen Premierminister Ariel Sharon ein Friedensplan beschlossen wurde, der auf den Abriss von 21 jüdischen Siedlungen im Westjordanland und dem Gazastreifen hinauslief, konnte niemand rechnen. Der "Held des Sechstagekriegs", der als skrupelloser Militär bekannt wurde und als Verteidigungsminister die Verantwortung trug, als mit Israel verbündete libanesisch-christliche Falange-Milizen 1982 in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila ein Blutbad anrichteten, galt weder als Mann der Aussöhnung noch als ausgewiesener Palästinenser-Freund. Unter seiner Regierung hatten die jüdischen Siedler immer größeren Einfluss erlangt, und Sharon war es, der bis zuletzt zum weiteren Bau von illegalen Siedlungen auf Palästinenser-Gebiet aufrief.


Welches Motiv diesen Hardliner der israelischen Politik 2003 dazu bewegte, so ziemlich alles, woran er sein Leben lang geglaubt hatte, in Frage zu stellen, ist bis heute rätselhaft. Wie kam es zu der historischen Entscheidung, die womöglich den Weg zum Frieden hätte öffnen können ? In seinem Dokumentarfilm versucht Dror Moreh, den Gründen für diesen Sinneswandel auf die Spur zu kommen. Dabei wird die Geschichte Israels mit ihren zahllosen Krisen, Kriegen und geplatzten Friedenshoffnungen reflektiert, aber auch die Familiengeschichte Sharons, der als Sohn eines polnisch-deutschen Vaters und einer Russin 1928 in Israel geboren wurde. Ariel Sharon 2005: "Ich wurde in Israel als Sohn von Pionieren geboren, die ihr Land bestellten und keinen Streit gesucht haben. Wenn die Umstände es nicht verlangt hätten, wäre ich kein Soldat, sondern Bauer geworden."


Schon am Tag nach Sharons Hirnschlag im Januar 2006 hatte sich der Filmemacher Moreh zu seinem Film "Sharon" entschlossen, der in Israel für großes Aufsehen sorgte. Als israelischer Bürger ist Dror Moreh skeptisch, was die Zukunft angeht: "Unsere größte Tragödie als Volk ist, dass die Führer, die in der Lage waren, große Taten zu vollbringen, von der Bühne der Geschichte abtraten. Der Oslo-Prozess wurde wegen der Ermordung Yitzhak Rabins gestoppt. Und Sharon hat einen Prozess begonnen, den nur einer hätte beenden und damit den Staat Israel weiterbringen können: Ariel Sharon."

(Text: BR)

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