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Spannung mit Wiederholung: Die 10 besten Zeitschleifen-Filme

Been there, done that: Wer hätte gedacht, dass Wiederholung so fesselnd und vielschichtig sein kann? Einmal Unendlichkeit, bitte!

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

03/15/2022, 10:19 AM

Filme über Zeitschleifen haben sich schon längst einen fixen Platz in der Kinolandschaft gesichert und sind mehr als bloß eine kleine Fußnote: Man könnte sie als Subgenre des Sci-Fi sowie auch als Sub-Subgenre der Zeitreisen-Filme bezeichnen.

Zeitschleifen, sprich: die stetige Wiederholung des immer Gleichen, spielen mit der Erwartungshaltung des Publikums mit Detailverliebtheit und bissiger Ironie und sind dabei die perfekte Metapher fürs Leben selbst, genauer: für den Alltagstrott, die Routine, in der wir Tag für Tag gefangen sind und aus der wir uns nicht befreien können.

Mit überzeichnetem Surrealismus führen uns Zeitschleife-Filme oftmals schmerzhaft vor Augen, wie in unserem Leben Gestern, Heute und Morgen verschmelzen, wie wir festkleben im ewigen Vielleicht und wie der Rausch zum Rauschen wird. 

Aber keine Sorge, von depressiven Problemfilmen sind Zeitschleifen-Streifen (meist) meilenweit entfernt, bieten sie doch immer einen Lösungsweg aus der Wiederholungs-Misere: sei es, indem wir ein besserer Mensch werden, wir uns von toxischen Beziehungen lösen oder ganz einfach das Leben neu zu schätzen lernen. Vielleicht können wir das Leben selbst nicht verändern, aber den Blickwinkel darauf umso mehr. Und plötzlich wird das Normale zum Außergewöhnlichen.

Die 10 besten Filme mit Zeitschleife:

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Und täglich grüßt das Murmeltier (1993)

Die Mutter aller Zeitschleifen-Filme: Der großartige Bill Murray (als egozentrischer Wetter-Moderator Phil) sitzt in einer Zeitschleife fest und muss den selben Tag mit der bezaubernden Andie MacDowell (als tugendhafte Rita) immer und immer wieder leben. Im Film wird dieser Tag (oder Teile davon) ganze 38 Mal gezeigt, wie lange Phil also tatsächlich Gefangener der Zeitschleife ist (Monate? Jahre? Jahrzehnte?), beschäftigt bis heute Fans und Film-Nerds.

Langweilig wird's trotz Wiederholung nie, philosophisch und melancholisch-romantisch dafür umso mehr: Denn Phil kann der Zeitschleife nur entkommen, wenn er an seiner Ungustl-Persönlichkeit arbeitet. Dann klappt's vielleicht auch mit der Liebe – und vorbei ist's mit dem zermürbenden Trott! 

"Und täglich grüßt das Murmeltier" ist ein liebevoller Film mit unaufdringlichem moralischem Zeigefinger, der sich anfühlt wie eine nie enden wollende Umarmung. Passend zum Thema kann man sich den Klassiker immer und immer wieder ansehen!

"Und täglich grüßt das Murmeltier" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Timecrimes – Mord ist nur eine Frage der Zeit (2007)

Zeitschleife made in Spanien: Hector (Karra Elejalde) beobachtet per Fernglas eine halbnackte Frau und wird neugierig. Als sie verschwindet und er ihr nachgeht, wird er von einem maskierten Fremden attackiert und am Arm verletzt.

Danach wird die Sache aber erst wirklich mysteriös und komplex – für die ZuschauerInnen dafür umso spannender: Hector wird in die Vergangenheit zurückversetzt und jagt irgendwann mehrere Versionen seiner selbst. Das ist schräg, aber psychologisch natürlich höchst vielschichtig, Ich-Entwurf und Selbstabschaffung gehen ein bösartiges Spiel miteinander ein. Geheimtipp!

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Source Code (2011)

Der Sci-Fi-Action-Thriller mit Jake Gylenhaal wurde im Kino unter seinem Wert geschlagen, handelt es sich hier doch um einen höchst klugen Streifen, der mit überraschenden Wendungen, ausgefeilten Charakterprofilen und einem Spannungsbogen, der bis zur letzten Minute nicht nachlässt, zu überzeugen weiß.

Es geht um US-Soldat Colter Stevens (Gyllenhaal), der eines Tages, wie das halt so ist, im Körper eines fremden Mannes aufwacht. Im Zug. Dieser wird kurz darauf auch noch in die Luft gejagt, Stevens aber immer zurück – genau acht Minuten vor dem Terror-Anschlag. Die Sache wiederholt sich – und die Mission ist klar: Die Bombe finden und entschärfen, bevor es zum Unglück kommt. Was nicht so klar ist, ist alles andere ... Rasanter Mindfuck!

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Lola rennt (1998)

Der wahrscheinlich berühmteste deutsche Zeitschleifen-Film, der Franka Potente zum Star und Moritz Bleibtreu zum Heiligtum Deutschlands machte. Tom Tykwer inszeniert den Wettlauf mit der Zeit, der noch dazu außerhalb jeglicher Zeit-Regeln stattfindet, mit stampfenden Techno-Beats, schnellen Schnitten und vielen markanten Zwischentönen über Zufall, Schicksal und Selbstbestimmung.

Insgesamt dreimal rennt Lola los, um ihren Geliebten zu retten, immer ist irgendetwas anders, immer kommt es auf die kleinen Details an. Im Grunde ist "Lola rennt" die auf Celluloid gebannte Frage, was passiert wäre, wenn man doch die rechte Tür genommen hätte. Und von Spielbüchern hat das Ganze auch etwas. Das Verweigern jeglichen Genres macht den Streifen obendrein zu einem der großen Highlights der deutschen Film-Historie.

"Lola rennt" kannst du auf Amazon Prime kaufen oder ausleihen. 

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Edge of Tomorrow (2014)

Tom Cruise ist immer dann am besten, wenn er sich mit dem Überbösen anlegt, sich von irgendwo hoch oben runterstürzt und dabei grinsend sein Zahnpasta-Lächeln zeigt. Machohaftigkeit par excellence, aber manchmal funktioniert das halt wunderbar, wie in diesem Sci-Fi-Spekaktel zum Beispiel, in dem Cruise gegen Aliens antritt, die die Zeit kontrollieren und manipulieren können.

Er gerät in eine Zeitschleife, bekommt aber Hilfe von Emily Blunt. Das ist gut. Was blöd ist: Cruise muss jedes Mal erneut sterben, um der ewigen Wiederholung zu entkommen. Das ist actionreich, bildgewaltig und manchmal sogar wirklich lustig.

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Two Distant Strangers (2021)

Der mit dem Oscar geadelte Kurzfilm (rund 30 Minuten) beweist eindrucksvoll, dass Zeitschleifen auch sozial- und gesellschaftskritisch sein können.

Im Mittelpunkt steht nämlich der Schwarze Carter James (Rapper Joey Bada$$), der unverschuldet von einem Weißen Polizisten erschossen wird. Den rassistischen Mord muss er dank Zeitschleife immer und immer wieder erleben. Das geht nicht nur Carter, sondern auch den ZuschauerInnen an die Nieren und regt zum Nachdenken an. Trotz Sci-Fi-Aspekt realitätsnaher, als einem lieb ist.

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Happy Deathday (2017)

Den eigenen Tod immer und immer wieder zu erleben, ist ein beliebtes Motiv in Zeitschleifen-Filmen, spielt es doch mit der ur-menschlichen Angst der Vergänglichkeit und dem ewigen Gefangen-Sein in der Hölle. Anders als in "Two Distant Strangers" geht es im Überraschungshit "Happy Deathday" aber um einiges humorvoller und mit einer angenehmen Prise Selbstironie zu: Eine Studentin wird ermordet, hängt aber in einer Zeitschleife fest und muss die Tortur wiederholt über sich ergehen lassen.

Damit es nicht zu langweilig fürs Publikum wird, wird Tree (Jessica Rothe) jedes Mal auf andere Art und Weise gemeuchelt, man will schließlich auch beim Tod Abwechslung. Eines Tages beschließt sie, zurückzuschlagen ... Unterhaltsamer Mix aus Slasher-Film, Rom-Com und eben Zeitschleifen-Streifen. 2019 gab's eine ebenso gelungene Fortsetzung.

"Happy Deathday" gibt es auf Amazon Prime zum Ausleihen oder Kaufen. 

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Palm Springs (2021)

Nyles (toll: Adam Samberg) sitzt auf einer Hochzeit in Palm Springs fest – und zwar schon seit Ewigkeiten, er erlebt diesen Tag immer wieder. Ist ihm aber egal, es gibt Sschlimmeres als ewige Party, meint er, und überhaupt ist Nyles die Personifizierung des Nihilismus.

Als er Trauzeugin Sarah (bezaubernd: Cristin Milloti) kennenlernt, gerät auch die in die Zeitschleife. Anders als Nyles erwartet sie sich aber mehr vom Leben als den ewigen Trott und das Nicht-Sein ... Wunderbar märchenhafte Parabel über den Sinn des Lebens und was das Menschsein eigentlich so besonders macht. Berührend und sehr, sehr komisch.

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Butterfly Effect (2004)

Mithilfe alter Tagebücher kann Evan (Ashton Kutcher) in seine Vergangenheit reisen, die er schließlich zu manipulieren beginnt, um seine Freundin Kayleigh (Amy Smart) zu retten, was unerwartete, verheerende Auswirkungen auf die Gegenwart zeigt – ganz im Sinne des berühmten "Butterfly Effects" also.

Bei jedem Versuch wird die Welt rund um Evan düsterer, womit der Streifen perfide mit den Erwartungshaltungen des Publikums spielt und genau deshalb von Beginn an eine unglaubliche Sogwirkung ausübt. Anders ausgedrückt: "Butterfly Effect" ist ein verstörender Fantasy-Thriller, der furchtlos und wagemutig permanent über die dramaturgische Klippe springt und dabei kein einziges Mal zögert. 

"Butterfly Effect" ist nicht im Prime-Abo enthalten.

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Sechzehn Stunden Ewigkeit (2021)

Im ähnlichen cineastischen Wasser wie "Palm Springs" fischt auch "Sechzehn Stunden Ewigkeit", eine Mischung aus Teenie-Romanze und Zeitschleifen-Spannung, die den übernatürlichen Aspekt nutzt, um das intensive Erleben der Pubertät und die kleinen Freuden des Lebens als Weg aus der Sinnkrise metaphorisch spektakulär-unspektakulär in Szene zu setzen.

Zwei Jugendliche leben in den Tag hinein, den sie immer wieder erleben, die Ewigkeit wird für sie zur Realität. Die beiden erkennen aber den Vorteil daran: Sie konzentrieren sich auf die wunderschönen, erstaunlichen und perfekten Details, denn die sind es, die das Leben erst so wunderbar machen. Klingt nach Kitsch, ist aber herzerwärmend und hat das Herz am rechten Fleck. 

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