Verdacht

Suspicion

USA, 1941

FilmThriller

Die unerfahrene Frau eines Spielers verdächtigt ihren Mann, sie ihres Geldes wegen ermorden zu wollen.

Min.99

Nicht zuletzt die Sache mit dem Licht im Glas hat den Film berühmt gemacht. Cary Grant bringt Joan Fontaine nachts einen Schlaftrunk nach oben ins Zimmer. Längst liegt ein schwerer Schatten auf dem Hallodri, den Grant verkörpert. Mehr sprunghaft als spontan, eher verschwenderisch als zuvorkommend und mit der Wahrheit nicht selten im Widerstreit, umwarb der Galan namens Johnnie Aysgarth die spröde Lina McLaidlaw mit solchen Buketts von Charme, dass die Generalstochter sich hurtig von ihm heiraten ließ. Ob verstohlenes Begehren die ein wenig linkische, fast verklemmte Frau leitete oder eher Trotz gegen den Widerstand der Eltern, mag sie sich selbst nicht eingestehen. Um so heftiger ist hingegen bald ihr Argwohn, sie könnte einen Mörder geheiratet haben, der nun auch sie umbringen wolle. Der Verdacht vergiftet ihr Leben. Seine Sorgfalt in der Bildkomposition bewahrt Suspicion über Jahrzehnte seinen künstlerischen Rang. Ziemlich am Beginn, nach der ersten Annäherung von Lina und Johnnie, platziert Hitchcock, während Joan Fontaine mit scheuer, ein wenig zerbrechlich wirkender Miene halbnah im Bild ist, ein paar Blütenzweige neben der jungen Frau. Eine Einstellung später - Joan Fontaines Gesicht erlaubt sich das erste Strahlen - ist es schon ein üppiger Strauß Rosen. Doch wieder eine Einstellung später bleibt der Raum neben Lina leer: Johnnie, der unzuverlässige Bursche, hat seit Tagen nichts von sich hören lassen. (Hans-Dieter Seidebp

[ACHTUNG: SPOILER!]

Ich mag den Schluss des Films nicht, ich hatte einen anderen, der ganz verschieden war von dem des Romans. Wenn am Ende des Films Cary Grant Joan Fontaine das Glas vergiftete Milch bringt, hätte sie gerade einen Brief schreiben sollen, und zwar an ihre Mutter: «Liebe Mutter, ich liebe ihn wahnsinnig, aber ich will nicht länger leben. Er will mich töten, da will ich lieber sterben. Aber ich finde, die Gesellschaft muss vor ihm geschützt werden.» Wenn Cary Grant ihr also das Glas Milch reicht, sagt sie: «Liebling, würdest du bitte diesen Brief an meine Mutter abschicken?» Und er sagt: «Ja.» Sie trinkt die Milch und stirbt. Abblende, Aufblende und eine kurze Szene: Cary Grant kommt pfeifend daher und wirft den Brief in einen Briefkasten. (Alfred Hitchcock im Gespräch mit François Truffaut)

(Text: Viennale 2006)

IMDb: 7.3

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