The Life and Death of Peter Sellers

USA, GB, 2004

FilmBiografie

Die Adaptation des Buches von Roger Lewis zeigt, mit welchen Dämonen der begnadete Komiker privat zu kämpfen hatte.

Min.122

Start06/10/2005

"The Life and Death of Peter Sellers" zeigt die turbulente Karriere des britischen Komödianten, seinen Aufstieg vom beliebten BBC-Radiosprecher zu einem der talentiertesten Filmkomiker der Welt. Getrieben von seiner sehr dominanten Mutter, versucht Sellers sich mit seinen Frauenbeziehungen, seiner Popularität und seinen vielen Persönlichkeiten zu arrangieren. Obwohl er schöne Frauen heiratete, von den Kritikern gefeiert wurde und als Schauspieler große Erfolge verbuchte, gelang es ihm nie, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln.

In "The Life and Death of Peter Sellers" geht es um das albtraumhafte Innenleben dieses begabten, charismatischen Schauspielers, der einmal sagte: "Ich hasse alles, was ich tue." Dennoch wird deutlich, warum das Publikum sein komisches Genie liebte und ihn zur internationalen Kulturikone machte.

KRITIK

Das Privatleben eines Komikers gleicht vermutlich meistens einem Trauerspiel - zumindest im Fall von Peter Sellers ist es so gewesen. Um der Bedeutung dieses Künstlers gerecht zu werden, darf sich die Verfilmung seines Lebens ruhig einen Titel zulegen, der an eine klassische britische Tragödie erinnert (die Drehbuchautoren heißen allerdings weder Shakespeare noch Marlowe sondern Christopher Markus & Stephen McFeely - aber vielleicht sind das ja auch nur Pseudonyme).

Wir erleben prägnante Stationen von Sellers Karriere: beginnend als Radiosprecher bei BBC als Mitglied der anarchischen Comedy-Truppe "The Goons" , über die ersten großen Filmerfolge und den internationalen Durchbruch mit "The Pink Panther" (eigentlich als Starvehikel für David Niven gedacht, doch Inspector Clouseau hat das Steuer rasch an sich gerissen), seine legendäre Mitwirkung bei Kubricks (Stanley Tucci) "Dr. Strangelove" bis hin zur weiteren konfliktreichen Zusammenarbeit mit Blake Edwards (John Lithgow) für die - von Sellers verachtete - "Pink Panther"-Reihe.
Den beruflichen Höhenflügen gehen die privaten Abstürze einher und die geradezu unheimliche Wandlungsfähigkeit vor der Kamera wirkt sich im alltäglichen Umgang mit den Zeitgenossen fatal aus: Sellers zeigt viele Gesichter, aber es scheint so gut wie unmöglich, festzustellen, welches denn nun sein eigentliches ist.
Von seiner dominanten Mutter beherrscht, hat er wenig Glück bei Frauen: die Liebe zu Sophia Loren (Sonia Aquino) verläuft ebenso hoffnungslos wie seine Ehen mit Anne (Emily Watson) und Britt Ekland (Charlize Theron), die nacheinander in die Brüche gehen.
Er bleibt von starken manipulativen Persönlichkeiten abhängig und lässt sich regelmäßig von einem dubiosen Wahrsager beraten.
Immer wieder durchlebt er Phasen des Selbstzweifels und offenbart einen Hang zur Selbstzerstörung, nebst einer boshaften Freude, andere vor den Kopf zu stoßen
und stirbt schließlich vereinsamt einen viel zu frühen Tod nach einem Herzanfall

Geoffrey Rush, dessen Vorliebe für exzentrische Charaktere immer wieder deutlich wurde, schlüpft in den Körper des menschlichen Chamäleons und demzufolge in etliche Verkleidungen: er spielt nämlich nicht nur viele der von Sellers kreierte Filmfiguren, sondern stellt in Schlüsselszenen auch wichtige Persönlichkeiten dar, die dem Künstler im Leben und bei der Arbeit begegneten. Ingesamt spricht Rush im Film mit nicht weniger als 40 verschiedenen Tonfällen.
Das Team um Regisseur Stephen Hopkins konnte auf eine große Anzahl von Quellen zurückgreifen: Biografien, Interviews und Dokumentationen wurden ebenso berücksichtigt, wie eine gewaltige Menge Familienfilme, die Sellers selbst gedreht hat.
So entsteht ein faszinierendes biographisches Kaleidoskop, bei dem die Grenzen zwischen Spiel und Wirklichkeit virtuos gehandhabt werden: der Blick aufs Leben des Schauspielers nimmt niemals eine voyeuristische Färbung an und gerade das Ende relativiert das soeben Gesehene, indem uns Sellers freundlich aber bestimmt den Eintritt in seine Privatsphäre verwehrt.

franco schedl

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