The U.S. vs. John Lennon

USA, 2006

FilmDokumentation

Min.99

Man schrieb den 10. Dezember 1971. Die Beatles hatten sich aufgelöst, der Vietnamkrieg würde noch vier Jahre toben, und John Lennon hatte noch neun Jahre zu leben, als er auf einer Kundgebung beiläufig zu einem Anführer der US-Friedensbewegung und zu Richard Nixons Lieblingsfeind aufstieg. Man wollte den Kerl loswerden. The U.S. vs. John Lennon von David Leaf und John Scheinfeld handelt vom Versuch der amerikanischen Regierung, den «unerwünschten Ausländer» abzuhören, zu beschatten und wegen angeblicher Visavergehen abzuschieben. Es ist ein Vergnügen, den Verführer Lennon bei der Arbeit zu beobachten. Scheinfeld und Leaf haben - unterstützt von Johns Witwe Yoko Ono - Material von schwarzweißen Beatles-Pressekonferenzen über die «Bed Peace»-Happenings des Paares bis zu politischen Interviews in US-Fernsehtalkshows montiert. Dies geschieht immer entlang der 1972 vom Weißen Haus gewünschten Abschiebung des «undesirable alien», beflügelt oder kontrapunktiert von fast vierzig Lennon-Songs. Es treten Zeugen auf, deren Namen so unzeitgemäß klingen, dass man sie tot wähnte. Einstige Revolutionäre wie Angela Davis und Bobby Seale sind dabei, aber auch liberale Poltiker, die damals eine Rolle spielten. Alle sind Lennon-Fans, alle trauern noch immer. Dem Romancier und linken Essayisten Gore Vidal, seit Jahrzehnten im Exil in Europa, fällt es zu, auszusprechen, warum die Filmemacher gerade jetzt auf ein neues Publikum für Lennons alten Kampf hoffen: Richard Nixon wie George W. Bush, meint Gore Vidal, beide in einem unpopulären Krieg gefesselt und paranoid, hätten ihre Gegner als «unpatriotisch» bekämpft: «Sie standen beide für den Tod. Lennon aber stand für das Leben.» (Uwe Schmitt)

(Text: Viennale 2007)

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