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Dahmer, Nightstalker & Co.: Warum ist True Crime insbesondere bei Frauen so beliebt?

© Bild: Netflix
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29.12.2022

Die 6 besten True-Crime-Serien 2022

Wahre Verbrechen waren einer der ganz großen Serientrends 2022. Einige dieser True-Crime-Serien sind uns besonders im Gedächtnis geblieben.

Er war einer der ganz großen Entertainment-Trends dieses Jahres 2022: True-Crime-Serien. Egal ob BetrügerInnen, HochstaplerInnen, MörderInnen oder sonstige Cretins der Menschheit: Wie noch nie zuvor faszinierten uns zutiefst menschliche Abgründe sowie das Eintauchen in die Psyche von Personen, die (hoffentlich) so ganz anders sind als wir selbst.

Was macht einen Menschen zum/zur MörderIn? Steckt in jedem von uns ein Stückchen Monster? Zu welchen Taten wären wir selbst in Ausnahmesituationen fähig? Und wieso fühlen wir uns allgemein von True-Crime-Fällen so sehr angezogen? Weil wir uns vielleicht selbst zu ProfilerInnen ernennen und böse Menschen möglichst schnell erkennen möchten, um uns per se vor schlimmen Ereignissen zu schützen? Oder sind wir Menschen einfach nur sensationsgierig und ein winziger Teil in uns bewundert Kriminelle, weil sie sich ohne zu zögern einfach das nehmen, was sie möchten?

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Solche Fragen können durchaus für schlaflose Nächte sorgen – genauso wie die eine oder andere True-Crime-Serie, die oft noch lange nach den Credits nachhallt und unser Vertrauen in die Menschheit zerstören kann. Ja, wir geben zu: True-Crime-Storys sind spannend und schaffen eine besonders starke Verbindung zu den ZuschauerInnen, weil das Dargebotene ja "wirklich passiert" ist.

Trotzdem, bei aller Kurzweiligkeit und Binge-Vergnügen sollten wir niemals aus den Augen verlieren, dass realen (wenn auch oftmals schon verstorbenen) BetrügerInnen und MörderInnen durch das True-Crime-Genre eine breite Plattform geliefert und ein Platz in der Popkultur ermöglicht wird. Die Unterhaltung findet nicht selten auf Kosten der Opfer und/oder deren Hinterbliebenen statt – und nicht immer lässt sich im Rahmen eines Serien-Hypes eine Glorifizierung des/der TäterIn vermeiden. Man denke nur an die Netflix-Erfolgsserie "Dahmer", die Jeffrey-Dahmer-Kostüme auf Ebay nach sich gezogen hat ... Das heißt: Bitte Gehirn und Moral einschalten!

Die besten 6 True-Crime-Serien 2022:

"Dahmer"

© Bild: Netflix

"Dahmer - Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer"

Viel wurde Ryan Murphy, der für die Netflix-Serie rund um den berühmt-berüchtigten Serienkiller Jeffrey Dahmer verantwortlich zeichnet, vorgeworfen. Er hätte die Angehörigen der Opfer nicht um Erlaubnis gefragt. Er würde Kapital aus dem Leid, das Dahmer verursacht hat, schlagen. Dahmer selbst würde zum Helden hochstilisiert werden. Sogars Dahmers Vater verklagte die Streamingplattgform.

Wer die Serie aber tatsächlich gesehen hat, dem wird schnell klar: Murphy legt den Fokus auf die Opfer von Dahmer (inklusive Dahmers Familie) und verursacht, den Horror und den Schrecken, den der junge Mann damals in der Gesellschaft verbreitete, so feinfühlig wie möglich dem Publikum näherzubringen. Auch versucht er, die Hintergründe von Dahmers Taten zu erklären, ohne dabei reißerisch zu werden. Schockierend ist jede Szene natürlich trotzdem – auch aufgrund der höchst authentischen Darstellung von Evan Peters, der Dahmer nicht nur spielt, sondern zu ihm wird. Kalte Schauer beim Bingen garantiert!

Zu sehen auf Netflix. Hier geht's zur Serie!

"Clark"

© Bild: Eric Broms / Netflix

Clark

Die Serie (die leider weit unter ihrem Wert geschlagen wurde) erzählt vom Leben und der Karriere von Clark Olofsson (Bill Skarsgård), einem der absolut berüchtigtsten Verbrecher Schwedens. Als Vorlage der Serie diente Olofssons Autobiographie "Vafan var det som hände".

Olofssons kriminelle Karriere begann bereits in den frühen Sechzigerjahren. Wirklich berühmt wurde er aber 1973, als er eine entscheidende Rolle in der Geiselnahme am Norrmalmstorg spielte, in der vier Geiseln in einer Bank 131 Stunden gefangen genommen wurden. 

Es handelte sich dabei um einen der ersten Kriminalfälle, über den die schwedischen Medien live berichteten und bei dem auch der körperliche und psychische Zustand der Geiseln im Fokus stand. Alle Geiseln bauten eine Beziehung zu den Bankräubern auf und zeigten mehr Angst vor der Polizei als vor den Tätern. Hierauf ist auch der psychologische Begriff "Stockholm-Syndrom" zurückzuführen.

Zu sehen auf Netflix. Hier geht's zur Serie!

"The Staircase"

© Bild: Sky Deutschland

The Staircase

Die Doku-Serie auf Netflix erzählt vom Krimi-Autor Michael Peterson, der sich für den Mord an seiner Frau vor Gericht verantworten musste. Kathleen Peterson wurde eines Tages tot am Fuß einer Treppe im Haus des Ehepaares gefunden. Es war der Beginn eines 16 Jahre währenden Rechtsstreits. 

HBO Max hat diesen Fall heuer verfilmt – und sich bei der Besetzung nicht lumpen lassen: Die allseits beliebten Oscar-PreisträgerInnen Colin Firth und Toni Collette werden in den Hauptrollen zu sehen sein – ein Pärchen, von dem wir bisher nicht wussten, das wir es vermissen. Aber auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen: Unter anderem sind Juliette Binoche, Patrick Schwarzenegger und Sophie Turner mit von der mysteriösen Partie.

Die eine oder andere dramaturgische Freiheit hat man sich hier zwar genommen, aber die hervorragenden schauspielerischen Leistungen, allen voran von Firth, machen "The Staircase" zu einem Miniserien-Highlight mit Gänsehaut-Garantie.

Zu sehen auf Sky X und Amazon Prime Video. Hier geht's zur Serie!

"Mord im Auftrag Gottes"

© Bild: Michelle Faye/FX

Mord im Auftrag Gottes

„Mord im Auftrag Gottes“ ist eine Miniserie, die von Jon Krakauers True-Crime-Bestseller inspiriert wurde und von den Ereignissen erzählt, die im Jahr 1984 zum Mord an Brenda Wright Lafferty und ihrer kleinen Tochter in einem Vorort im Salt Lake Valley führten.

Als Detective Jeb Pyre (Andrew Garfield) Vorfälle untersucht, zu denen es innerhalb der Familie Lafferty gekommen ist, deckt er Geheimnisse über die Ursprünge der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage auf und erkennt die gewalttätigen Folgen eines unnachgiebigen Glaubens. Was Pyre, ein frommer Mormone, ans Licht bringt, veranlasst ihn dazu, seinen eigenen Glauben infrage zu stellen ... Die elegetische Grundstimmung wühlt auf. Für Garfield gab's eine Emmy-Nominierung.

Zu sehen auf Disney+. Hier geht's zur Serie!

"The Dropout"

© Bild: Beth Dubber/Hulu

The Dropout

Geld. Romantik. Tragödie. Betrug. "The Dropout" mit der großartigen Amanda Seyfried in der Hauptrolle erzählt die unglaubliche Geschichte über Ehrgeiz und Ruhm von Elizabeth Holmes. Im Fokus steht die Frage: Wie konnte die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt alles, was sie sich aufgebaut hatte, mit nur einem Wimpernschlag verlieren? Oder ist sie gar selbst daran schuld und alles war mehr Schein als Sein...? 

Ähnlich wie "Dahmer" lebt die Miniserie allen voran von seiner Protagonistin: Seyfried taucht in die Rolle der Tech-Unternehmerin mit Haut und Haaren ein, sogar deren einprägsame Stimme macht sie sich zu eigen. Es ist ein Genuss, Seyfried in jeder einzelnen Szene beim Spielen zuzusehen, die diesjährige Emmy-Auszeichnung war vollkommen verdient.

Den MacherInnen gelang zudem eine Balance zwischen leisem Humor und persönlicher Tragik (auch derer der Opfer!), die langsame Erzählweise zwingt zudem nur noch mehr, beim Unvorstellbaren genauer hinzusehen. Am Ende bleibt zumindest die Genugtuung, dass Holmes im wahren Leben mit einer gerechten Strafe verurteilt wurde.

Zu sehen auf Disney+. Hier geht's zur Serie!

"Pam & Tommy"

© Bild: Hulu

Pam & Tommy

Viel wurde über "Pam & Tommy" berichtet, sei es über die Kritik der Fans, die Serie würde Andersons Sex-Image erneut ausbeuten, oder über den sprechenden Penis von Schlagzeuger Tommy Lee.

Und ja, Sensationsgier kann man der Miniserie mit Sebastian Stan und Lily James (beide wunderbar als Pamela Anderson und Tommy Lee) durchaus vorwerfen, genauso wie einen Hang zur Durchgeknalltheit, Oberflächlichkeit und Selbstdarstellung. Genau deshalb aber ist die Serie rund um den Sexvideo-Skandal von Anderson und Lee (das erste Sexvideo eines Promi-Paares übrigens!) eine perfekte Zeitreise in die 1990er-Jahre, in der der Promi-Kult seinen Höhepunkt feierte und man von politischer Korrektheit noch weit entfernt war.

"Pam & Tommy" schafft es unter all der kunterbunten (und unterhaltsamen) Oberfläche, das Publikum zum Nachdenken anzuregen und Andersons Image als "Sexmbombe der Nineties mit neuen Augen zu betrachten. Wie viel davon wirklich genauso stattgefunden hat, steht auf einem anderen Blatt. Aber in den 90ern war man da schließlich auch nicht so kritisch.

Zu sehen auf Disney+. Hier geht's direkt zur Serie!

Für alle Fans: Die 5 besten True-Crime-Dokus 2022

  1. "Worst Roommate ever" (Netflix)
  2. "Conversations with a Killer: The Jeffrey Dahmer Tapes" und "The John Wayne Gacy Tapes" (Netflix)
  3. "Der Tinder-Schwindler" (Netflix)
  4. "Girl in the Picture" (Netflix)
  5. "Untold: The Girlfriend who didn't exist" (Netflix)

 

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