Die Strategie der Spinne
Strategia del ragno
I, 1970
Der junge Athos Magnani kommt eines Sommers in den Ort Tara in der Emilia, wo sein Vater, der gleichnamige Athos Magnani, gelebt hat und 1936, vor der Geburt des jungen Athos, umgebracht worden ist. Der Mörder ist nie ermittelt worden; in Tara finden sich einige Denkmäler und Gedenktafeln zu Ehren des antifaschistischen Helden. Athos der Sohn beginnt nach der Wahrheit zu forschen. Eingeladen hat ihn Draifa, die damals die Geliebte seines Vaters war. Weitere Einblicke in die Vergangenheit vermitteln ihm die drei älteren Herren Costa, der Salamihersteller Gaibazzi und der Kinobesitzer Rasori, die damals Mitkämpfer seines Vaters waren.
Min.100
Die einfachste Geschichte des Kinos: Ein Mann kommt in eine fremde Stadt. Er ist auf der Suche nach der Wahrheit, einer, deren Schlüssel in der Vergangenheit liegt. Aber wir sind im Jahrhundert Freuds, was die Sache verkompliziert: Die Recherche gilt einer Legende, einem Märtyrer der Linken und Helden des Kampfes gegen den Faschismus, einem Toten, der der eigene Vater ist. Alles wird schwieriger dadurch, dass das Jahrhundert Freuds auch das Jahrhundert der politischen Lüge darstellt und der Sohn, stellvertretend für andere Söhne, erkennen muss, dass der Vater ein Verräter gewesen ist, ein Inszenator des eigenen Märtyrertums. Sohn und Vater, gespielt von einem Schauspieler, werden zu Doppelgängern. Parallel fließt die Kamera neben den Gängen des Helden her, um parallel gebündelte Vorgänge aus verschiedenen Zeiten zugleich zu begleiten: ein Lauf durch die Spalierwälder am Po 1936, ein Lauf durch die Pappeln in der Gegenwart; ein Rigoletto-Abend im Teatro Regio damals, ein anderer heute. (H.T.)
(Text: Filmmuseum)
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Anbieter | Resolution | Preis | |
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Sky X | 576p | € 24.99 | Zum Angebot |
Schauspieler: Giulio Brogi, Alida Valli, Pippo Campanini, Franco Giovanelli, Tino Scotti
Regie: Bernardo Bertolucci
Kamera: Vittorio Storaro
Autor: Bertolucci, Eduardo de Gregorio, Marilù Parolini nach "Tema del traidor y del héroe" von Jorge Luis Borges
Musik: Giuseppe Verdi, Arnold Schönberg