Filmkritik: "Zoo" (2018) auf Amazon Prime

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Filmkritik

"Zoo": Einfühlsamer Überlebenskampf um die Liebe

Zombies sind in diesem schwarzhumorigen Kammerspiel nur Statisten in einem ebenso spannenden wie herzzerreißenden Liebesdrama.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

04/03/2020, 12:48 PM

Pandemie-Thriller sind in Zeiten der Coronavirus-Krise hoch im Kurs. Nie zuvor hat sich so ein unbehaglicher Realismus beim Schauen dieser Filme breit gemacht. Der Zombiefilm ist sozusagen die schlimmste Eskalationsstufe des Pandemie-Thrillers, die ultimative Horrorvision.

Doch "Zoo" vom schwedischen Writer/Director Antonio Tublen ist kein typischer Zombiefilm. Vielmehr hat Tublen aus der häuslichen Isolation eines jungen Ehepaares ein ebenso nervenzerfetzendes wie herzzerreißendes Liebesdrama gemacht, bei dem die Zombies nicht viel mehr als eine Statistenrolle haben. Trotz viel schwarzem Humor und einfühlsamer Charakterarbeit kommt dennoch auch eine beklemmende Stimmung auf. Gerade in Zeiten wie diesen, dürfte der Film also nicht jedermanns Sache sein.

 

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Hilft häusliche Isolation gegen Zombies?

Das junge Ehepaar Karen (Zoë Tapper) und John (Ed Speleers) lebt in ihrer gemeinsamen Wohnung in London mehr nebeneinander als miteinander. Nach der tragischen Totgeburt ihrer Tochter haben sie sich immer mehr auseinandergelebt. John hat sich in seine Arbeit als Lehrer gestürzt, Karen ihren Job (bei Polizei oder Gericht?) wohl schon vor einiger Zeit verloren. Sie trinkt viel und denkt daran John zu verlassen. Die Umzugskartons hat sie schon besorgt. Doch die Zombie-Epidemie macht ihr einen Strich durch die Rechnung.

Im Fernsehen werden die Menschen aufgefordert ihre Wohnungen nicht zu verlassen. John hält das alles für eine übertriebene Hysterie. Doch als er eines Tages entsetzt mit den Worten "Sie beißen!" nach Hause kommt, wird dem Paar der Ernst der Lage bewusst. Durchs Fenster sehen sie wie Menschen auf der Straße von den Zombies angefallen und aufgefressen werden. Karen und John sind in ihrer Wohnung gefangen und haben nicht einmal genügend Lebensmittelreserven angelegt.

In dieser existenziellen Krise stellt sich Karen als die Erfinderische und Mutigere heraus. Allerdings hält sie auch nichts von Solidarität. Nachdem sie die leer stehenden Wohnungen ihrer Nachbarn geplündert haben, sind sie mit allem gut versorgt. Nun müssen sie nur noch auf die Kavallerie warten. Aber die Rettung kommt nicht.

 

Liebesdrama mit schwarzem Humor

Regisseur Antonio Tublen hat ein Kammerspiel inszeniert, das nicht nur vom einfühlsamen Zusammenspiel zwischen Zoë Tapper ("Nightflyers") und Ed Speleers ("Outlander") lebt. Die im Grunde düstere Geschichte spart auch nicht mit schwarzem Humor. Die depressive Karen hat zwar keine Lebensmittel eingekauft, bunkert aber unter der Spüle massenweise Drogen. Im alten Job hat sie aus der Asservatenkammer alles mögliche mitgehen lassen: Von Marihuana über Ectasy bis Speed und Kokain ist alles dabei. Für Stimmung in der häuslichen Isolation ist also gesorgt. Immer wieder gibt das Drehbuch Grund zum Lachen und Schmunzeln, sorgt aber auch für Nervenkitzel. In der Isolation finden Karen und John wieder zueinander. Ihnen wird klar, dass sie alles, was sie wirklich brauchen, schon haben: einander.

Ob die Sache mit der Zombie-Seuche doch noch gut ausgeht? Dazu nur soviel: Schwarzer Humor, emotionales Drama und gutes Drehbuch hin oder her – es ist trotzdem nur ein Film!

 

"Zoo" ist bei Amazon Prime als Leihangebot für 3,99 Euro zu sehen.

 

Die Ehe von Karen und John hat schon bessere Zeiten erlebt. Doch eine Zombie-Epidemie zwingt das Ehepaar sich zusammenzuraufen und gemeinsam um ihr Überleben und ihre Liebe zu kämpfen.

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