Gloria (1980)
USA, 1980
Gena Rowlands, abgebrühte Gangster-Lady, steht in New York plötzlich mit einem Sechsjährigen da, um den sie niemanden gebeten hat
Min.123
Das Leben geht weiter: Cassavetes sorgt für kriminelle Zwischenfälle und für ein realistisches Genrekino, das es so vorher auch nicht gegeben hat. Gangsterfilm, gegen den Strich gebürstet.
Nach all den Jahren des Industrie-unabhängigen Schaffens ließ sich Cassavetes für Gloria wieder mit einem Major Studio ein, dem er ursprünglich nur das Buch verkaufen und die Hauptdarstellerin nahe legen wollte - der dann aber auch noch ihn als Regisseur wollte. Da hatte wohl jemand die Zeichen der Zeit erkannt: Gloria wurde zum populärsten, formal geschlossensten, auf seine Art gelungensten Film von John Cassavetes. Er funktioniert an der Oberfläche perfekt als zeittypischer, lyrisch-realistisch grundierter Genre-Reißer - kinderfeindliche Gangsterbraut bekommt kleinen Klugscheißer angehängt, als "Das Syndikat" dessen Eltern massakriert; Steppke hat ein Notizbuch voll mit Namen und Zahlen, das die "Men of Respect" haben wollen. Darunter liegt ein intimes Psychodrama über die Annäherung, dann Verwandlung zweier Menschen durch das gemeinsame Erleiden widriger Umstände. Am Ende: Transzendenz?, Bluff?, ein Traum? (filmmuseum)
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Schauspieler: Gena Rowlands, John Adames, Julie Carmen, Buck Henry, Tom Noonan
Regie: John Cassevetes
Kamera: Fred Schuler, Cassavetes
Autor: John Cassevetes
Musik: Bill Conti