Illtown
USA, 1996
Dante und Micky sind Mitte, Ende Zwanzig. In der gewöhnlichen Welt, neben der sie leben, wären sie noch jung - in ihrem Paralleluniversum aber sind sie fast im Rentenalter.
Min.101
Dante und Micky leben vom Drogenhandel. Durch gute Ware und punktuelle Brutalität konnten sie ein mittelständisches Mikro-Imperium aufbauen, das läuft wie geschmiert. Im Prinzip leben sie den US-Kleinbürgertraum - der sich bekanntlich rasch zum Alb wenden kann. Narcotic realism nannte Nick Gomez seinen Stil, in dem die Farben Miamis paradox wirken in ihren grellen Pastelltönen und jede Bewegung entweder zu schnell oder zu langsam erscheint.
"Illtown", der beste US-Film des Jahres 1996, findet das Reale dieser Gesellschaft, indem er bewusst ihren phantasmatischen Zuständen nachspürt - nicht aus sicherer Distanz, sondern im Modus einer prekären, zirkulierenden, schlafwandlerischen Ambient-Erzählung, in der Menschen zu Lebzeiten sagen: "I died and went to heaven." Mittendrin Lili Taylor, deren Vernunft, Pragmatik und Beständigkeit den infernalischen Irrsinn erst wirklich werden lassen. (R.H. / A.H.)
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Schauspieler: Michael Rapaport, Lili Taylor, Kevin Corrigan, Adam Trese, Isaac Hayes
Regie: Nick Gomez
Kamera: Jim Denault
Autor: Nick Gomez
Musik: Brian Keane