Là-bas (Down There)

F, B, Israel, 2006

FilmIndependentDokumentation

Min.78

Ein kurzer Aufenthalt einer Frau in Tel Aviv, in einer nahe dem Meer liegenden Wohnung. Von hier richtet Chantal Akerman den Blick hinaus auf die Häuser der Stadt, beobachtet das alltägliche Geschehen auf den gegenüberliegenden Terrassen. Der Blick wird dabei zu einem filmischen Tagebuch, das seine Entstehung - und kontinuierliche Fortschreibung - selbst zum Thema macht: Welche Bilder sind hier, mit dem Blick des «Gefangenen», überhaupt möglich? Là-bas ist ein Film scheinbar ohne die geringste Absicht - außer mit jener, ohne Absicht zu sein. Denn gerade durch eine solche Versuchsanordnung kann etwas Neues zum Vorschein kommen. Ich habe nie den Wunsch verspürt, einen Film in Israel zu machen. Ich hatte Angst, mir die Finger zu verbrennen und den Verstand, Angst vor den Klippen meiner Subjektivität, die mir bei diesem Thema gefährlich und konfus vorkam. Es gibt keine Neutralität, die könnte nur vorgetäuscht sein. Wenn ich Dokumentarfilme mache, interessiert mich mehr als alles andere, dass sie sich weder direkt an meine eigene Geschichte noch an die der Juden anlehnen. Ich war auch der Meinung, dass man, um Israel betrachten zu können, nach Afghanistan gehen müsste oder anderswohin, nach New York zum Beispiel, aber ganz bestimmt nicht nach Israel. Dann ging ich an die Universität von Tel Aviv, um Film zu unterrichten. Eines Tages habe ich die Kamera genommen und mich irgendwo hingesetzt, und plötzlich war ein Bild, eine Einstellung da. Ich fand das Bild großartig. Danach musste ich nur noch abwarten und den Dingen ihren Lauf lassen. (Chantal Akerman)

(Text: Viennale 2006)

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