Beruht "Blood and Gold" auf Netflix auf einer wahren Begebenheit?

Beruht "Blood and Gold" auf Netflix auf einer wahren Begebenheit?

© NETFLIX/R. Bajo

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Basiert "Blood & Gold" auf einer wahren Begebenheit?

Im neuen Actionstreifen auf Netflix geht es um die Nazi-Goldjagd während des Zweiten Weltkriegs. Wie viel davon ist tatsächlich wahr?

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

05/30/2023, 02:10 PM

Der deutsche Historien-Actioner "Blood & Gold" schoss sofort auf Platz 1 der Netflix-Charts. Für alle, die den Streifen noch nicht gesehen haben: "Blood & Gold" spielt im Frühjahr 1945 – genauer: während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Der desertierte Wehrmachtssoldat Heinrich (Robert Maaser), auf dem Weg zu seiner kleinen Tochter, gerät in die Fänge einer marodierenden SS-Truppe unter ihrem fanatischen Anführer (Alexander Scheer) – und soll aufgehängt werden. Die junge Kriegswitwe Elsa und ihr Bruder retten Heinrich in letzter Sekunde.

Die SS ist gleichzeitig im nahegelegenen Dorf Sonnenberg auf der Suche nach einem Goldschatz und stößt dabei auf den erbitterten Widerstand der Bewohner, die ihn für sich behalten wollen. Der Goldrausch eskaliert zum Blutrausch. Heinrich, Elsa und Paule kämpfen zwischen den Fronten ...

Klingt fast nach einer wahren Begebenheit, oder? Wir klären auf. 

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Ist "Blood & Gold" eine wahre Geschichte?

Wir müssen euch enttäuschen (oder auch nicht): "Blood & Gold" basiert, abgesehen natürlich vom realen Setting des Zweiten Weltkriegs, auf keiner wahren Begebenheit. Weder den Goldschatz noch die Protagonist:innen beziehungsweise Antagonist:innen hat es tatsächlich gegeben. 

Allerdings: die Grundprämisse der Nazi-Goldjagd ist nicht weit hergeholt, ganz im Gegenteil. Dass Nazi-Militäroffiziere und -Soldaten nämlich Juden, die in Konzentrationslagern inhaftiert waren, finanziell beraubten, ist historisch belegt. So berichteten Schweizer Historiker laut einem Artikel der "New York Times" 1997, dass sich der Wert des Goldes, das jüdischen Menschen vom Dritten Reich gestohlen wurde, 1945 auf etwa 146 Millionen US-Dollar belief. Heute spricht man bei diesem gestohlenem Gold von "Nazi-Gold".

Wer ist Walter Hill?

Eine weitere Spur von Realität findet sich in "Blood & Gold" in Form eines Easter Eggs: Der Namen auf dem Grabstein, in dem der Schatz versteckt sein soll, lautet "Walter Hill". Und besagter Walter Hill war tatsächlich eine reale Person, auch wenn er nichts mit der NS-Zeit zu tun hat: Bei Walter Hill handelt es sich um einen der einflussreichsten Action-Regisseure der jüngeren Popkultur. Hill zeichnete sich unter anderem für "Nur 48 Stunden", "Ein stahlharter Mann", "Driver" und "Straßen in Flammen" verantwortlich, allesamt Genre-Klassiker. Auch hat er zahlreiche Western gedreht, wie beispielsweise "Long Riders"

"Blood & Gold"-Regisseur Peter Thorwarth wollte mit diesem Easter Egg Walter Hill wohl eine kleine Würdigung erweisen – und zwischen den Zeilen vielleicht auch seinen eigenen Film in einem Atemzug mit Hills Kultstreifen nennen. "Blood & Gold" ist zwar ein Neo-Spaghetti-Western mit gnadenlosen Action-Einlagen in der Tradition von "Inglourious Basterds", aber zu all diesen Klassikern besteht dann doch ein nicht zu leugnender Respektabstand ...

"Blood & Gold" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's zum Film!

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