Neue Filmproduktionshallen in Wien. v.l.n.r.: Fitz Lehr, Kurt Gollowitzer, Peter Hanke, Markus Ornig, Anu Shanker, Fabian Kaufmann

Neue Filmproduktionshallen in Wien. 

v.l.n.r.: Fitz Lehr, Kurt Gollowitzer, Peter Hanke, Markus Ornig, Anu Shanker, Fabian Kaufmann

© David Bohmann

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Neue Filmproduktionshallen: Wien im Blickpunkt der globalen Filmindustrie

Im Hafen Wien werden neue Filmproduktionshallen mit rund 3.300 Quadratmetern Gesamtnutzfläche erbaut. 2024 sollen sie in Vollbetrieb gehen.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

12/15/2022, 09:35 AM

Seitdem in den Rosenhügel-Filmstudios im Jahr 2014 die Pforten für immer geschlossen wurden, ist die Filmbranche in Bezug auf Atelierproduktionen gewissermaßen obdach- und heimatlos. Als Ausweichquartiere wurden in den vergangenen zehn Jahren oft leerstehende Industrie- und Lagerhallen im Raum Wien provisorisch aufwendig zu "Studios" umfunktioniert. 

Das soll sich nun zukünftig ändern: Der Hafen Wien (ein Unternehmen der Wien Holding) und die HQ7 Studios (ein Unternehmen der CC Real International) realisieren gemeinsam am Betriebsstandort HQ7 (7. Haidequerstraße 6) zwei nach internationalem Standard geplante Sound Stages ("soundproofed") mit rund 3.300 Quadratmetern Gesamtnutzfläche. Nach dem Baustart im Frühjahr 2023 werden die Hallen zum Jahresbeginn 2024 in Vollbetrieb gehen. 

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Wien als internationaler Filmproduktions-Standort

"Die Errichtung der HQ7 Studios ist der finale Puzzlestein, um Wien als internationalen Produktionsstandort optimal zu positionieren", zeigt sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke erfreut. "Bereits im März haben wir mit dem 'Vienna Film Incentive' ein neues Werkzeug geschaffen, um internationale Film-, Serien- und erstmals auch Streamingprojekte zu fördern. Erste Erfolge können wir damit bereits verzeichnen. Mit der Errichtung des neuen Studios können wir nationalen und internationalen Produktionen eine neue, professionelle Umgebung anbieten, die mit Hollywood mithalten kann."

Hanke weiter: "Am Wichtigsten: Wien als Drehort bedeutet Aufträge für die lokale Wirtschaft, eine Bandbreite an Arbeitsplätzen, zusätzliche Nächtigungen für die Hotellerie und die Steigerung der touristischen Attraktivität unserer Stadt."

NEOS Wien Wirtschaftssprecher Markus Ornig ergänzt: "Mit der Errichtung dieser zwei modernen Studiohallen für nationale und internationale Filmproduktionen werden die perfekten Rahmenbedingungen geschaffen, um den beliebten Filmstandort Wien wieder in den Fokus zu rücken. Den österreichischen Filmschaffenden werden dabei Raum und Werkzeug in die Hand gegeben, um das Filmemachen auf eine neue Stufe zu heben. Besonders wichtig dabei ist die nachhaltige und energiesparende Gestaltung der HQ7 Studios, um auch hier ein starkes Zeichen für den Klimaschutz zu setzen."

"Klappe und Action" in den HQ7 Studios – dank modernster Technik

Die beiden Studios haben eine beachtliche Gesamtfläche von rund 3.000 Quadratmeter und werden spezifisch als "soundproofed" (schalldicht) geplant und ausgeführt. Es handelt sich um zwei eigenständige Hallen: Studio 1 mit rund 2.000 Quadratmeter exklusive Servicezone, Studio 2 mit rund 1.000 Quadratmeter exklusive Servicezone. Beide Hallen sind so ausgestattet, dass zwei Produktionen unabhängig voneinander zur gleichen Zeit realisiert werden können.

Vergleichbare Möglichkeiten für professionelle Filmproduktionen sind in Österreich nicht zu finden. Die innere Lichte der Hallen beträgt 13 Meter. Die größtmögliche Flexibilität für die NutzerInnen wird durch extrem tragfähige Roste unterhalb der Decke für z. B. Rigging (=Einhängen, Hängen) diverser Technik und Requisiten etc. gewährleistet. Die Begehbarkeit durch Treppen und Servicestege (unter dem Dach) ist möglich.

Jede der beiden Hallen wird mit einem großen Tor ausgestattet sein, um die Einfahrt von Equipment LKWs zu gewährleisten. Die Einfahrtstore werden als Schallschleusen ausgeführt.

Passende Infrastruktur für Filmproduktionen

Gleich neben den Hallen können im angrenzenden HQ7-Gewerbe-Komplex außerdem Produktionsbüros angemietet werden. Es wird Möglichkeiten geben, Räumlichkeiten für Kostüme, Maske, Werkstätten, Ateliers und Lager anzumieten, um bei nationalen und internationalen Produktionen den gesamten Verlauf eines Filmprojektes begleiten zu können. Diese ideale Infrastrukturkombination bildet die Grundlage für Arbeiten auf höchstem Niveau.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit wurde an alles gedacht. Die HQ7 Studios werden energiesparend mit einer riesigen Photovoltaikanlage ausgestattet. Mit mehr als 704 Solarpaneelen können die Filmhallen mit grünem Strom versorgt werden. Erwartet wird eine jährliche Produktion von insgesamt 283.000 Kilowattstunden (kWh), das bedeutet eine CO2-Einsparung von 80.000 kg pro Jahr.

"Die Kombination von einzigartigen, regionalen Originalkulissen und einer professionellen Studioumgebung ist ein Plus für Produzent*innen aus aller Welt. Österreichische Filmschaffende sind international durch ihre einschlägigen Expertisen sehr gefragt und gut etabliert", so Anu Shanker, Managing Director HQ7 Studios. 

"Nun gilt es einen Impuls zu geben, um diese Expertise verstärkt auch in Österreich zu halten, auszubauen und dadurch auch internationale Produktionen mit ihrem gesamten Volumen, inklusive Pre- und Postproduktion, nach Wien zu holen. Es soll dem österreichischen Film und Filmschaffenden ermöglicht werden, unter verbesserten Umständen den erfolgreichen Weg fortzuführen. Wir sind weit mehr als nur ein Punkt im Drehplan."

"Ibiza-Affäre" im HQ7

Im Jahr 2017 hat der Hafen Wien ein sechs Hektar großes Grundstück in der 7. Haidequerstraße erworben. Auf dem Areal, da HQ7 genannt wird und so groß ist wie acht Fußball-Plätze nebeneinander, befinden sich Büros, Werkstätten, Lagerhallen, Garagen und Parkplätze. 

"Seit Längerem schon ist die Filmwirtschaft fester Bestandteil im Hafen Wien – im Jahr 2021 wurden auf dem Industriegelände HQ7 zwölf Film/Studioprojekte verwirklicht, darunter Szenen von Tatort oder die Sky Serie über die Ibiza-Affäre und es gab insgesamt 48 Anfragen für Dreharbeiten, Fotoshootings sowie Anmietung von Filmproduktionen", betont Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien.

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