"No One Will Save You": Das Ende des Scifi-Thrillers erklärt

Kaitlyn Dever als Brynn in "No One Will Save You"
"No One Will Save You" präsentiert das seltsamste Filmende des Jahres. Man muss es selbst gesehen haben, um es zu glauben.

Der Alien-Invasions-Thriller "No One Will Save You" auf Disney+ hat sich zum Gesprächsthema in den Sozialen Medien entwickelt – und das vor allem aufgrund der unerwarteten Wendung, die der Scifi-Hit gegen Ende raushaut. Doch auch der Umstand, dass in dem Film nur ein einziger (!) Satz gesprochen wird, hebt den Disney+-Streufen ab und erinnert in positiver Weise an den Horror-Hit "A Quiet Place"

Wir liefern euch vier Theorien, die euch das Ende des Films erklären und beantworten euch die wichtigsten Fragen

Worum geht’s?

"No One Will Save You" handelt von Brynn Adams (Kaitlyn Dever), einer kreativen und talentierten jungen Frau, die von ihrer Gemeinschaft ausgestoßen wurde. Einsam, aber immer voller Hoffnung, findet Brynn Trost innerhalb der eigenen vier Wände, in denen sie aufgewachsen ist – bis sie eines Nachts von seltsamen Geräuschen geweckt wird, die von ausgesprochen unirdisch wirkenden Eindringlingen stammen.

Was folgt, ist ein actiongeladener Kampf zwischen Brynn und einer Schar außerirdischer Wesen, die ihre Zukunft bedrohen und sie gleichzeitig zwingen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Hat Brynn Maude getötet?

Lange Zeit ist unklar, warum die Bewohner:innen von Mill River Brynn so abweisend behandeln. Ein Blick in ihre Vergangenheit gibt Aufschluss: In einem Streit hat Brynn als Kind ihrer besten Freundin Maude einen Stein auf den Kopf gehauen und sie dadurch aus Versehen getötet. Seitdem wird sie von ihren Nachbar:innen mit Schweigen bestraft und ausgegrenzt.

Stirbt Brynn am Ende?

Brynn wird mehrmals von den Aliens angegriffen. Während sie die Außerirdischen zuerst abwehren kann, wird sie eines Nachts schließlich in ein Raumschiff gesogen, wo sie an Ort und Stelle einfriert, während ein anderes Alien einen Parasiten auskotzt, der dann in Brynns Mund eindringt. Dieser Parasit setzt Brynn das Hirngespinst einer besseren Welt vor – einer Welt, in der Maude noch lebt. Als ihr bewusst wird, dass das nicht die echte Welt ist, zieht sie den Parasiten aus ihrem Hals.

Mit Hilfe dieses Parasiten gelingt es den Außerirdischen jedoch, eine falsche Brynn zu erschaffen, die die echte Brynn ersticht. Zum Glück ist der Stich nicht tödlich, und die echte Brynn schafft es, der falschen Brynn die Kehle durchzuschneiden.

Doch damit ist die Gefahr noch nicht abgewendet: Ein weiteres Raumschiff trifft ein, in das Brynn erneut hineingesogen wird. Indem einer der Außerirdischen ihre Stirn berührt, kann sie ihr Kindheitstrauma überwinden, indem sie dieses eingesteht und in ihren Gedanken ihre Hand auf die des jüngeren Ichs legt. Jetzt kann Brynn endlich ihr Leben weiterleben.

Die (nächste) gute Nachricht: Die Aliens haben erkannt, dass Brynn wie sie selbst ist – eine Außenseiterin, die von anderen wie ein Monster behandelt wird. Sie fühlen mit ihr mit. Deshalb ist Brynn für sie keine Bedrohung mehr, weil sie die Aliens als eine von ihnen ansehen. Deshalb lassen sie schließlich gehen.

Was passierte in Mill River?

Obwohl die Außerirdischen Brynn gehen lassen, dringen sie in ihre gesamte Nachbarschaft ein. Jede:r in der Stadt wird entweder durch außerirdische Doppelgänger:innen ersetzt (ähnlich wie es bei der falschen Brynn der Fall war) oder sie wurden von Aliens übernommen. Brynn lebt also nicht mehr unter Menschen. Daran erinnert uns auch das unverwechselbare Kreischen der Außerirdischen, das Brynn hört, wenn ihre Nachbar:innen ihr winken. 

Ironischerweise ist das Leben in Mill River mit den Außerirdischen als ihre Nachbar:innen viel freundlicher und schöner als mit ihren vorherigen menschlichen Dorfbewohner:innen. Denn nun wird Brynn nicht mehr wie eine Aussätzige behandelt und fühlt sich wie ein geschätztes Mitglied der Gesellschaft: Alle grüßen die junge Frau freundlich und sie tanzen sogar zusammen. Besser könnte es doch gar nicht sein, oder? 

Hat Brynn alles nur geträumt?

Das Ende von "No One Will Save You" scheint zu gut, um wahr zu sein – zumindest für Brynn: Mill River ist nun zu dem Modelldorf geworden, das sie mit ihrer Mutter aufgebaut hat. Doch warum? Ist sie etwa gestorben, träumt sie oder haben die Aliens sie wirklich verschont? Vier Theorien: 

  1. Man könnte sich fragen, ob Brynn daran gestorben ist, weil sie von der falschen Brynn erstochen wurde und sie sich im Delirium eine ideale Version von Mill River vorstellt. Da sie aber Anzeichen einer heilenden Kopfwunde hat, dürfte sie überlebt haben, wodurch diese Theorie nicht ganz logisch ist.  
     
  2. Brynn führt das einsame Leben einer Ausgesetzten in Mill River. Durch die Alien-Invasion geht es ihr nun viel besser. Hat sie das alles vielleicht nur geträumt? Dazu später mehr vom Regisseur selbst. 
     
  3. Wahrscheinlich wussten die Aliens, dass sich Brynn nach der Auseinandersetzung mit ihrem Trauma nicht mehr wehren und ihre Nachbar:innen auch nicht vermissen würde, weshalb sie Brynn am Leben ließen. Außerdem empfanden sie Empathie mit der ausgestoßenen, jungen Frau. 
     
  4. Die falsche Brynn könnte auch überlebt haben und die echte Brynn ist stattdessen gestorben. Die Brynn, die wir also am Ende sehen, ist also so wie ihre Nachbar:innen ein Alien. 

"No One Will Save You"-Regisseur Brian Duffield erklärt das Ende 

"Sie [Brynn] bekommt endlich etwas, von dem sie nicht dachte, dass sie es jemals verdienen würde, und mir gefällt die Idee, dass dieses Kind, das so viel durchgemacht hat, ein wirklich glückliches Ende hat, so seltsam es auch sein mag", erzählt Regisseur Brian Duffield dem "Hollywood Reporter". "Ich liebe Horrorfilme, die ein richtiges Schlag-ins-Gesicht-Ende haben, aber ich mochte Brynn zu sehr, um ihr eine Ohrfeige zu verpassen."

Auch mit "Inverse" hat Brian Duffield über das Finale des Scifi-Hits gesprochen: "Ich weiß, dass einige Leute gesagt haben: 'Oh, ist sie tot oder träumt sie?', oder was auch immer. Ich denke, es gibt Material, das das alles andeutet, aber ich denke, für Brynn als Figur ist es eine echte Erfahrung, die sie macht." Und weiter: "Man kann es [als Traum] interpretieren, vor allem aufgrund ihres vorherigen Zustands", aber ich weiß nicht, inwieweit ich glaube, dass man in einem Traum heilen kann."

Was denkt ihr über das verwirrende Ende? Lasst es uns in den Kommentaren unten oder auf Facebook wissen!

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