O sangue (The Blood)

P, 1989

FilmDramaIndependent

Min.99

Zwischen Weihnachten und Neujahr am Ufer des Rio Tejo: Die Brüder Vicente und Nino, siebzehn und zehn Jahre alt, teilen das Geheimnis ihres Vaters, der regelmäßig aus unbekannten Gründen verschwindet. Leidet er an einer mysteriösen Krankheit oder ist er in dunkle Geschäfte verstrickt? Als der Vater eines Tages endgültig verschwindet, versuchen die Brüder mit Hilfe des Mädchens Clara den Alltag zu organisieren und so weiter zu leben, als ob nichts geschehen wäre. Doch die seltsamen Vorgänge gehen weiter: Ein Onkel taucht auf, und Kriminelle, die offensichtlich mit ihrem Vater in Verbindung stehen, zwingen die Brüder, sie mit Informationen zu versorgen. Vicente und Nino beschließen, sich zu trennen. O sangue, Pedro Costas Spielfilmdebüt, wurde als «einer der schönsten portugiesischen Filme» gelobt. Seit den späten 80er Jahren erlebte das portugiesische Kino den Aufstieg einer Anzahl von jungen Regisseuren wie João Mário Grilo, Victor Gonçalves, Joaquim Pinto und Teresa Villaverde, die alle als Teenager die Revolution miterlebt hatten, welche die Diktatur Salazars 1974 beendete. Sie besuchten häufig die Cinemateca Portuguesa unter der Leitung von João Bernard da Costa, der in Filmen von Oliveira und in anderen portugiesischen Filmen mitspielte, und studierten Regie bei Paulo Rocha und António Reis an der National Film School. Dieser historische Hintergrund durchdringt auch O sangue. Das Bild der von Angst gequälten Liebenden scheint eine Mischung aus einer Jugend unter einem autokratischen Regime, jener portugiesischen nach der Revolution und einer solchen wie in einem Film von Nicholas Ray widerzuspiegeln. O sangue ist voller filmischer Referenzen: Der Onkel, der die Kinder verfolgt, erinnert an Charles Laughtons The Night of the Hunter; der Teich im Wald an Kenji Mizoguchis The Life of Oharu; Clara mit den Kindern an Wolf Rillas Village of the Damned; die zwei alten Männer mit der alten Frau auf dem Balkon an Jean-Marie Straubs und Danièle Huillets Klassenverhältnisse. Kameramann Martin Schäfer, bekannt für Wim Wenders Der Stand der Dinge, fesselt mit Landschaftsbildern im Stile des Neorealismus wie mit fantastisch anmutenden Nachtszenerien, und gegen Ende des Films gemahnt das Spiel mit Licht und Schatten and die Tradition des Film Noir. (Daisuke Akasaka)

(Text: Viennale 2005)

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