Lukas Steltner

Der erste Spielfilm von Benjamin Cantu erzählt eine schwule Liebesgeschichte auf dem Land und verbindet dabei auf originelle Weise dokumentarische Beobachtung und fiktionale Dramatisierung.

In dieser harten Milieustudie, die auf genauen Recherchen über die Neonazi-Szene basiert, gerät das Weltbild einer jungen Rechtsradikalen ins Wanken.

Der 20-jährige Bastian ist in einen Mord verwickelt und taucht auf der Flucht in eine Welt voller archaischer Rituale ein

Für den unbekannten Hund

— Für den unbekannten Hund

Bastian hat einen Menschen getötet, einen Stadtstreicher. Da ist Bastian gerade 20 und Betonbauer-Geselle. Der Mord bleibt unentdeckt und ungesühnt. Die Erpressung eines Freundes und des einzigen Zeugen zwingt Bastian zur Flucht. Mehr aus Bequemlichkeit denn aus bewusster Entscheidung schließt er sich einer Gruppe reisender Handwerksgesellen an. Die Erfahrungen auf der Wanderschaft treiben immer tiefere Risse in Bastians Seelenbeton. Jetzt wird der längst verdrängt geglaubte Mord zum Wendepunkt seines Lebens.

Stadt Land Fluss

— Stadt Land Fluss

Die Agrargenossenschaft "Der Märker" liegt in Jänickendorf bei Luckenwalde, ca. 60 Kilometer südlich von Berlin. Und auch in diesem landwirtschaftlichen Betrieb ist zur Erntezeit einiges los. Zu den zahlreichen Helfern gehört auch Azubi Marko, ein verschlossener Einzelgänger. Er taut erst auf, als Jacob, der seine Banklehre abgebrochen hat, erscheint. Dieser bringt Markos Gefühlsleben gehörig durcheinander. Und dann steht noch die Abschlussprüfung zum Landwirt an. Erst eine spontane Autofahrt nach Berlin verändert alles.

Im Sommer 1985 entflammt ein amerikanischer Kinofilm auch die Jugendlichen in der DDR: "Beatstreet" sorgt für volle Kinos und in der Folge für ein neues Phänomen in den Straßen - Breakdance! Der 18-jährige Frank ist wie elektrisiert, und gründet mit gleich gesinnten Freunden in Dessau die "Break Beaters". Die Truppe tanzt auf der Straße und bildet bald die Speerspitze der Breakdance-Bewegung in der DDR. Doch schneller als es ihnen lieb ist, wird auch die Staatsmacht auf die Straßentänzer aufmerksam. Und die behält gern die Kontrolle über die Freizeitaktivitäten ihrer Jugend. Denn was die DDR nicht verbieten kann, versucht sie zu kontrollieren - ergo muss das Vorhaben sozialistisch werden! So wird aus Breakdance "akrobatischer Schautanz" und die "Break Beaters" werden als Vorzeigetruppe aufgebaut, durch das Land geschickt und bald gefeiert wie Rockstars. Doch der Ruhm hat seinen Preis und Frank wird langsam bewusst, dass dieser ganz schön hoch ist.

Die Kriegerin Marisa ist Anfang 20, Neonazi und rast durch ihre Welt wie ein offenes Rasiermesser. Sie ist aggressiv und schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst Ausländer, Politiker, den Kapitalismus, die Polizei und alle anderen, denen sie die Schuld daran gibt, dass ihr Freund Sandro im Knast sitzt und dass alles um sie herum den Bach runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. Dieser Sommer hält noch mehr Ärger für Marisa parat: Die bürgerliche Svenja drängt in Marisas Clique und der afghanische Flüchtling, Rasul sucht sich ausgerechnet ihren Badesee zum Schwimmen aus. Als die Welten der Drei aufeinander prallen, setzt sich eine Kette von Ereignissen in Gang, die ihr Leben auf den Kopf stellt.

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