Sebastian Tesch

Wolff wurde 1927 in Berlin geboren und floh 1933 mit seinen Eltern und Geschwistern vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam und von dort sechs Jahre später nach London. Sein Wunsch Rabbiner zu werden, blieb zunächst unerfüllt, da die Familie nach der Flucht nicht genügend Geld besaß, ihm ein Rabbinerseminar zu finanzieren. So entschied sich Wolff nach der Schule für eine Laufbahn als Journalist und begleitete als Parlamentsreporter drei Jahrzehnte lang das politische Weltgeschehen. Seinen alten Traum, Rabbiner zu werden, vergaß er aber nie. Noch mit 53 Jahren begann er eine Ausbildung und erhielt 1984 die Ordination zum Rabbiner. Mit 75 Jahren übernahm er 2002 das Amt des Landesrabbiners von Mecklenburg-Vorpommern. Seitdem betreute er die drei jüdischen Gemeinden in Schwerin, Rostock und Wismar. Die einjährige Filmdokumentation zeigt am Ende auch die Reflexionen Wolffs zur und nach Aufgabe seines Amtes.

Gladbeck: The Hostage Crisis

— Gladbeck: The Hostage Crisis

Im August 1988 halten zwei bewaffnete Bankräuber die deutsche Polizei 54 Stunden lang auf Trab. Das Geiseldrama endet mit einer Schießerei und drei Toten.

Die Adern der Welt

— Die Adern der Welt

In der mongolischen Steppe lebt der 12-jährige Amra mit seiner Mutter Zaya, seinem Vater Erdene und seiner kleinen Schwester Altaa ein traditionelles Nomadenleben. Während sich Zaya um die Ziegenherde kümmert und Erdene als Mechaniker und durch den Verkauf von Käse auf dem lokalen Markt sein Geld verdient, träumt Amra einen ganz anderen Traum: Er will ins Fernsehen und bei der Show „Mongolia's Got Talent“ auftreten. Doch das friedliche und ursprüngliche Leben der Familie wird durch das Eindringen internationaler Bergbauunternehmen bedroht, die den Lebensraum der Nomaden rücksichtslos zerstören. Erdene ist der Anführer derer, die sich der Ausbeutung widersetzen. Ein tragischer Unfall ändert jedoch alles. Plötzlich muss Amra den Kampf seines Vaters fortsetzen.

Die schönen Tage von Aranjuez

— Les beaux jours d’Aranjuez

Ein traumhafter Sommertag. Ein Garten. Eine grün umrankte Veranda. An einem Gartentisch sitzen eine Frau und ein Mann, von Bäumen umgeben, durch die hin und wieder ein sanfter Wind weht. In der weiten Ebene in der Ferne liegt Paris. Ein Zwiegespräch zwischen der Frau und dem Mann, ein Fragen und Antworten. Es geht um Erfahrungen in der Liebe, um die Kindheit, um Erinnerungen, um das Wesen des Sommers und darum, was Männer und Frauen unterscheidet, um weibliche Sicht und männliche Wahrnehmung. Mit Blick auf die Terrasse, die Frau und den Mann sehen wir im Haus dahinter den Schriftsteller, der sich diesen Dialog gerade ausdenkt und ihn auf seiner Schreibmaschine tippt. Oder ist es umgekehrt? Erzählen ihm die beiden, was er dann nur noch zu Papier bringen muss: Einen letzten langen Dialog zwischen Mann und Frau?

Leere Netze

— Leere Netze

Amir (Hamid Reza Abbasi) und Narges (Sadaf Asgari) wollen endlich heiraten und ein gemeinsames Leben aufbauen. Im Weg stehen den beiden jedoch die iranischen Traditionen. Die verlangen von Amir, einen Brautpreis für Narges zu bezahlen. Doch der Preis ist viel zu hoch. Um das Geld aufzutreiben, sucht Amir Arbeit und landet so bei einer kleinen Fischerei an der Küste des Kaspischen Meeres. Schnell wird klar, dass die Arbeit dort nicht immer mit beiden Füßen auf dem Boden des Gesetzes steht, als er mit in illegale Kaviar-Wilderei hereingezogen wird. Irgendwann scheint es für Amir kein zurück mehr zu geben – und das setzt die gemeinsame Zukunft mit Narges auf Spiel.

„Das einzige, was uns am Ende bleibt, sind Erinnerungen, die auf Liebe basieren.“ Es ist eine solche Erinnerung, die den preisgekrönten Regisseur Markus Imhoof sein Leben lang be­gleitet hat: Es ist Winter, die Schweiz ist das neutrale Land inmitten des Zweiten Weltkriegs und Mar­kus Imhoofs Mutter wählt am Güterbahnhof ein italienisches Flüchtlingskind aus, um es aufzupäp­peln. Das Mädchen heißt Giovanna – und verändert den Blick, mit dem der kleine Markus die Welt sieht.

Was dem Militär als Segen gilt, da weniger eigene Soldaten in Gefahr geraten, ist für die betroffene Bevölkerung reiner Psycho-Terror: Drohnenangriffe. „National Bird“ ist ein Dokumentarfilm über den Einsatz US-amerikanischer Militär-Drohnen in Kriegsgebieten, der unter Präsident Obama stark ausgeweitet wurde. Drei Whistleblower haben über ihre Arbeit im „sauberen“ Krieg gesprochen – und sie wussten, dass sie persönliche Konsequenzen ertragen müssen, wenn sie an die Öffentlichkeit gehen. Die Insider sind Kriegsveteranen der US-Air-Force, die auf unterschiedliche Weise mit dem Drohnenkrieg zu tun hatten. Sie finden keine Ruhe, weil sie vom Wissen geplagt werden, Mitschuld zu tragen am Tod unbekannter und möglicherweise unschuldiger Menschen. Eine der Protagonistinnen reist nach Afghanistan, wo sie sich mit einem grausamen Vorfall auseinandersetzen muss – und die Opfer trifft…

Wenn Kinder nicht von klein auf lernen, dass die Menschen verschieden sind, wann dann? Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms stehen vier Kinder der inklusiven Grundschule Berg Fidel in Münster. Drei Jahre hat Regisseurin Hella Wenders David, Jakob, Lucas und Anita in der Schule, zu Hause und in ihrer Freizeit mit der Kamera begleitet. Während aktuell die Idee einer offenen Schule lebhaft diskutiert wird, kommen in diesem einfühlsamen Porträtfilm die Kinder zu Wort. Sie erzählen von sich selbst und lassen uns teilhaben an ihren Träumen und Sorgen. Der Zuschauer erlebt eindrucksvoll, wie selbstverständlich sie miteinander umgehen und hat Teil an einer kleinen Welt, die auf wundersame Weise funktioniert.

Dokumentation um Papst Franziskus, in dem er auch selbst zu Wort kommt und Fragen zu verschiedenen Themen beantwortet. Wim Wenders sieht den Film aber weniger als Arbeit über und mehr als Arbeit mit dem Papst.

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