Netflix-Serie GLOW geht in die 2. Runde

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Die 20 besten Serien mit starken Frauenfiguren

Vielschichtiger Feminismus: Diese Serien umarmen Weiblichkeit und verwandeln sie in ein Kunstwerk mit Ecken und Kanten.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

03/08/2024, 09:53 AM

Let's face it: Auch wenn wir im 21. Jahrhundert leben, sind Frauen in vielen Bereichen leider immer noch nicht gleichgestellt, auch wenn keine*r mit halbwegs Verstand versteht, wieso das so ist.

In sehr vielen Jobs werden Frauen nach wie vor unterbezahlt, im Sportbereich werden Frauenmannschaften oft genug nicht ernst genommen und im Alltag sind verachtende Frauenwitze (Autofahren! Einparken! Blondinen!) keine Seltenheit. 

Gott sei Dank gibt es TV-Serien. Denn die sind nicht nur zur bloßen Unterhaltung und Entspannung da, sie können auch zeigen, wie die Welt aussehen könnte, beziehungsweise mitunter eh schon aussieht, auch wenn wir es nicht immer mitkriegen (wollen).

In Sachen starke weibliche Frauenfiguren in Serien hat sich in den letzten Jahrzehnten wahnsinnig viel getan, vor allem in den vergangenen Jahren – seit Netflix, Amazon und Company – sind vielschichtige, authentische und vor allem selbstbestimmte Frauenfiguren keine Seltenheit mehr. Mehr noch: Mittlerweile sind weibliche Held*innen in allen Nuancen die weitaus interessanteren Figuren als ihre männlichen Pendants – und oft die weitaus beliebteren.

Vorbei die Zeiten, in denen man Frauen in Serien vor allem mit Ehemann, Kind, Herzschmerz und Mode in Verbindung brachte – und wir singen ganz laut: Hallelujah! Endlich zeigt auch die TV-Welt, dass es nicht "die" Frau gibt, sondern dass Weiblichkeit so divers ist, wie es nun mal auch die Welt ist.

Die 20 besten Serien mit starker weiblicher Hauptrolle:

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Buffy Summers ("Buffy – Im Bann der Dämonen")

"Buffy" präsentierte uns eine der ersten Popkultur-Heldinnen, die zum Vorbild einer gesamten Generation wurde: Eine junge Frau, die böse Gestalten in dunklen Gassen vermöbelt und die die Verantwortung der gesamten Welt auf den Schultern trägt, die täglich dem Tod in die Augen sieht – und dabei doch stets einen frechen Spruch auf den Lippen hat und sich auch nicht davor scheut, in Liebeskummer zu zergehen oder an den Herausforderungen des Alltags zu scheitern. In sieben Jahren ist Buffy Summers zu einer verantwortungsvollen Frau gereift, die nicht mal annähernd perfekt ist – und gerade deshalb großen Identifikationsfaktor bietet.

Tausende von Frauen, aber auch Männern fragen sich auch heute noch in ihrer dunkelsten Stunde: "What would Buffy do?"

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Die Insassinnen des Litchfield Frauengefängnisses ("Orange is the New Black")

"Orange is the New Black" präsentiert uns gleich eine ganze Riege an starken und vor allem sehr unterschiedlichen Frauen. Frauen, die sich Regeln widersetzen, Konventionen brechen und Normen neu definieren. Die Zusammenhalt und Diversität leben und lieben und die Weiblichkeit in all ihrer Vielschichtigkeit zum Kunstwerk machen. All diese Frauen sind Individuen (sowie tiefgreifende Charakterstudien!) und doch eine Einheit – und genau das macht wahre Frauenpower aus. 

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Elizabeth Harmon ("Das Damengambit")

Beth Harmon wächst in einem Waisenhaus auf und entdeckt dort ihr großes Talent für das Schachspiel – aber auch ihren Hang zur Sucht, Tabletten und später Alkohol werden zu ihren täglichen Begleitern.

Trotzdem wandelt sie sich von der Außenseiterin zum weltweit erfolgreichen Schach-Star, der die traditionellen Grenzen der von Männern dominierten Schachwelt einreißt. Und das völlig ohne fremde Hilfe. So stylish, aber auch so tiefgründig hat eine Frau das Patriarchat noch nie schachmatt gesetzt. Jeder einzelne Spielzug wird bei Beth zum Psychospiel.

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Midge Maisel ("The Marvelous Mrs. Maisel")

Die aberwitzige Miriam "Midge" Maisel ist ihrer Zeit weit voraus: Sie pfeift auf die einengende Rolle, die ihr als Frau von der Gesellschaft in den 50er-Jahren übergestülpt wird: Sie lästert auf der Bühne über Eheleben und Ehemann (von dem sie kürzlich sitzengelassen wurde) und zeigt auch gern mal ihre Brüste, wofür sie prompt verhaftet wird. Davon lässt sich die emanzipierte Midge aber nicht entmutigen und krempelt gehörig die männerdominierte Comedy-Szene um, was in den prüden Fifties aber natürlich nicht allen gefällt.

Doch Midge macht einfach, richtet sich unerschütterlich optimistisch die Krone, wenn sie stolpert, und bringt uns mit frechem Witz zeitlose Lebensweisheiten näher – denn trotz des Fifties-Setting ist "The Marvelous Mrs. Maisel" mit ihrem Kampf um Gleichberechtigung aktuell wie eh und je. Leider. 

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Dana Scully ("Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI")

Auch wenn alles mit der Entführung von Mulders Schwester begann und es seine Obsession mit Aliens war, die das berühmteste will-they-won't-they-couple in das Zentrum einer gigantischen Regierungsverschwörung warf, war es am Ende doch die Geschichte, die Reise der Dana Scully, die die Wissenschaftlerin als Skeptikerin begann und als Gläubige beendete.

Scully definierte Erotik neu und wehrte sich, immer ein paar Schritte hinter ihrem Partner hinterher zu trippeln. Sie war es, die Mulder vorm Wahnsinn rettete, sein Leben lag oft in ihren Händen, ihre wissenschaftlichen Kenntnisse lösten so manche X-Akte – und sie inspirierte tausende von Frauen, wissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Und wenn sie am Tatort ihre rechte Augenbraue hob, dann wussten wir, dass es Zeit zum Fürchten ist.

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Jackie Peyton ("Nurse Jackie")

Die Krankenschwester Jackie ist eigentlich nicht wirklich sympathisch: Sie lügt, manipuliert, betrügt (ihren Ehemann und auch sonst alle) und auch zu ihrer Lehr-Schwester ist sie nicht gerade nett. Das hat vor allem mit ihrer Tablettensucht zu tun, die mehr und mehr außer Kontrolle gerät: Von Staffel zu Staffel verschwimmen Jackies Vorstellungen von Moral und Ethik mehr, das Zusteuern mit offenen Augen auf den Abgrund ist erschreckend und faszinierend zugleich.

Wenn es aber um ihre Patient*innen geht, da legt sich Jackie ins Zeug und zeigt, dass sie auch selbstlos, empathisch, fürsorglich sein kann. Eine Anti-Heldin mit lichterloh brennenden Ecken und Kanten.

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Annaliese Keating ("How to get away with murder")

Strafverteidigerin und Uni-Professorin Annaliese Keating (kongenial: Viola Davis) ist eine Anti-Heldin, die man liebt zu hassen und die man hasst, weil man sie liebt: Gewissenlos zieht sie fünf ehrgeizige Student*innen in ihren Sumpf aus Lügen, Verbrechen und Machthunger, ihr moralloses Treiben scheint keine Grenzen zu kennen. Genau das macht sie zur besten und gefährlichsten Anwältin der Stadt – eine Anwältin, die selbst immer öfter in Mordfälle verstrickt wird ...

Mit Mut zum Kontrollverlust bricht Davis als Keating furchtlos mit Tabus und präsentiert eine weibliche Hauptfigur, die ambivalenter nicht sein könnte. Keating ist eine mit sich und der Welt ringende Naturgewalt, geprellt, ramponiert und von schweren Zeiten gezeichnet, aber niemals klein- oder gar totzukriegen.

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Die 20 Top-Serien des Jahres 2018 und 5 Flops

Die Wrestlerinnen in "GLOW"

Ähnlich wie bei "Orange is the New Black" präsentiert uns auch "GLOW" eine bunte und außergewöhnliche Gruppe von Frauen, die den Begriff der Weiblichkeit auf unterhaltsam-leichtfüßige und doch clevere und einfühlsame Weise erweitert. Die hochgelobte Serie dreht sich um die erste (und tatsächlich existierende) weibliche Wrestlingtruppe GLOW (Gorgeous Ladies of Wrestling), die unter anderem aus Schauspielerinnen, Frisörinnen und Sportlerinnen besteht. 

Das tut der Wirkung keinen Abbruch: "GLOW" ist eine fluoriszierende Verbeugung vor starken und erfrischend "anderen" Frauen, die in einer höchst sexistischen Welt zu überleben versuchen und es nebenbei auch noch mit Themen wie Spielsucht und Liebeskummer zu tun bekommen. Auf den ersten Blick klischeehaft, auf den zweiten ein feministischer Energy-Drink, der so richtig reinhaut. Total abgedreht!

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Die weiblichen Klone in "Orphan Black"

Im Sci-Fi-Mystery-Kracher werden Philosophie und Feminismus in eine packende und schön fotografierte Kunstform gepresst: Was macht ein menschliches Wesen wirklich aus? Ist es die Biologie? Oder das soziale Umfeld, die Erfahrungen? Was ist angeboren, was erlernt? Und was bewirkt die Erkenntnis, nicht einzigartig zu sein, in deiner Psyche?

Diese faszinierenden und nicht immer leicht verträglichen Fragen werden in "Orphan Black" anhand verschiedener (vor allem) weiblicher Klone abgehandelt: Im Fokus stehen die Kleinkriminelle Sarah, Science-Nerd Cosima, die perfektionistische Hausfrau Allison und die russische Killerin Helena – allesamt kongenial dargestellt von Tatjana Maslany, die es wie kein*e andere*r Schauspieler*in versteht, vollkommen in einer Rolle zu verschwinden. 

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Eve Pollastri und Villanelle ("Killing Eve")

Wenn zwei Frauen sich nicht mögen, ist mit ihnen bekanntlich nicht gut Kirschen essen – richtig kompliziert wird es aber, wenn sich die Beziehung abwechselnd aus tiefem Hass und noch tieferer Zuneigung speist.

Zudem heben die geniale MI6-Agentin Eve Pollastri und die internationale Top-Auftragsmörderin Villanelle das Motto "Keep your friends close and your enemys closer" auf ein noch nie bekanntes Level: Zwischen den beiden außergewöhnlichen Frauen entsteht ein gnadenloses Psycho-Duell, bei dem gegenseitige Faszination zur gefährlichen Obsession wird und die Rollen zwischen Jäger und Gejagter in Sekundenschnelle wechselt. 

Die strukturierte Eve und die psychisch-kranke (und bestens gekleidete!) Villanelle machen sich gegenseitig ihr Leben zur blutigen Hölle, wenn sie sich quer durch Europa jagen. Eine Hölle, aus der beide aber gar nicht entfliehen wollen – denn die Lust nach Abenteuer, Verbotenem und der Nähe zur begehrten Weiblichkeit sind größer als die Lust nach Sicherheit und fadem Alltag.

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Die 20 Top-Serien des Jahres 2018 und 5 Flops

Jessica Jones ("Marvel's Jessica Jones")

Jessica Jones trägt Lederjacke und zerrissene Jeans, sie flucht, trinkt, hat wilden Sex, nimmt sich das, was sie will. Sie stößt Leute von sich weg, um die anderen, aber vor allem um sich selbst zu schützen.

Sie hat übermenschliche Kräfte und war sogar Mitglied bei den Avengers, wo sie aber schnell wieder rausgeworfen wurde. Nun arbeitet sie als Privatdektivin und hängt in dunklen Gassen rum – und zwar in New York, einer Stadt, genauso dreckig, genauso umtriebig, genauso unberechenbar wie sie selbst. Und sie kämpft tapfer gegen das Trauma einer Vergewaltigung, was sie wahrscheinlich zur allergrößten Heldin da draußen macht. Noch nie war Feminismus so dreckig und so faszinierend.

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Madeline, Celeste, Jane, Bonnie und Renata ("Big Little Lies")

Serien- und Film-Liebhaber*innen wissen es: Je perfekter das Kleinstädtchen nach außen wirkt, desto schockierender sind die Geheimnisse, die im Keller der Nachbar*innen vergraben sind. Das idyllische Leben von fünf Frauen – manche von ihnen Freundinnen, manche Freindinnen – gerät völlig aus den Fugen, als ein Mord geschieht. Doch die Frauen (unter anderem Reese Witherspoon und Nicole Kidman) halten zusammen, beschützen sich gegenseitig – denn sie wissen: Wie es einer Frau in einer Welt aus Schein und Sein geht, das weiß nur eine andere Frau.

Eine schwarzhumorige Parabel rund um Moral, weibliche Identitätsfindung, Loyalität und Freundschaft zwischen Frauen. 

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June Osborne ("The Handmaid's Tale")

Emanzipation mal anders, nämlich dytopisch, düster und zutiefst verstörend: June Osborne wurde alles genommen: ihre Menschenrechte (inklusive das Recht auf Lesen und Schreiben) sowie ihre Tochter. Weil sie aber als eine der wenigen Frauen auf der Welt noch Kinder zeugen kann, fristet sie ihr Dasein als Magd, die von ihrem Herren (und im Beisein dessen Gattin) im Rahmen einer Zeremonie vergewaltigt wird, um für den Fortbestand der Menschheit zu sorgen. June ist nur noch eine lebende Gebärmaschine.

Doch so leicht ist bei June das innere Feuer nicht auszulöschen: Nach und nach regt sich Widerstand und die innere Kämpferin in ihr. Sie beginnt, gegen den christlich-fundamentalistischen Staat aufzubegehren ...

Mit einer wölfischen Aura gespielt von Elisabeth Moss und eine der stärksten Frauenfiguren der jüngeren Popkultur!

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Alicia Florrick ("The Good Wife")

Sein Skandal, ihre Geschichte: Alica Florrick (mehrfach ausgezeichnet: Julianna Margulies) kehrt nach vielen Jahren in ihren Job als Anwältin zurück, als ihr Mann nach einer Sex- und Korruptionsaffäre ins Gefängnis muss.

Weil die Welt unfair ist, muss Alicia für die Sünden ihres Mannes gerade stehen, muss Haltung bewahren und sich so einiges an Diskriminierung gefallen lassen. Aber Alicia erweist sich schnell als unverwüstliche und geniale Kämpferin, die auch vor der ganz hohen Politik nicht Halt macht und uns Zuseher*innen somit sieben Staffeln lang fordernde Gesellschaftskritik auf dem feministischen Silbertablett serviert.

"The Good Wife" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Grace und Frankie ("Grace & Frankie")

Sie sind die einzig legitimen Nachfolgerinnen der "Golden Girls": Grace (göttlich: Jane Fonda) und Frankie (zum Niederknien: Lily Tomlin) stellen mit viel Witz, Situationskomik, Frische und vor allem mit sehr viel Gefühl und Sensibilität unter Beweis, dass Liebeskummer, Neuanfänge, Selbstfindung und beruflicher Erfolg nicht an das Alter gebunden sind – und dass eben dieses ohnehin nur eine Zahl ist. 

Obwohl grundverschieden, entwickelt sich zwischen den Frauen in deren Lebensherbst eine tiefe Verbundenheit und Zuneigung, die an ein altes Ehepaar erinnert. Grace und Frankie haben uns gelehrt, dass es nie zu spät ist, in den eigenen Gedanken spazieren zu gehen und Träume tanzen zu lassen. Und dass Vibratoren für Seniorinnen eine echte Marktlücke sind.

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Alex Levy und Bradley Jackson ("The Morning Show")

Hollywood ist die Brutstätte für Sexismus und Scheinheiligkeit, es finden sich viele große Blätter vor perfekt geschwungenen Mündern. Diese Blätter werden im Showbiz-Drama "The Morning Show" gnadenlos runtergerissen und ohne Rücksicht auf Verluste wird ein feministisches Messer ins archaische Herz der Traumfabrik gejagt – noch dazu von zwei der größten weiblichen Stars unserer Zeit:

Jennifer Aniston kämpft als Morning-Show-Moderatorin Alex Levy gegen Geschlechts- und Altersdiskriminierung an, als sie von den Studiobossen abgesäbelt werden soll, nachdem ihr Partner wegen sexueller Nötigung gefeuert wird. Jung-Journalistin Bradley Jackson (Witherspoon) soll als ihre Nachfolgerin aufgebaut werden, aber auch die wehrt sich gegen Manipulationsversuche, Machtgeilheit und Sexismus. Intensiv und augenöffnend!

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Die Telefonistinnen in "Die Telefonistinnen"

Lidia, Marga, Carlota und Ángeles arbeiten als Telefonistinnen im Madrid des Jahres 1928. Der damals als modern geltende und beliebte Job stellt die vier aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammenden Frauen nicht nur vor technische Herausforderungen, sondern sie werden auch mit Sexismus und politischen Intrigen konfrontiert. Eifersucht, Neid, Verrat, der Hunger nach Erfolg, Freundschaft und Liebe bestimmen ihren Alltag.

In einer männlich dominierten und durch und durch archaischen Gesellschaft und vor dem Hintergrund des historischen Spaniens kämpfen die vier selbstbewussten Damen um eine eigene Stimme – auch abseits des Telefons. 

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Fleabag ("Fleabag")

Sie wird nur Fleabag ("Sack voller Flöhe") genannt, wahrscheinlich deshalb, weil sie genauso schwierig zu zähmen ist und weil sie auch ziemlich schnell nerven kann: Die junge Britin alias Phoebe Waller-Bridge (die auch die Serien-Erfinderin und Drehbauchtorin ist) wohnt in London, ihr Leben ist genauso verkorkst wie sie selbst, aber was soll's, irgendwie muss es ja doch weitergehen.

Fleabag ist die Chefin einer Meerschweinchen-Cafés, sie muss aber auch mit dem Tod ihrer besten Freundin und ihren problematischen Liebesbeziehungen – inklusive dem "hot priest"! – fertig werden. Zu ihrer Familie hat sie natürlich auch ein sehr kompliziertes Verhältnis.

Das ist alles so modern, abgefahren, authentisch, nicht-entschuldigend, schwarz-humorig und zynisch, dass man schwer davon genug bekommt. Fleabag (Serie als auch die Figur) menschelt auf höchstem Niveau und ist eine Hommage an all jene Frauen, die sich nicht in Schubladen stecken lassen wollen.

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Queen Elisabeth II. ("The Crown")

Queen Elisabeth II. ist wie keine andere Sinnbild des traditionellen Englands, gleichzeitig steht sie für Verlässlichkeit, Pflichtbewusstsein, Ausdauer, aber auch Kälte, Distanziertheit und den ewigen Kampf (der Frau) zwischen öffentlichem und privatem Selbst- und Fremdbild.

Im real-fiktiven Drama "The Crown" begleiten wir die Königin durch ihre jahrzehntelange Regentschaft, ihre Diskussionen mit legendären Prime Minister*innen (Churchill! Thatcher!), ihr Zerwürfnis mit nahen Familienmitgliedern (Diana!), ihr Umgang mit gesellschaftlich-politischen Skandalen und ihr Bemühen um ihre Ehe. Dabei gilt für Elisabeth, aller seelischen Schmerzen zum Trotz, stets eines: die Krone kommt immer zuerst. Denn sie weiß: Sie trägt nichts weniger als den Fortbestand des britischen Königshauses auf den elegant gekleideten Schultern.

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Detectives Grace Rasmussen und Karen Duvall ("Unbelievable")

Es hätte zum ärgerlichen Klischee werden können: Zwei Polizistinnen, die im Gegensatz zu ihren Kollegen Mit- und Feingefühl zeigen und beweisen, dass sich Professionalität und Herz, Stärke und Verletzlichkeit nicht ausschließen. Es hätte auch ein laut-jaulendes Boulevard-Gimmik dabei herauskommen können, weil es in "Unbelievable" um eine junge Frau geht, die vergewaltigt wird, aber keiner glaubt ihr – außer eben die zwei Detectives.

Dank des herausragend nuancierten Spiels von Toni Collette und Merritt Wever, die keine Angst vor Unaufgeregt zeigen, wurden aus Grace Rasmussen und Karen Duvall zwei Role Models, die zeigen, wie der Umgang mit Trauma-Opfern wirklich aussehen muss. Zwei Frauen, die dort hinschauen, wo andere wegschauen – und die dafür sorgen, dass wir nicht völlig unser Vertrauen in die Polizei verlieren. Nach wahren Ereignissen!

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