Tony Manero

Chile, Brasilien, 2008

FilmDramaIndependent

Min.98

Santiago de Chile, 1978. Raúl Peralta, ein Mann in seinen Fünfzigern, ist von der Idee besessen, Tony Manero, John Travoltas Rolle in Saturday Night Fever, dem großen Kinoereignis der Saison, zu imitieren. Raúl leitet eine kleine Gruppe von Tänzern, die regelmäßig in einer Bar am Stadtrand von Santiago auftritt, und jeden Samstagabend lässt er seiner Leidenschaft für die Filmmusik und für sein Idol freien Lauf. Sein Traum, als erfolgreicher Showbiz-Star anerkannt zu werden, verspricht wahr zu werden, als das Staatsfernsehen einen Tony-Manero-Imitatoren-Wettbewerb ankündigt. Sein innerer Drang, die Gestalt seines Vorbilds anzunehmen, verführt Raúl jedoch dazu, eine Reihe von Verbrechen und Diebstählen zu begehen. Währenddessen werden seine Tanzpartner, die in Untergrund-Aktivitäten gegen das Regime verwickelt sind, von der Geheimpolizei der Regierung verfolgt. Tony Manero ist nicht nur eine präzise Charakterstudie mit deutlichem Ansatz zur Sozialsatire, sondern vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Verhältnisse von Pinochets Diktatur zugleich eine Geschichte über Verlust, Identität und Obsession aus der jüngeren chilenischen Vergangenheit. Bei Pablo Larraín, der - unter der Mitarbeit des Hauptdarstellers Alfredo Castro - auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, kollidieren Chiles dunkelste Tage mit dem goldenen Disco-Zeitalter, wodurch Tony Manero auf mehreren Ebenen funktioniert: als Studie eines asozialen Einzelgängers, als Kommentar über Fan-Fetischismus und nicht zuletzt als eine Bestandsaufnahme des nationales Traumas unter General Pinochet. (Jonathan Romney)

(Text: Viennale 2008)

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