Das Ekel
D, 1939
Karl Sträublers nomen ist omen: Mit dem Vorwurf, immer die anderen seien allzu »obstinat«, hat er an allen etwas auszusetzen.
Min.80
Hans Moser bringt hier nicht nur bürgerliche Schizophrenien auf den Punkt; er brilliert als eine postmodern anmutende Figur, die zwischen ganz verschiedenen Identitäten differenzieren kann (zum Beispiel als Hausbesitzer und geschäftsführender Vorsitzender des Kegel-Clubs und »ich«), die sich gegenseitig sogar Briefe schreiben. Eine multiple Persönlichkeit, die innerlich in heftige Konflikte geraten kann, äußerlich aber durch die Ähnlichkeit aller Moser-Rollen zusammengehalten wird. Dieser oberflächliche Mechanismus hat über seinen tieferen Wahnwitz oft hinweggetäuscht, hier bricht er in den besten Momenten offen hervor.
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Schauspieler: Hans Moser, Kurt Meisel, Hans Holt, Josefinde Dora, Else von Möllendorff
Regie: Hans Deppe
Kamera: Erich Claunigk
Autor: Josef Bielen, Walter F. Fichelscher
Musik: Franz R. Friedl