Händler der vier Jahreszeiten
BRD, 1971
Ein Obsthändler scheitert im Nachkriegs-Deutschland in seinen Bemühungen um das "Kleine Glück".
Min.88
Eine Alltagsgeschichte unter Münchner Kleinbürgern, die aber nicht als "Faschisten" verfemt, sondern mit ihren Problemen ernstgenommern werden. Es geht um die Illusion bürgerlicher Sicherheit, um das kleinliche Glück, das man sich durch Fleiß und Opfer verdient. Fassbinder wählt einen fliegenden Händler als Helden, um das Drama einer Ehe nicht nur im privatbereich einer Wohnung, sondern auch in der Öffentlichkeit der Straßen und Marktplätze abrollen zu lassen.
Fassbinders Film entwirft mit höchster Präzision eine Erzählung von Liebesentzug, Verdrängung und Deutschland nach dem Krieg. Das Dekor, mit malerischer Grausamkeit arrangiert, vermengt die Epochen, von der Adenauer-Ära bis zur Entstehungszeit: Was während des Wirtschaftswunders verleugnet wurde, ist auch 1972 noch nicht verarbeitet. Ein Meisterwerk. (filmmuseum)
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Schauspieler: Hans Hirschmüller, Irm Hermann, Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Ingrid Caven
Regie: Rainer Werner Fassbinder
Kamera: Dietrich Lohmann
Autor: Rainer Werner Fassbinder
Musik: Rocco Granata