Institut Benjamenta oder Dieser Traum, den man menschliches Leben nennt

Institute Benjamenta, or This Dream People Call Human Life

GB, 1995

FilmDramaLiteraturverfilmung

Min.105

Institute Benjamenta ist aus einem Text von Robert Walser entstanden.
Das glanzvolle Können, das die Brüder Quay in ihren außerordentlichen und unheimlichen Animationsfilmen unter Beweis stellen, wird in der Ausstattung dieses Filmes fortgesetzt, labyrinthische Erzählform und ästhetische Kompostion in einem Rahmen gegossen.
Carl Orffs Musik und ein gesprochenes Rätsel stehen am Anfang des Films.
In der Dämmerung nähert sich ein kleiner Mann an der Tür an, zupft an seinem fest gestärkten, blendend weißen Kragen und klopft zögernd. Jakob on Gunten, ein zarter Mann um die dreißig, der in seinem Leben jemanden nützlich sein möchte, tritt in das Instituta Benjamenta, eine Schule für Domestiken, ein und geht auf eine traumähnliche Reise durch eine unheimliche, metaphysische Märchenwelt.
Bald macht er die Bekanntschaft seiner Mitschüler und der Leute, die das Institut leiten: "Herr" Johannes Benjamenta, der Direktor, scheint das Haus noch nie verlassen zu haben. "Fräulein" Lisa, seine jüngere Schwester - halb Engel, halb Hexe - gibt Anstandsunterricht; sie ist so eine Art Dornröschen des Hauses. Kraus, der Musterdiener, ist mit Leib und Seele seiner Herrin und der absurden Hausordnung verpflichtet.
Jacobs Neugierde treibt ihn auf Erkundungsreise in die labyrinthartigen Gänge, die das Haus durchziehen. Nach und nach entdeckt er ein baufälliges Gebäude und entlarvt auch das Institut als dem Untergang geweiht. Der Unterricht dort beschränkt sich auf die Wiederholung einer einzigen sinnlosen Lektion. Jacob dringt weiter vor in eine Welt der mechanischen Gesten und skurilen Details; in eine bizarre Choreographie von Ordnung und Knechtschaft. Ins Herz des Instituts vorgedrungen, lüftet er das Geheimnis um die begehrenswerte Lisa und den herrischen Johannes Benjamenta - er wird zum Zeugen des langsamen und unaufhaltsamen Verfalls. Der Film ist eine freie Adaption der Novelle "Jacob von Gunten" von Robert Walser (1878-1956), von dem Kafka sagt, daß er in ihm seinen Meister gefunden habe. Für ihren ersten Spielfilm haben die Brothers Quay, die mit ihren Puppentrickfilmen weltberühmt wurden, eine artifizielle, bizarre Szenerie erschaffen. Mit der Figur des Jacob von Gunten taucht der Zuschauer in einen brillant gefilmten Alptraum ein.
Zunächst einfach nur amüsant, mutiert der Film bald zu einer kafkaesken Reise in die Welt der unterdrückten Triebe, Sehnsüchte und Gefühle, die ihren Ausdruck in sinnlosen Ritualen findet und die Menschen in zwanghafte Charaktere verbiegt.
Text: www.uni-greifswald.de
Schwarz/weiß, 35mm, 105 Minuten
The Quay Brothers' first live action feature brings together the fantastic, the mystical and the fairytale. The audience is lured and guided through the labyrinthine corridors of the Institute Benjamenta and the entangled lives of its haunted occupants. The Institute itself is a dilapidated, moribund boarding school for the training of servants, whose curriculum constitutes the endless repetition of one single lesson. Jakob, the central character, enrolls at the Institute and attempts to discover its hidden mysteries and that of its fellow pupils and the brother and sister Fraulein and Herr Benjamenta who run the school. Inspired by the writings of the Swiss author Robert Walser, the film follows Jacob's descent into the lower depths of the Institute, the previously secret world of the Benjamentas' inner chambers, and witnesses the school's slow disintegration and eventual demise.
Text: Zeitgeist Film

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