"Der Junge und der Reiher" lässt am Ende viele Fragen offen.

"Der Junge und der Reiher" lässt am Ende viele Fragen offen.

© Studio Ghibli

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"Der Junge und der Reiher": Wir erklären euch das Ende!

Die Animationsfilme des Studios Ghibli kreieren Welten, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben. Auch bei "Der Junge und der Reiher" sind die Symbole und die Fragen kompliziert.

von Oezguer Anil

01/10/2024, 11:12 AM

Kaum ein anderer Film wurde von Animationsfilmfans so sehnlichst erwartet wie "Der Junge und der Reiher". Es sind bereits zehn Jahre seit der Erscheinung des letzten Films von Hayao Miyazaki vergangen und dementsprechend groß waren die Erwartungen an sein neustes Werk. "Der Junge und der Reiher" ist jedoch kein von rasanten Handlungssträngen durchzogener, sondern sich vor allem durch Langsamkeit und Stimmungen auszeichnender Film. 

Die Geschichte des zwölfjährigen Mahito, der versucht den Verlust seiner Mutter zu überwinden und sich in eine neue Welt einzuordnen, ist voller Symbole, die nicht einfach zu entschlüsseln sind. Am Ende bleiben viele Fragen offen, die in starker Verbindung zur Innenwelt des kleinen Jungen stehen.

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Was bedeutet das Ende von "Der Junge und der Reiher"?

Der gesamte Film aus dem Hause Ghibli spitzt sich am Ende nochmals zu, als Mahito auf seinen Großonkel trifft, der eine Art Gott der Fantasiewelt ist. Durch kleine, aus Grabsteinen gemeißelte Bausteine baut er regelmäßig einen Turm, der für die Kreation der Welt steht. Die Grabsteine könnten dabei eine Parallele zu den Toten darstellen, die während des andauernden Zweiten Weltkriegs sterben. Er versucht, seine Fantasiewelt in Balance zu halten, doch seine Kraft schwindet, weshalb er Mahito die Nachfolge als göttliche Macht übertragen möchte.  

Hier steht der Junge vor einem großen Dilemma: Er muss sich entscheiden, ob er in der realen Welt leben möchte, in der seine Mutter tot ist und das Land durch den Krieg in Trümmern liegt oder ob er in der Fantasiewelt bleiben möchte, die er ganz nach seinen eigenen Gedanken kreieren kann, ohne sich mit negativen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen. Mahito entscheidet sich dafür, in die reale Welt zurückzukehren und akzeptiert, dass Schmerz ein essentieller Bestandteil des Lebens ist und er versuchen muss, seine echte Welt in Balance zu bringen. 

Die Symbolik des Filmendes

Hier zeigt sich die überaus menschliche Seite von Miyazakis Fantasiewerk: Wenn die Realität zu unerträglich wird, flüchten wir uns in die Fiktion. Diese Fiktionen können Ideologien, Religionen oder auch die Kunst sein, sie machen Mahitos Schmerz erträglicher. Doch auch wenn seine Mutter tot und sein Vater Kriegsprofiteur ist, versucht er sich für das Gute in der Welt einzusetzen und den Blick auf die Realität nicht zu verlieren – womit "Der Junge und der Reiher" am Ende auch eine hoffnungsvolle Botschaft bereit hält.

"Der Junge und der Reiher" ist aktuell im Kino zu sehen. Hier geht's zum Kinoprogramm!

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