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Szenenbild aus "Napoleon" von Ridley Scott mit Joaquin Phoenix

© Kevin Baker/Apple

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"Napoleon": Die wahre Geschichte des französischen Kaisers

Ridley Scott erzählt in seinem Biopic von der Herrschaft von Napoleon. Wie viel ist darin wahr? Und wie viel erfunden?

von

Maike Karr
Maike Karr

11/23/2023, 01:50 PM

Ein Biopic stellt zwar das Leben einer historischen Figur nach, ist jedoch keine Dokumentation. Demzufolge nehmen sich Filmemacher:innen bei diesem Genre auch etwas mehr kreative Freiheiten, um die Zuschauer:innen entsprechend gut unterhalten zu können. So verhält es sich auch mit "Napoleon"

Hier stellen wir Fakt der Fiktion gegenüber. Wie viel an Ridley Scotts Werk ist wahr? Und wie viel erfunden? Das ist die wahre Geschichte von "Napoleon". 

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Das Leben von Napoleon Bonaparte

Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 in Korsika geboren. Er stieg während der Französischen Revolution schnell in der Armee auf und wurde 1799 Erster Konsul. Im Jahr 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen. Unter seiner Führung eroberte er in den sogenannten Napoleonischen Kriegen weite Teile Europas. Sein größter militärischer Erfolg war der Sieg in der Schlacht bei Austerlitz 1805.

Napoleon führte zahlreiche Reformen in Frankreich durch, darunter das Code Civil, ein zivilrechtliches Gesetzbuch. 1812 startete er den Russlandfeldzug, der jedoch in einem verheerenden Rückzug endete. 1814 wurde er nach der Niederlage in der Schlacht bei Leipzig abgesetzt und ins Exil auf die Insel Elba geschickt. Er entkam jedoch im Jahr 1815 und kehrte für die Herrschaft der Hundert Tage nach Frankreich zurück.

Die endgültige Niederlage Napoleons erfolgte in der Schlacht bei Waterloo 1815. Er wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er 1821 starb. Napoleon Bonaparte prägte die europäische Geschichte entscheidend und hinterließ ein bleibendes Erbe in Form von rechtlichen, sozialen und militärischen Veränderungen.

Wer war Joséphine Bonaparte? 

Joséphine Bonaparte wurde als Marie Josèphe Rose Tascher de La Pagerie auf Martinique geboren und war vor ihrer Hochzeit mit Napoleon vor allem als Rose oder Marie-Rose bekannt, danach kannte sie jede:r nur noch unter Joséphine. Als geborene Aristokratin heiratete sie Alexandre de Beauharnais, mit dem sie zwei Kinder bekam. Der Adelige wurde während der Schreckensherrschaft 1794 geköpft. Sie sollte eigentlich das gleiche Schicksal erleiden, weshalb sie auch inhaftiert wurde. 

Als die Schreckensherrschaft beendet wurde, wurde sie zusammen mit den 40.000 anderen Gefangenen freigelassen. Daraufhin datete sie ein paar hochrangige Männer, bis sie schließlich den Militärführer Napoleon Bonaparte kennen und lieben lernte. Acht Jahre nach ihrer Heirat im Jahr 1796 ernannte sich ihr Ehemann zum ersten Kaiser Frankreichs, wodurch sie zur Kaiserin wurde.

 Da sie Napoleon in ihrer Ehe keine Kinder schenkte, musste sich das Liebespaar 1809 schweren Herzens scheiden lassen. Nach der Scheidung blieben die beiden jedoch noch sehr gut befreundet. So durfte sie dank ihm auch ihren Titel als Kaiserin von Frankreich behalten und war auch nach der Trennung noch sehr beliebt beim Volk. 

4 falsche Darstellungen der Ehe von Napoleon und Joséphine 

Im Interview mit "Time" sprach Michael Broers ein Autor, der mehrere Bücher über Napoleon verfasst hat und die Drehbuchautoren von "Napoleon" beraten hat darüber, wie sehr Napoleon seine Frau geliebt hat: "Er war sehr, sehr verliebt in sie. Er war völlig besessen von ihr. So etwas hatte er noch nie für jemanden empfunden.  Sie wollte unbedingt schwanger werden, weil sie selbst wusste, dass ihre Stellung davon abhing. Und er wollte unbedingt, dass sie schwanger wurde, weil er sich nicht scheiden lassen wollte, weil er sie liebte. Aber dann konnte sie nicht schwanger werden."

Auch wenn das Biopic diese komplexe Gefühlswelt ziemlich gut darstellt, gibt es vier Fakten, die in Ridley Scotts Spielfilm falsch abgebildet werden: 

  1. Joséphine hätte niemals die Scheidung von Napoleon vorgeschlagen. Davor hatte sie viel zu viel Angst. 
  2. Napleon hätte niemals seine Frau geschlagen. Eine Ohrfeige bei der Scheidung gab es also nicht. 
  3. Joséphine war sechs Jahre älter als Napoleon. Vielleicht war das der Grund, warum sie Napoleon kein Kind schenken konnte? 
  4. Napoleon hatte mehrere illegitime Kinder, weshalb er seine Fruchtbarkeit nie unter Beweis stellen musste. 

5 Ereignisse aus "Napoleon", die nie passiert sind 

  1. Napoleon stürmte mit seiner Kavallerie in keine Schlacht
  2. Bei der Schlacht von Austerlitz gab es keinen gefrorenen See
  3. Napoleons Armee hat nie die Pyramiden von Ägypten angegriffen 
  4. Napoleon war nicht bei der Hinrichtung von Marie Antoinette anwesend
  5. Napoleon war unglaublich schlecht im Reiten 

"Napoleon" läuft zurzeit im Kino. Hier geht's zum Kinoprogramm! 

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