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Valerie Huber über "Kitz", Paul Pizzera und Netflix

Der "Kitz"- und "Klammer"-Star über die Arbeit mit Netflix, Social Media und wieso Paul Pizzera ihr Disney-Prinz ist.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

02/16/2022, 03:51 PM

Sie gehört zu den vielversprechendsten und größten Neuentdeckungen der österreichischen Film- und Serienlandschaft – was auch der Streaminggigant Netflix erkannt hat: In der österreichischen Netflix-Serie (manche meinen, es ist das heimische Pendant zu "Gossip Girl") "Kitz" begeistert Valerie Huber als intrigant-zickige Influencerin aus Deutschland, das den heimischen Bergschnee (und so manchen Tiroler) nur mit Blicken zum Schmelzen bringt.

Auch in "Klammer - Chasing the Line", dem viel gelobten Biopic über Ski-Legende Franz Klammer, wusste Huber vollends zu überzeugen und spielte als Klammers große Liebe (und seelischer Halt) Eva groß auf. Es ist ihr erster österreichischer Kinofilm – und die 26-Jährige ist definitiv gekommen, um zu bleiben.

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Auch deswegen ist Valerie Huber seit geraumer Zeit in aller Munde: Allround-Talent und Österreichs Kultur-Rettung Paul Pizzera hat der gebürtigen Wienerin im Dezember in Südafrika einen Heiratsantrag gemacht.

Doch Huber ist so, SO viel mehr als "die Verlobte von": Sie ist eine jener SchauspielerInnen, die mit ihren Augen, ihren Blicken, ihrer Gestik sprechen. Sie benötigt nicht immer viele Worte, um klarzustellen, was in ihr vorgeht. Valerie Huber spielt nicht, sie ist. Das können nur wenige KollegInnen von sich behaupten. Die aktuelle Romy-Nominierung ist also mehr als verdient. 

Wir baten Valerie zum Interview.

Nach "Klammer" hat man dir eine Rolle in der Serie "Kitz" angeboten. Hattest du vorher die Befürchtung, es könnte sich erneut über einen Film über SkifahrerInnen handeln? ;)

Nein, es war mir von Anfang an klar, dass es zwei sehr unterschiedliche Projekte sind – bei "Kitz" geht es ja nun wirklich kaum ums Skifahren. Beide Projekte spielen in Tirol, ansonsten gibt es wenige Schnittstellen, würde ich sagen. (lacht) 

Stimmt es, dass du eigentlich für die Rolle der Lisi vorgesprochen hast? Bist du froh, dass du letztlich Vanessa wurde?

Ich glaube, dass ursprünglich auch einige Österreicherinnen für Lisi gecastet wurden, deshalb wurde ich eingeladen. Nach der ersten Castingrunde war dann aber relativ schnell klar, dass Vanessa mir mehr liegt. Und ja, ich bin sehr froh – ich denke, ich hätte bei Lisi nicht so viel Spaß gehabt und nicht so viel ausprobieren können. Meiner Meinung nach macht die Rolle der Vanessa eine tolle Entwicklung durch und hat eine größere Fallhöhe.

Was hat dich an der Serie "Kitz" beziehungsweise an der Rolle der Vanessa gereizt?

Es war eine schöne Herausforderung, die so perfekt scheinende Fassade der Vanessa stückweise bröckeln zu lassen. Dass diese Frau, die auf den ersten Blick oberflächlich und eingebildet erscheint, vielschichtiger ist und reale Probleme hat, zeigt auf, wie wichtig es ist, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und Menschen nicht nach Äußerlichkeiten zu beurteilen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. 

Vanessa ist Influencerin. Deine Meinung zu Social Media?

Ambivalent. Natürlich gibt es tolle Inhalte und kritische, politische Stimmen. Leider wird Social Media auf der anderen Seite als Werbemittel der Mode-, Fitness- und Schönheitsindustrie missbraucht. Wir konsumieren täglich so viel Müll, was wir nicht alles brauchen, um schöner, jünger und erfolgreicher zu sein. Es ist reine Geldmacherei. Also ein sehr kapitalistisches, manipulatives Medium.

Das unrealistische, oft operierte, zugekleisterte Schönheitsideal, das verherrlicht wird, ist sehr problematisch, wenn sich junge Menschen damit vergleichen und sich Druck machen, genauso aussehen zu müssen oder den gleichen materiellen Reichtum zu besitzen, um in der heutigen Welt zu gelten. Ich denke, Social Media macht abhängig und ist ungesund – ich bin aber natürlich leider genauso betroffen. 

Die Serie wurde dafür kritisiert, dass trotz österreichischem Setting alle SchauspielerInnen Hochdeutsch sprechen. Was sagst du dazu?

Das war eine Entscheidung der Macher, um die Serie für den deutschen Markt einheitlich zu gestalten. Es ist schlussendlich auch eine deutsche Serie. Natürlich wäre Tiroler Dialekt authentischer gewesen – das kann ich als Österreicherin nicht abstreiten. 

Du hast bei "Kitz" das erste Mal für einen Streaminganbieter gedreht. Sind dir Unterschiede in der Produktion im Vergleich zu einem Kino- oder TV-Film aufgefallen?

Ja, natürlich. Man merkt eine gewisse Experimentierfreudigkeit und ein "größeres Denken", was glaube ich dem internationalen Einfluss geschuldet ist. Durch die finanziellen Mittel der Streamer ist auch einfach mehr möglich. 

Du hast in den letzten Jahren sehr viel in Deutschland gearbeitet. Wieso die Rückkehr nach Österreich – und gibt es Unterschiede zwischen der österreichischen und deutschen Filmwelt?

Ich habe die letzten Jahre auch in Österreich Castings gemacht, es hat eben erst nach ein paar Jahren mit einer größeren Rolle in Österreich geklappt. In Deutschland hat das auf Anhieb besser funktioniert, es ist aber auch der viel größere Markt. 

Eine private Frage: Du hast Paul schon mehrfach als "Disney-Prinz" bezeichnet. Kannst du das näher erklären? 

Naja, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ein Mann so aufmerksam, höflich und liebevoll sein kann. So wie man sich als kleines Mädchen eben den idealen Mann vorstellt – und genau den habe ich in Paul gefunden. 

Was hat dich die Schauspielerei bisher über dich selbst gelehrt?

Sehr viel. Ich glaube, es hat mich generell zu einem emotionaleren, offeneren und auch verletzlicheren Menschen gemacht. 

Welche Serie streamst du aktuell gerade?

"Maid" auf Netflix. 

Hast du eine Traumrolle?

Eine starke, historische Frauenfigur wie Jeanne d’Arc wäre eine Traumrolle. 

Letzte Frage: Welche Projekte stehen bei dir zukünftig an?

In zwei Wochen gehts weiter mit einem Dreh für eine Serie für einen Streamer in Deutschland. Ich freu mich sehr drauf, weil's diesmal ein bisschen lustiger sein darf! 

Und hier gibt's noch einen süßen Instagram-Gruß von Valerie Huber an euch alle da draußen:

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