Der Schuh des Manitu - Extra Large

Michael Bully Herbig in der Filmvorlage "Der Schuh des Manitu"

© HerbX Films/Constantin Film

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Echt witzig: Die 12 besten deutschen Komödien

Humor abseits von Hollywood: Auch unsere Lieblingsnachbarn bringen unsere Lachmuskeln zum Beben – wenn sie wollen.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

07/08/2021, 02:02 PM

Der deutsche Film im Allgemeinen, aber ganz besonders die deutsche Komödie, hat keinen allzu guten Ruf: Zu behäbig, zu bemüht, zu lapidar und vor allem zu einfallslos kommt sie oftmals daher, heißt es. Mag stimmen, muss aber nicht.

Denn Deutschland ist auch durchaus fähig, Komödien auf uns loszulassen, die uns nicht nur begeistern, sondern die unsere Lachmuskeln einem Intensivtraining unterziehen. Und das jenseits von Til Schweiger und Matthias Schweighöfer. Wobei, so ganz ohne allseits bekannte Säulen des deutschen Humors kommt auch unsere Liste nicht aus.

Die 12 besten Komödien aus Deutschland:

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Pappa Ante Portas (1991)

Noch nie war der Alltag so lustig und Humor so philosophisch wie bei Loriot, dem Godfather des deutschen Humors . Er ist der (leider nicht mehr) lebende Beweis dafür, dass Witz und Intelligenz sehr wohl untrennbar miteinander verbunden sein können. In "Pappa Ante Portas", seinem letzten filmischen Werk (obwohl er erst 20 Jahre später starb) möchte Loriot alias Rentner Heinrich Lohse im Haushalt helfen. Das war im Grunde bereits die gesamte Prämisse, und das reicht auch völlig aus, denn niemand serviert die Eigenheiten des Mensch-Seins auf einem so subtilen Silbertablett wie Loriot – einem Tablett, das auf den zweiten Blick fein-verzierte psychotherapeutische Gravuren erkennen lässt. 

Wenn er das Absurde im (schmerzhaft bekannten) Normalen betont und Alltägliches plötzlich außergewöhnlich werden lässt, dann wird uns schmerzlich bewusst: So einer wie Loriot, den gibt es kein zweites Mal.

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Der Schuh des Manitu (2001)

Man muss ihn nicht vorstellen, den Film, der 11,7 Millionen BesucherInnen ins Kino lockte und somit einer der größten Erfolge der deutschen Kino-Geschichte ist.

Den Nerv der damaligen Zeit treffend, ist "Der Schuh des Manitu" eine perfekt inszenierte und saukomische Parodie der Karl-May-Verfilmungen aus den 1960er-Jahren – wobei der von Regisseur und Hauptdarsteller Michael Bully Herbig angeführte Streifen das scheinbar Unmögliche schafft: nämlich Verbalhornung und eine zutiefst respektvolle Hommage an das Original zugleich zu sein. Viele Zitate des Films sind heute fixer Bestandteil des deutschen Sprachgebrauchs, Herbig als schwuler Indianer Winnetouch unvergessen (wenn auch nicht unumstritten). 

"Der Schuh des Manitu" ist überdreht, irrwitzig, kreativ, bis oben hin mit Talenten vollgestopft und wahrscheinlich der einzige Film aus Deutschland, der es mit Genre-Klassikern wie "Die nackte Kanone" aufnehmen kann.

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Fack ju Göthe (2013)

Als Kleinkrimineller, der sich als Lehrer ausgibt, um an seine versteckte Beute zu kommen, katapultierte sich Elyas M'Barek in die A-Liga der deutschen Kino-Stars.

Zwar waren Teil Zwei und Drei nicht mehr ganz das Gelbe vom Humor-Ei, aber der Auftakt der erfolgreichen Trilogie strotzt nur so vor pointierten Gags, liebevoll-überzeichneten Charakteren und einer DarstellerInnen-Riege, die sich sehen lassen kann: Neben M'Barek scheinen Uschi Glas, Katja Riemann, Karoline Herfurth und Jella Haase die Zeit ihres Lebens zu haben. Überzeugt von der ersten Minute an!

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Das perfekte Geheimnis (2019)

Unserer Meinung nach nicht nur eine der besten Komödien, sondern einer der besten Filme, die Deutschland in den vergangenen Jahren auf den Markt geworfen hat (liegt vielleicht auch daran, dass es sich um ein Remake des italienischen Films "Perfetti Sconosciuti" handelt). Hier passt beinahe alles: der Humor ist leichtfüßig, aber intelligent, der Cast toll aufgelegt und gut aufeinander eingespielt, das Setting des Kammerspiels sorgt für schnell überbordende Gefühle und die ständigen Twists lassen einen wiederholt in Schnappatmung verfallen.

Die Frage, wann Untreue beginnt und ob die fortschreitende Technik Fluch oder Segen ist, verleihen dem skurrilen Wortwitz, den Ping-Pong-Dialogen und der gelungenen Situationskomik einen doppelten Boden. Flott, modern, clever!

"Das perfekte Geheimnis" gibt es auf Amazon Prime zum Ausleihen oder Kaufen. 

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Absolute Giganten (1999)

Die besten Filme sind oftmals jene, deren Ausgangslage sich mit einem Satz zusammenfassen lässt. Bei "Absolute Giganten" klingt das so: Drei Freunde nehmen voneinander Abschied und verbringen eine letzte gemeinsame Nacht miteinander, in der sie allerlei Aufregendes erleben.

Das ist melancholisch, aberwitzig, magisch und ergreifend gleichzeitig und vor allem richtig lustig. Die drei liefern sich ein fesselndes Tischfußball-Match, besuchen angesagte Clubs und werden Teil einer Stuntshow. Nichts ist zu absurd, denn die Freunde wissen: Es wird niemals mehr werden, wie es einmal war. Also hauen wir ein letztes Mal ordentlich auf den Putz, bevor die Gegenwart endgültig zur Vergangenheit wird.

"Absolute Giganten" hat mittlerweile Kult-Status erreicht und ist ein gelungener Schwanengesang über Freundschaft, Jugend und Sorglosigkeit, aber auch irgendwie über Hamburg. Dass man da zuweilen Tränen lacht, wundert uns immer noch.

"Absolute Giganten" gibt es auf Amazon Prime zu leihen oder kaufen. 

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Stromberg – Der Film (2014)

Wenn TV-Serien einen Kinoausflug machen, geht das nicht selten in die Hose. "Stromberg", das deutsche Remake von "The Office" mit Christoph Maria Herbst, hat den Übergang von der kleinen zur großen Leinwand allerdings mühelos geschafft, auch wenn der Film mittels Crowdfunding mitfinanziert werden musste.

Wie die Serie ist "Stromberg – Der Film" gespickt mit bitterbösem Humor, exzellenten Sprüchen mit ganz hohem Zitat-Faktor und natürlich grandioser Situationskomik. Wer an dieser Stelle bedenken hat: Der Streifen lässt sich auch ohne Vorkenntnisse der Serie genießen, auf permanente Lachanfälle und gleichzeitig so manche Lacher, die im Halse stecken bleiben, sollte man sich aber gefasst machen.

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Bang Boom Bang (1999)

Die etwas andere Thriller-Komödie: Kiffer Keek (Oliver Korritke) schuldet seinem ehemaligen Komplizen und Kumpel Kalle (Ralf Richter) Geld. Der sitzt eigentlich im Knast, steht aber eines Tages trotzdem plötzlich vor seiner Tür. Also braucht Keek viel Geld – und zwar schnell! Bei einem Einbruch geht natürlich alles schief, was nur schiefgehen kann ...

Der augenzwinkernde Liebesbrief an den Ruhrpott ist herrlich schmuddelig gefilmt, mit einem erstklassigen Soundtrack veredelt und wartet mit einer Fülle eigenwilliger Typen auf, die man zwar ins Herz schließt, aber die auch für den Genre-typischen Fremdschämfaktor sorgen. Zynisch, frech kurzweilig!

"Bang Boom Bang" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Lammbock (2001)

Die bekannteste deutsche Kiffer-Komödie ist ein chilliges Sammelsurium aus pointierten Dialogen, zurückhaltender Absurdität und rauschhafter Authentizität – und natürlich zwei Hauptdarstellern, mit denen man gerne selbst mal einen Abend richtig entspannt abhängen würde. 

Lucas Gregorowicz und vor allem Moritz Bleibtreu überzeugen auf ganzer Linie als zwei Freunde, die einen ganz besonderen Pizza-Botendienst betreiben: Denn KundInnen, die die "Pizza Gourmet" verlangen, bekommen gut versteckt ein Tütchen Gras mitgeliefert. Als sich die beiden allerdings mit einem Polizisten anfreunden, scheint das Geschäftsmodell aus dem Ruder zu laufen ... Muss man gesehen haben!

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Soul Kitchen (2009)

Ein Film, der seinem Titel alle Ehre macht: "Soul Kitchen" hat ganz viel Seele und macht auch hungrig – und zwar auf Schnitzel, Sex und Abenteuer. Genau zwischen all dem oszilliert nämlich Zino (Adam Bousdoukos), der ein Leben führt, das ihm immer mehr über den Kopf wächst. 

Mit seiner Freundin führt er eine Fernbeziehung (und muss auf Webcam-Sex zurückgreifen), sein titelgebendes Restaurant läuft eher schlecht als recht und plötzlich ist auch sein Bruder Illias (genial wie immer: Moritz Bleibtreu) wieder da, der eben noch mehrere Jahre im Gefängnis saß. Das ist aber erst der Beginn von vielen Turbulenzen, die uns ZuseherInnen bei der Stange halten und "Soul Kitchen" zu einem Film werden lassen, der Vitalität, Chaos und Erzählfreude aus jeder Pore versprüht. 

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Ödipussi (1988)

Noch ein Klassiker von Loriot: In seinem ersten Spielfilm stellt er menschliche Alltags-Absurditäten erneut unters schmerzhaft präzise Humor-Kaleidoskop, liefert pointiert-intelligente Witze am laufenden Band ab und versteckt so viele Botschaften zwischen den Zeilen, dass sich der Film auch 33 Jahre nach seinem Erscheinen immer noch frisch und vor allem vielschichtig anfühlt.

Die Geschichte rund um den frisch verliebten neurotischen Junggesellen Paul, immerhin schon 56 Jahre alt und bei seiner Mutter lebend, sollten sich Fans von den Monty Pythons und ... naja, eben Loriot nicht entgehen lassen. Ganz große Kunst – und noch größere Wortakrobatik!

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Otto – Der Film (1985)

Als derart zeitlos lustig wie Otto Waalkes erweisen sich nur wenige Comedians. Die Handlung seines ersten Leinwandauftrittes ist völlig egal, im Grunde handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung von typischen Otto-Gags, die sich irgendwo zwischen infantilen Schenkelklopfern, hibbeligen Slaptick-Einlagen, subversivem Humor und bitterböser Gesellschaftskritik ansiedeln. Einen Anspruch auf politische Korrektheit sollte man hier zwar nicht stellen, aber wenn Otto vollkommen wild und entfesselt drauflos plappert, zappelt, grimassiert und den Dodel runterreißt, dann fällt es auch dem/der größten ZynikerIn schwer, zumindest nicht dauerzugrinsen. 

Mit "Otto – Der Film" erschuf sich der große Komiker ein würdig-absurdes Denkmal, das sich ein eigenes Kapitel in der deutschen Filmgeschichte geschrieben hat: Mit mehr als 14,5 Millionen BesucherInnen ist er bis heute der dritterfolgreichste deutsche Film aller Zeiten. 

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Good Bye, Lenin! (2003)

Die hoch gelobte und international sehr erfolgreiche DDR-Parodie ist eine ausgewogene Mischung aus Tragik und Komödie und erlaubt sich, vergangene Traumata unter der humorvollen Lupe zu betrachten, weil Lachen schließlich die beste Medizin ist. Regisseur Wolfgang Becker und sein Cast, bestehend unter anderem aus Katrin Saß und einem jungen Daniel Brühl, werden dabei aber niemals respektlos, aber auch nicht pseudo-philosophisch. Vielmehr erweist sich "Good Bye, Lenin!" als rasante Satire über Vergangenes mit psychoanalytischen Versatzstücken und der Kunst, Schwerwiegendes leichtfüßig wirken zu lassen.

Darum geht's: Die engagierte Sozialistin Christiane Kerner fällt kurz vor dem Ende der DDR ins Koma. Als sie ein Jahr später wieder erwacht, ist Deutschland wiedervereint. Um seiner Mutter in ihrem geschwächten Zustand den Schock zu ersparen, inszeniert ihr Sohn Alex ein immer origineller werdendes Täuschungsmanöver, das den glorreichen Arbeiterstaat wiederaufleben lässt. 

"Good Bye, Lenin!" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen oder Kaufen. 

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