Um Mitternacht muss sie zu Hause sein: Lily James als Cinderella
Um Mitternacht muss sie
zu Hause sein: Lily James als Cinderella

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Es war einmal: Die 12 besten Märchen-Realverfilmungen

Königin Hollywood gebar vor langer Zeit die Idee, Märchen mit echten Menschen zu verfilmen. Das Kind wurde unsterblich.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

09/12/2022, 08:47 AM

Egal ob Hexen, Zauberer, böse Stiefmütter, sprechende Tiere oder fliegende Teppiche: Wir alle lieben Märchen! Aber wieso eigentlich? Märchen sprechen alltägliche, seit Jahrhunderten bestehende Probleme und Schwierigkeiten an und zeigen Lösungswege auf.

Sie vermitteln Zuversicht in die eigenen Stärken, greifen uralte Themen der Menschheitsgeschichte auf wie Mut, Selbstbewusstsein, Liebe, Geborgenheit und Hilfsbereitschaft und thematisieren ur-menschliche Eigenschaften wie Fleiß und Faulheit, Schönheit und Hässlichkeit, Schlauheit und Dummheit, Habsucht und Bescheidenheit, Neid und Eifersucht.

Aufgrund der zahlreich vorhandenen Metaphern wird es Märchen zudem möglich, Ängste und Probleme auszulagern und nicht brachial, sondern eher zwischen den Zeilen zu behandeln. Vor allem aber sind wir fasziniert von der fantastischen Zauberwelt, die unser fantasievolles Denken widerspiegelt.

Wenn diese Zauberwelt in Realverfilmungen auch noch tatsächlich zu "echtem" Leben erwacht, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung auf eine Weise, die sowohl Jung als auch Alt in ihren Bann zieht. Und die uns erneut an Magie glauben lässt.

Die 12 besten Märchen-Realverfilmungen:

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Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen (2012)

Mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" legte der Mauskonzern Walt Disney 1937 den Grundstein für seinen bis heute andauernden internationalen Megaerfolg: Das Märchen der Gebrüder Grimm war der erste abendfüllende Zeichentrickfilm und konnte sogar einen Special-Oscar einheimsen. Die Real-Neuverfilmung aus 2012 richtet sich ebenso an die ganze Familie, ist dabei aber um einiges kecker, sarkastischer, satirischer und sogar noch bunter:

Die gruseligen Elemente des Märchens wurden aussortiert, dafür gibt's zahlreiche skurrile Charaktere, chaotische Aktionen, eine wunderbar überdrehte Julia Roberts als eitle Stiefmutter und eine Lily Collins als ein empathisches, aber auch mutiges Schneewittchen, das an Audrey Hepburn erinnert. Ein knallbuntes Fest für alle Sinne!

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Snow White & The Huntsman (2012)

Im selben Jahr wie "Spieglein, Spieglein – Die wahre Geschichte von Schneewittchen" kam auch noch ein zweiter Märchen-Film in die Kinos, der sich die bildschöne Prinzessin zum Vorbild nahm. Im Gegensatz zum leicht verdaulichen Familienfilm setzt die Version von Regisseur Rupert Sanders (und Kristen Stewart, Charlize Theron und Chris Hemsworth in den Hauptrollen) allerdings auf massig Action, düstere Grusel-Bilder, eskapistische Fantasy-Elemente und so manche Schockmomente – und somit auf ein deutliches älteres Publikum.

Die böse Stiefmutter (Theron) ist hier ein alptraumhafter Racheengel, die vampirähnlich die Lebensenergie aus Frauen saugt, um schön und mächtig zu bleiben. Snow White (Stewart) wird immer noch in den Wald verbannt, diesmal aber vom sexy Jäger (Hemsworth) unterstützt. Snow White wird zur Kriegerprinzessin, die ihre Stiefmama bis aufs Blut bekämpft – und das fließt hier gewaltig! Kurz: Ein bildgewaltiges Grusel-Spektakel mit feministischem Ausrufezeichen!

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Frau Holle – das Märchen von Goldmarie und Pechmarie (1961)

Dank dem weltbekannten Grimm-Märchen ist es zum kollektiven Bewusstsein geworden, dass Stiefmütter böse und Stiefschwestern arrogant und faul sind, dass Fleiß belohnt wird und zu Glück führt – und wir haben gelernt, wieso es auf der Erde eigentlich schneit (kondensierter Wasserdampf my ass!).

In dieser herzerwärmenden, aber auch zu Tränen rührenden Verfilmung aus 1961 wird die Geschichte rund um die Goldmarie, die dank einer Spinnrad-Spule und einem magischen Brunnen in die fantasievolle Welt der Frau Holle gelangt und somit endlich Anerkennung und Glückseligkeit findet, mit viel Charme, Liebe zum Detail, aufwendigen (handgemachten!) Requisiten und beeindruckenden Kostümen in Szene gesetzt. In einigen Punkten weicht der Film vom Originalstoff ab, was der familienfreundlichen Unterhaltung aber keinen Abbruch tut.

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Cinderella (2015)

Kenneth Branaghs Version von Aschenputtel (englisch: Cinderella) gehört zu den erfolgreichsten Märchen-Verfilmungen der letzten Jahre. Die Basis bildet natürlich das Märchen "Cendrillon" (1697) des französischen Schriftstellers Charles Perrault, inhaltlich als auch optisch orientiert sich "Cinderella" aber am Disney-Klassiker aus dem Jahr 1950. Einige dramaturgische Freiheiten nahmen sich die AutorInnen zwar, trotzdem ist der Streifen eine nur sehr behutsame Modernisierung des Zeichentrickfilms, der es aber gerade deshalb schafft, die magische Aura rund um eine gemobbte junge Frau, die zur Prinzessin wird, einzufangen.

Nebenfiguren – allen voran die Stiefmutter (herrlich böse: Cate Blanchett) und der Prinz (Richard Madden) – gewinnen an Dreidimensionalität, Aschenputtel (Lily James) selbst ist bezaubernd wie eh und je. Bezaubernd ist auch die Inszenierung im Allgemeinen, die mit opulenten Bildern, Mut zum Überbordenden und einem tollen Soundtrack besticht.

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Auf immer und ewig (1998)

Wenn es um Märchen-Realverfilmungen geht, wird diese 90er-Jahre-Version von "Aschenputtel" mit Drew Barrymore (in der Hauptrolle) und Anjelica Huston (als böse Stiefmutter) gern übersehen.

Jedoch völlig zu Unrecht, denn "Auf immer und ewig" ist eine unkonventionelle und außergewöhnliche Interpretation des beliebten Stoffes, die Tradition mit Moderne, Historie mit Märchen verwebt und dabei gleichermaßen Witz, Herz und Schauwerte besitzt – und die als einer der ersten Filme dieser Art die passive Märchenprinzessin als eine selbstbewusste, feministische Frauenfigur darstellt:

Wir befinden uns im Frankreich des 16. Jahrhunderts, Aschnenputtel heißt hier Danielle und ist zwar immer noch schön, aber mindestens genauso klug, mutig und trotzig. Als sie den etwas hilflosen Prinzen mit Äpfeln bewirft (!), verlieben sich die beiden sofort ineinander, was Danielles Stiefmutter aber gar nicht passt – die sieht nämlich ihre Töchter an der Seite des Adeligen. Also werden dem Paar allerhand Hürden in den Weg gelegt. Unerwartete Hilfe bekommen die beiden von einem Künstler mit dem Namen Leonardo Da Vinci ...

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Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (1973)

Kein Märchen scheint sich derart gut für eine Verfilmung zu eignen wie "Aschenputtel", weshalb wir noch einen Tipp für euch auf Lager haben, der das Zitat "Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" zur Lebensweisheit hochstilisiert.

In dieser Version, die Anfang der 1970er in der ehemaligen Tschechoslowakei entstand, bekommt es Aschenputtel mit drei magischen Haselnüssen zu tun, die ihr dabei helfen, den schicksalshaften Ball des Prinzen zu besuchen. Der Rest verläuft in etwa in gewohnten Bahnen, obwohl auch hier die Titelheldin um einiges aktiver und moderner inszeniert wird als im Original-Märchen. 

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gehört zu den beliebtesten Märchen-Realverfilmungen schlechthin und ist alljährlicher Fixpunkt für Groß und Klein in der Weihnachtszeit – nicht nur wegen der hoffnungsvollen Liebesgeschichte, sondern vor allem aufgrund seiner wunderschönen Winteraufnahmen, die einem auch beim wiederholen Ansehen den Atem stocken lassen.

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Die Geschichte vom kleinen Muck (1953)

Mit mehr als dreizehn Millionen Zuschauern ist er bis heute der erfolgreichste deutsche Kinderfilm, der auf dem Märchen des romantischen Schriftstellers Wilhelm Hauff basiert: Erzählt wird die ans Herz gehende und im Orient angesiedelte Geschichte des kleinwüchsigen Mukrah, der von allen nur "der kleine Muck" genannt wird und ständig Opfer von Hänseleien ist. Er begibt sich auf eine abenteuerliche Reise und auf die Suche nach dem Sultan, der das Glück verkauft. Dabei bekommt er es mit allerhand magischen Gegenständen zu tun ...

Die im Flashback erzählte Geschichte ist ein zeitloses Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz, Freundschaft und das Geschichten-Erzählen an sich. Die Moral ("Verspotte nie jemanden aufgrund seines Aussehens!") darf natürlich nicht fehlen, diese ist aber ist nie aufdringlich, sondern fügt sich organisch in die Handlung ein. Auch die Farbgebung, der Soundtrack und die Bilder gehen hier eine wahrhaft märchenhafte Symbiose ein.

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 Maleficent (2014)

In Märchen sind die Bösewichte böse, weil es sich das nun mal so gehört, die strikte Schwarz-Weiß-Moral muss immerhin aufrecht erhalten bleiben. "Maleficent" widersetzt sich dieser Regel mit aller Kraft und stellt nicht das Gute, sondern das Böse in den Fokus, das sich jedoch als durchaus ambivalent herausstellt und die Schwarz-Weiß-Malerei durch interessante Grautöne erweitert.

"Maleficent" ist ein Remake von "Dornröschen", das die Märchen-Geschichte allerdings aus der Sicht der titelgebenden bösen Fee erzählt, spielfreudig und glaubhaft dargestellt von Angelina Jolie: Maleficent ist eigentlich eine gute Fee, die von ihrer großen Liebe verraten wird und von nun an von unstillbarer Rache angetrieben wird. Ihr Angebeteter entpuppt sich als Vater von Aurora (Dornröschen) – und das Schicksal nimmt seinen Lauf ... Zart-düsterer und wunderschön animierter Mix aus Animation- und Realverfilmung, der tief in die Psyche der Antagonistin eintaucht und dem bekannten Märchen-Stoff frischen Wind verleiht.

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Der Zauberer von Oz (1939)

Der Evergreen unter den Märchen-Realverfilmungen, der das Wort "Kult" in "Kultstatus" packte: "Der Zauberer von Oz" mit der legendären Judy Garland in der Hauptrolle ist ein regenbogen-buntes Meisterwerk über die Magie der Fantasie, das Gute im Menschen und die Macht der Freundschaft. Er ist einer der ersten Filme in Technicolor – und der vielleicht erste phantasmagorische Eskapismus der Filmgeschichte, dem sich sowohl Jung und Alt bedenkenlos und mit viel Freude hingeben konnten.

Der Film machte nicht nur den Klassiker "Somewhere over the rainbow" weltbekannt, sondern beeinflusste auch unser Bild der guten und bösen Hexe nachhaltig. Bis heute geben zahlreiche KünstlerInnen das Märchen als wichtige Inspirationsquelle für ihr Schaffen an.

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Die fantastische Welt von Oz (2013)

Der 2013er-Kinohit mit James Franco, Michelle Williams und Mila Kunis ist sowohl Remake als auch Prequel des Klassikers "Der Zauberer von Oz". Regisseur Sam Raimi erzählt in farbenfrohen-schillernden Bildern, CGI-Wirbelstürmen und indem er das Staunen zur Kunstform erhebt vom mittelmäßigen Magier Oz, den es durch Zufall an einen magischen Ort verschlägt, der definitiv nicht mehr Kansas ist.

Die Reise, im Rahmen derer er auch die Hexen Glinda und Theodora kennenlernt, erweist sich als Selbstfindungstrip, skurriler Weg zum Erwachsenwerden und als Plädoyer fürs grenzenlose Träumen – also ganz im Stil des Originals.

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Die Schöne und das Biest (2017)

Eigentlich ein traditionelles französisches Volksmärchen, ist "Die Schöne und das Biest" vor allem durch die Disney-Verfilmung aus dem Jahr 1991 bekannt. Daran orientiert sich auch diese Live-Action-Version, ebenfalls vom Mauskonzern, und bemüht sich, das Original teils 1:1 umzusetzen, was im direkten Vergleich wahrlich eine große Freude ist: Hier erwacht einer der beliebtesten Zeichentrick-Filme aller Zeiten tatsächlich direkt vor unseren Augen zum Leben!

Natürlich ist sich Disney seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und konnte auf vorsichtige Modernisierungen nicht verzichten: Belle (Emma Watson) ist hier, ebenso wie ihr Vater, selbst Erfinderin und zieht aktiv in den Kampf, um das Biest zu retten. Gaston (Luke Evans) ist die Personifizierung von #MeToo und sein Anhängsel LeFou darf endlich offen schwul sein. Die Musical-Nummern und die Parabel für Toleranz und Nächstenliebe funktionieren aber immer noch ebenso stark wie eh und je. Auch die Special-Effects passen!

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Aladdin (2019)

Im Zuge des Märchen-Realverfilmung-Trends setzte Disney auch auf seinen 1992er-Hit "Aladdin", der wiederum auf dem orientalisch-chinesischen Märchen "Aladin und die Wunderlampe" basiert. Herausgekommen ist ein beeindruckend animiertes Fantasy-Musical von Regisseur Guy Ritchie, das erneut der weiblichen Hauptfigur mehr Präsenz einräumt und nicht mal vor neuen Songs zurückschreckt.

Die bunt-hedonistische Atmosphäre aus dem Orient wird dank farbenfrohen Schauwerten, überbordenden Gesangsnummern und authentischen Kostümen mühelos eingefangen. Und Will Smith als Dschinni macht sich als Robin Williams-Nachfolger erstaunlich gut. Eine Exzess zelebrierende Projektionsfläche für unsere Sehnsüchte nach Abenteuern und Happy Ends.

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