Gillian Anderson Sie ist der Prototyp des weiblichen TV-Nerds. Erotisch war in "Akte X" nur ihre Stimme. Endlich gab es einmal kein Hauptdarstellerpärchen, das miteinander im Bett landet.
Gillian Anderson
Sie ist der Prototyp des weiblichen TV-Nerds. Erotisch war in "Akte X" nur ihre Stimme. Endlich gab es einmal kein Hauptdarstellerpärchen, das miteinander im Bett landet.

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Die 12 besten Serien der 90er-Jahre

In den 1990ern wurde der Grundstein für viele serielle Meisterwerke gelegt, die uns heute noch begeistern.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

03/17/2021, 09:54 AM

In den 1990er-Jahren nahm der weltweite TV-Boom bereits Gestalt an: Serien wie "Beverly Hills, 90210", "Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI", "Friends" oder "Emergency Room" prägten nicht nur das Jahrzehnt, sondern auch die TV-Landschaft selbst.

Comedies entwickelten sich von der traditionellen Familie als Lebenskern hin zu Freund*innen als Ersatzfamilie, womit auch der Ton urbaner, frecher, mutiger wurde. Den allergrößten Hype erlebte jedoch das Drama-Genre: Serien wie "Twin Peaks" zeigten, dass das Publikum gewillt war, auch Folgen-übergreifenden und durchaus komplexen Story-Plots zu folgen, was die Zukunft für spätere Serien-Events wie "Die Sopranos", "Lost" oder "Breaking Bad" ebnete. Die Schauspieler*innen selbst wurden zu vielfach umjubelten und von Fans und Paparazzi gleichsam verfolgten Idolen, was den Star-Kult auf eine bisher noch nicht dagewesene neue Ebene hob.

Die 12 kultigsten Serien aus den 90ern:

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Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI (1993-2002, 2016-2018)

Nie war das Unheimliche unheimlicher, das Verschwörerische verschwörerischer: "Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI" löste in den 1990er-Jahren einen wahren Mystery- und Verschwörungstheorien-Hype aus. Gibt es Aliens wirklich? Was verschweigt uns die Regierung? Sogar in den schlechtesten Momenten umgab die Serie rund um die ungleichen FBI-Agent*innen Fox Mulder und Dana Scully – die Prototypen des Will-they-won't-they-couples – eine einzigartige Aura des Undurchschaubaren, des Mystischen, des Hintergründigen.

Mulders Motto "I want to believe" wurde das Motto eines gesamten Jahrzehnts – und seine Partnerin Scully zur zeitlosen Ikone des feministischen Empowerments: Dank des "Scully-Effekts" entschieden sich mehr Frauen für Berufe in der Wissenschaft und Technik. Die Titelmusik verursacht bis heute Gänsehaut.

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Beverly Hills, 90210 (1990-2000)

Sie ist die Ur-Mutter aller Teen-Serien: In "Beverly Hills, 90210" standen das erste Mal Teenager und deren Probleme im seriellen Fokus. Eltern und Erwachsene waren bestenfalls nettes moralisches Beiwerk der trendigen, selbstbewussten und überaus attraktiven Teens (die so gut wie alle von Schauspieler*innen dargestellt wurden, die in ihren Zwanzigern waren und unter dem Kriterium der Idoltauglichkeit ausgewählt wurden). 

Es wurden unter der verlockenden Seifenoper-Decke damalige Tabus gebrochen und offen über drogensüchtige Eltern, Alkoholismus, Rassismus, pubertäre Identitätsfindung oder Safer Sex gesprochen: Brendas und Dylans erste Liebesnacht ging mit einem Aufschrei in der prüden US-amerikanischen Gesellschaft einher – dafür war Donna Martin sieben Staffeln lang die Jungfrau der Nation. Dort, wo die Eltern nicht aufklärten, klärten die Teens aus dem mondänen Beverly Hills in Los Angeles auf – und die taten das viel authentischer, aufrichtiger, unterhaltsamer, spannender und liebenswürdiger. Denn, so die Message von Beginn an: Reiche Kids haben dieselben Probleme wie Du und Ich – und oft noch viel schwerwiegendere!

"Beverly Hills, 90210" wurde zum (oft belächelten) Phänomen und zumindest einige Jahre lang schien sich die gesamte Welt nur um eine einzige Frage zu drehen: Team Brenda/Dylan oder Team Kelly/Dylan? Der Streit ist bis heute nicht zu Ende. 

"Beverly Hills, 90210" ist zurzeit ausschließlich auf DVD erhältlich.

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Charmed – Zauberhafte Hexen (1998-2006)

Die Serie rund um die Schwestern Prue, Piper, Phoebe (und ab Staffel Vier Paige) machte Hexenkult en vogue und stellte ein neues Frauenbild in der oftmals misogynen TV-Landschaft vor: Erwachsene Frauen, die selbstbestimmt über ihr Leben, ihre Sexualität, ihr Herz, ihre Magie verfügten. 

Die Prämisse, die acht Staffeln lang für einen Mix aus Mystery, Märchen, Fantasy, Comedy, Familiendrama und Liebesromanze sorgen sollte: Schwestern, die Hexen sind – und nicht Hexen, die Schwestern sind. Denn das Erfolgsgeheimnis der Serie waren nicht die Storys. Nicht die Dämonen. Nicht der Wortwitz. Es waren die Schwestern, zu denen wir schon in der Pilot-Folge eine Verbindung hergestellt haben, die uns über viele Jahre hinweg nicht losgelassen und uns über so manche wirklich daneben gegriffene Storyline hinweggetröstet hat.

Es waren Holly-Marie Combs, Alyssa Milano, Shannen Doherty und Rose McGowan, die uns in jeder Sekunde glauben haben lassen, wir würden hier tatsächlich Schwestern beim Zanken, Schabernack, Liebhaben und Zaubern zusehen. Schwestern, die füreinander da sind, die auch ihr Leben füreinander lassen würden, die aber zugleich um ihre Unabhängigkeit, ihre Individualität kämpfen. Selten war eine Serie besser gecastet als "Charmed".

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Twin Peaks (1990-1991, 2017)

"Twin Peaks" war nie herkömmliches TV. Die Serienschöpfer David Fincher und Mark Frost erschufen mit dem abgelegenen Örtchen irgendwo im Nirgendwo im Nordwesten einen meditativen Bewusstseinszustand, einen surrealen Traum, eine episch-schräge Reise in die Abgründe der menschlichen Seele.

Ja, in "Twin Peaks" ging es vordergründig um die Frage, wer die beliebte Highschool-Schülerin Laura Palma ermordete, aber im Grunde erforschten Fincher und Frost die Natur des Guten und des Bösen. Dazu griffen sie gern auf tanzende Zwerge, schräge Riesen, Apfelkuchen-liebende FBI-Agenten und eine mysteriöse Waldhütte zurück. Das alles eingebettet in expressionistischen Bildern, die an Hollywood-Filme der 1950er-Jahre erinnern.

Als der Palmer-Mord in der zweiten Staffel aufgeklärt wurde, stürzten die Quoten ins Bodenlose. Der Einfluss von "Twin Peaks" war aber weiterhin zu spüren – unter anderem in "Ausgerechnet Alaska", "Akte X", "Lost" und "Buffy".

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Friends (1994-2004)

"Friends" traf den Nerv der 1990er-Jahre: Die urbane Lebensweise wurde zum Trend der Stunde erklärt, der Freundeskreis diente als Ersatzfamilie, die sich toleranter, vielfältiger und humoristischer zeigte als die tatsächliche Blutsverwandtschaft. Im Grunde ist das Rezept der Serie simpel, aber umso genialer:

"Friends" ist eine Comedy, die durch und durch "character-driven" ist, sprich: Die Storys und der Humor ergeben sich beinahe ausschließlich und wie von selbst aus den Figuren – und diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Die bemutternde, übereifrige Monica, die zickige Rachel, die quirlige Phoebe, der nerdige Ross, der trottelig-charmante Joey und der sarkastische Chandler wurden zu besten Freund*innen einer gesamten Generation, weil sie dank ihrer unverhohlenen Stereotypenhaftigkeit auch alljene ansprachen, die bei einer Party immer alleine in der Ecke sitzen, weil sie Menschen zu komplex finden.

Einfacher ausgedrückt: In "Friends" ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch für Soap-Fans, denn "Friends" war die erste Comedy, die Humor mit Seifenopern-Elementen verband. Trotz alltäglicher Sorgen verlieren die sechs New Yorker*innen nie ihre optimistische Sicht auf das Leben, sie haben schließlich einander. Als die Tür von Monicas und Chandlers Apartment 2004 für immer geschlossen wurde, weinten in den USA 50 Millionen TV-Zuseher*innen. 

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Emergency Room (1994-2009)

Krankenhausserien gibt es zwar schon seit den 1960er-Jahren, aber noch nie war der Alltag der Ärzt*innen so dramatisch, so hektisch, so fesselnd und so realistisch inszeniert worden wie in "Emergency Room": Da fliegen krachend die Flügeltüren zur Notaufnahme auf und Rettungssanitäter eilen mit einer Patiententrage durch den kalten Flur. Da rennen Weißkittel umher, rufen sich Diagnosen zu und legen zwischen Tür und Angel einen Endotrachealtubus, während sie schon in Gedanken die lebensrettende OP durchgehen. Dass wir überhaupt wissen, was ein Endotrachealtubus ist – auch das haben wir "Emergency Room" zu verdanken, jener bahnbrechenden Serie, die während ihrer 15 Staffeln 23 Emmys und einen Golden Globe für sich beanspruchen konnte und Stars wie George Clooney oder Julianna Margulies hervorbrachte. 

"Emergency Room" arbeitet mit rasanten Schnitten, wackeligen Handkameras und atmosphärisch dichten Storyplots, die auch vor moralischen und ethischen Fragestellungen nicht zurückschrecken und dabei gerne eine spannende Reise in den Graubereich unternehmen. Die Ärzt*innen selbst sind überarbeitete, nicht immer freundliche Menschen, keine Götter in Weiß. Regiert in "Grey's Anatomy" das kitschige Melodram, wird "Emergency Room" durch unbequeme Authentizität bestimmt. Die vielleicht größte Errungenschaft: Das hohe Niveau konnte bis zur letzten Episode 2009 durchgehend gehalten werden.

Die gesamte Serie gibt es auf Amazon zu kaufen. 

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Ally McBeal (1997-2002)

Dass Anwält*innen nicht nur zynische Kapitalsmus-Fetischist*innen sein können, stellte "Ally McBeal" unterhaltsam und warmherzig unter Beweis. Die Serie rund um eine Bostoner Anwaltskanzlei ist eine surreal-bizzarre Herzensangelegenheit, in der auf Genre-Zugehörigkeit genauso gepfiffen wird wie auf Geschlechter-getrennte Toiletten: In "Ally McBeal" dürfen Träume, Sehnsüchte und vor allem Neurosen tanzen, spazieren gehen und und sich so lang um die eigene Achse drehen, bis ihnen schwindelig wird.

Die Fälle werden zum Spiegel der aberwitzigen Figuren, in denen neben der hysterisch-neurotischen und fantasiebegabten Ally vor allem die herzensgute Domina Ling Woo und das Anwalts-Klischee Richard Fisch herausstechen. In "Ally McBeal" wird gesungen, an Hintern geschnüffelt, Zungen zum meterlangen Schlabber-Muskelkörper und Babys zu Barry-White-Tänzern. Selten waren Spinnereien so liebevoll, melancholisch, herzzerreißend, humorvoll und selbstironisch wie hier.

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Sex and the City (1998-2004)

Zugegeben: "Sex and the City" ist nicht würdig gealtert. Vier Luxus-Damen, die sich "von der Vogue ernähren" (O-Ton Carrie Bradshaw), die mit absurd teuren Stilettos durch die New Yorker Straßen stöckeln und deren Lebensinhalt darin zu bestehen scheint, im angesagtesten Club den Mann fürs Bett und fürs Leben zu finden, würde heute mit Augenrollen begegnet werden. Weil es so gut wie gar nicht zur aktuellen #MeToo-Ära passt, in der Frauen sich von Fremdbestimmtheit frei kämpfen und Selbstbestimmung einfordern.

Blickt man aber unter die Oberfläche, stellt sich schnell heraus, dass "Sex and the City" vielleicht keine #MeToo, aber eine WeToo-Serie war: Endlich war es Frauen auch im TV erlaubt, offen über Sex zu reden – und ihn auch zu haben. Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte gaben der (weiblichen) sexuellen Freiheit mit viel Mut und noch mehr Un-Entschuldbarkeit ein zwar perfekt gestyltes, aber deshalb bei Weitem kein oberflächliches Gesicht. Sie definierten Frau-Sein neu, ohne dabei ihrer Weiblichkeit fremd zu werden. Sie sagten: Wir tun, was alle tun – also tu du es auch!

Sie analysierten augenzwinkernd, sarkastisch und warmherzig das Single-Dasein in einer Weltmetropole, ihre Geschichten waren ein modernes Märchen, in denen die Prinzessin immer noch im Designer-Kleid im Schloss wohnt, sich vom Prinzen aber nicht wachküssen lässt, weil sie selbst küsst – und bereits wach ist. "Sex and the City" ist eine pointierte Parabel über Zwischenmenschliches mit vier Heldinnen, die den Lifestyle nicht nur lebten, sondern ihn sogar erfanden.

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Baywatch (1989-2001)

Am Strand in Slow-Motion entlanglaufen. Actionszenen vor einem Postkarten-würdigen Panorama. Ewiger Sonnenschein. Halbnackte, wunderschöne Menschen. Schnelle (Wasser-)Flitzer. Ein bisschen Herzschmerz und viel Drama. Würde man das Erfolgsrezept von "Baywatch" in einem Kochbuch nachlesen können, es wäre in der Kategorie "Leicht nachzukochen und gut verdaulich" zu finden. Ein kurzweiliger Mix aus Drama, Action und Humor, zum Teil so herrlich übertrieben, klischeehaft und unbekümmert irrsinnig, dass "Baywatch" den Nineties-Zeitgeist perfekt einfängt. 

Obwohl die erste Staffel brutal floppte, entwickelte sich die Serie rund um ein Team von Rettungsschwimmer*innen in Malibu (später Hawaii) zur erfolgreichsten US-Fernsehserie des 20. Jahrhunderts. Dem Hauptdarsteller David Hasselhoff war zumindest für geraume Zeit eine erfolgreiche Weltkarriere vergönnt. Pamela Anderson gilt dank "Baywatch" als die Sex-Ikone der 90er-Jahre.

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Seinfeld (1989-98)

In der Sitcom "Seinfeld", immerhin eine der erfolg- und einflussreichsten in ihrem Genre, ging es um: nichts. Eine Gruppe New Yorker*innen rund um den Zyniker und Comedian Jerry Seinfeld verbringt ihr Leben damit, über eben jenes zu philosophieren, zu diskutieren, zu fachsimpeln. Langweilig wird es dabei keine Sekunde lang, denn schon Kleinigkeiten des Lebens lösen im Leben der vier Freund*innen absolutes Chaos aus. Zudem kommt die Meta-Ebene der Serie dank des seriellen Alter Egos von Hauptdarsteller Jerry Seinfeld überraschend innovativ daher.

Auch die einzelnen Storyplots über große, kleine und beinahe nicht existente Hürden des Alltags sind mit so viel philosophisch-komplexen Anleihen, Wiedererkennungs-Faktor, Neurosen und Zynismus vollgepackt, dass für jede Art von Sentimentalität gar kein Platz mehr ist – was "Seinfeld" angenehm vom Rest des damaligen TV-Unterhaltung-Programms abhebt.

Vielleicht geht es in "Seinfeld" also vielmehr um alles anstatt um nichts. 

"Seinfeld" ist derzeit nur in Form einer DVD-Sammelbox erhältlich.

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Will & Grace (1998-2006, 2017-2020)

In den 90er-Jahren haben wir anscheinend nichts lieber getan als einer Gruppe von New Yorker*innen beim Leben zuzusehen – siehe "Seinfeld", "Friends" – und "Will & Grace"! Das erfrischend neue und wegweisende Konzept von "Will & Grace" war, man kann es sich heute beinahe gar nicht mehr vorstellen, dass es sich um eine beste Freundschaft zwischen einer jüdischen heterosexuellen Frau und einem schwulen Mann handelte. Vervollständigt wird das Quartett von einer Alkohol-abhängigen Society-Dame und einem weiteren Schwulen, der im Gegensatz zu Will jeglichem Klischee entsprach. Das mag man der Serie heute ankreiden können: Einerseits die stereotype Darstellung von Homosexualität, andererseits die beinahe manische Heterosexualisierung von Protagonist Will. Auch Zärtlichkeiten zwischen zwei Männern wurden in der Serie so gut wie nie gezeigt.

Und doch war "Will & Grace" bahnbrechend, weil sie unter der Maske des Humors für mehr Sichtbarkeit von schwulen Männern im Mainstream-TV sorgte und auch offen mit Homosexualität umging. Und weil im Fokus eine gegengeschlechtliche Freundschaft stand, von der man von Beginn an wusste, dass daraus nie mehr werden würde werden, eine Subtext-Romanze gibt's hier also nicht. So konnte sich die Serie viel ungezwungener als andere Sitcoms Themen wie Dating, Freundschaft, Hochzeit, Scheidung oder One-Night-Stands annähern. Bis heute legendär sind zudem die hochkarätigen Gaststars, zu denen unter anderem Gay-Ikonen wie Madonna, Cher, Rosie O'Donnell und Britney Spears gehören.

"Will & Grace" gibt es bei Amazon zu kaufen. 

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Buffy The Vampire Slayer (1997-2003)

"Buffy" basiert auf der Umkehrung des berühmten Horrorfilm-Klischees, das die blonde Frau in der dunklen Gasse gerne zum Opfer sämtlicher dunkler Gestalten macht. Buffy Summers aber ist nicht mehr das Opfer – im Gegenteil: In der dunklen Gasse ist sie es, die die dunklen Gestalten vermöbelt und dorthin schickt, wo sie hergekommen sind – nämlich nicht nur in den Höllenschlund, sondern in die Unweiten des Patriarchats, in die Abgründe einer männerdominierten Gesellschaft. "Buffy" präsentierte uns eine der ersten Popkultur-Heldinnen, die zum Vorbild einer gesamten Generation wurde. In den sieben Jahren ist Buffy zu einer verantwortungsvollen Frau gereift, die nicht mal annähernd perfekt ist – und gerade deshalb großen Identifikations-Faktor bietet.

Es ist das kluge Genre-Konglomerat aus Horror, Coming-of-Age-Story, Soap, Comedy und Drama, wieso "Buffy" als eine der besten Serien aller Zeiten gilt. Die metaphorische Ebene wurde in der Serie zur Kunstform erhoben, was "Buffy" zum vielschichtigen literarischen Werk macht: Highschool war buchstäblich die Hölle, die Monster Allegorien fürs Erwachsenwerden. Grenzüberschreitend war auch die Inszenierung einzelner Episoden: Von der Stummfilm- sowie Musical-Episode sowie der ultra-realistischen Folge, in der Buffys Mutter stirbt und die vollkommen ohne Hintergrundmusik auskommt, sprechen Fans und Kritiker*innen noch heute. Zudem zeigte "Buffy" das erste lesbische Pärchen im öffentlich-rechtlichen US-TV.

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