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Szene aus der Netflix-Serie "Bodies"

© Matt Towers/Netflix/SpotOn

Filmkritiken

"Bodies": Lohnt sich die ungewöhnliche Thriller-Serie?

Eine Geschichte, die auf vier Zeitebenen spielt, aber denselben Kriminalfall behandelt, lässt uns mitraten.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

10/19/2023, 06:00 AM

In unserer Rubrik "Lohnt sich das?" stellen wir euch einmal wöchentlich einen Streamingtitel (Film oder Serie), der in aller Munde ist, vor, nehmen ihn genauer unter die Lupe und stellen für euch die altbekannte Frage: "Lohnt sich das überhaupt?" Lohnt es sich, dafür Zeit zu investieren? Ein Abo abzuschließen? Oder ein Abo zu beenden?

Diesmal: (Folgen 1-4 von) "Bodies" auf Netflix

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Da liegt ein Toter auf der Straße: Der klassische Beginn eines Kriminalfilms oder einer -serie. Doch wenn plötzlich ein und dieselbe Leiche in vier verschiedenen Jahren über eineinhalb Jahrhunderte hinweg immer wieder am selben Ort auftaucht, dann wird's richtig verrückt! Willkommen in der britischen Netflix-Serie "Bodies" nach der unkonventionellen Graphic Novel von Si Spencer aus dem Jahr 2014.

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Nackt, tot und markiert

Der nackte Tote kann zwar nicht identifiziert werden, weist aber stets in seltsames Erkennungszeichen auf: eine Art Strichcode am Handgelenk. Und immer geht dem Leichenfund eine mysteriöse elektrische Entladung zuvor.

Beim Tatort handelt es sich übrigens um den Londoner Stadtteil Whitechapel, was Krimifans sofort alarmieren dürfte: Möglicherweise steht der Ermordete ja in Beziehung zum legendären Serienkiller Jack the Ripper. Dass der Tote erstmals im Jahr 1890 auftaucht, würde perfekt zu dieser Theorie passen.

Ob es wirklich so ist, oder alles eine ganz andere Richtung einschlägt, wird hier selbstverständlich nicht verraten. Auch bei der Inhaltsangabe habe ich ein wichtiges Detail beiseite gelassen, um euch die große Überraschung am Ende von Episode 1 nicht zu verderben.

Drei Protagonisten des Films "Bodies" blicken in die Kamera.

Vier sehr unterschiedliche Ermittler:innen

Mit den Ermittlungen sind natürlich jeweils verschiedene Kriminalist:innen betraut, und eine kurze Vorstellung von ihnen kann auf keinen Fall schaden:

  • 2053 wird uns Shira Haas als Detective Constable Iris Maplewood geboten.
  • 2023 ist Detective Sergeant Shahara Hasan (Amaka Okafor) an dem Mörderrätsel dran.
  • 1941 ermittelt der korrupte Polizist Karl Whiteman (Jacob Fortune-Lloyd),
  • und im viktorianischen London von 1890 nimmt "Andor"-Star Kyle Soller als Detective Inspector Edmond Hillinghead die Nachforschungen auf.

Doch stehen diese Teams auch miteinander in Zusammenhang? Wenn es dem Leichnam gelingt, sich über die Zeiten hinweg zu manifestieren, könnten ja auch die Nachforschenden irgendwie untereinander Kontakt aufnehmen und sich beratschlagen. Eine solche Vernetzung wäre zumindest wichtig, um einer weitreichenden Verschwörung aufzudecken.

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Lohnt sich die Serie "Bodies"?

Der deutsche Regisseur Marco Kreuzpaintner bewies bereits bei der Serie "The Lazarus Project" seine Vorliebe für Zeitanomalien – dort ging es um eine Geheimorganisation, die es schafft, die Zeit rückwärts ablaufen zu lassen (Grüße von "Tenet"). Was hat er nun aus "Bodies" gemacht? Die Serie verfügt über eine absolut faszinierenden Ausgangsidee, bei der natürlich alles von der Umsetzung abhängt.

So unterschiedlich wie die Rangbezeichnungen der vier Detectives lauten, so individuell sind auch ihre jeweiligen Ermittlungsmethoden, was zugleich vier Krimis in einer einzigen Serie ergibt. Dieser Mehrwert findet Ausdruck in verschiedenen Genres, die auch visuell deutlich voneinander abgesetzt sind und oft durch Split-Screen ineinander übergehen: Das reicht vom richtigen Sci-Fi-Thriller bis zur Geheimbund-Intrige im Sherlock-Holmes-Style.

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Der rasche Wechsel zwischen den Zeitebenen und die Überlappungen der Handlungsstränge sind zunächst gewöhnungsbedürftig, doch sobald die Story dann wirklich in die Gänge kommt, will man die besondere Erzählweise nicht mehr missen. Auch die persönlichen Probleme der Hautfiguren spielen eine wichtige Rolle – sei es unterdrückte Homosexualität, Schuldgefühle oder eine angeborene Krankheit.

Die Umwandlung der Graphic Novel in eine Serie ist somit perfekt gelungen, was "Bodies" zu einer vielschichtigen Produktion macht, bei der man aus dem Mitgrübeln und Herumrätseln nicht mehr herauskommt.  Ob die Auflösung dann all den aufgebauten Verwirrungen gerecht wird, bleibt noch abzuwarten.

4 von 5 Sternen

Für Fans von: "1899", " Dark", "Black Mirror", "The Lazarus Prioject"

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