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Filmkritik

"Geheimnis eines Lebens": Judi Dench als Spionin mit Herz

Das Historiendrama wirft einen Blick auf das Dilemma der britischen Wissenschaftler während der Erforschung der Atombombe.

von Oezguer Anil

07/01/2019, 12:10 PM

Die über achtzigjährige Joan Stanley (Judi Dench) lebt im Jahr 2000 in einem ruhigen Vorort Londons und kümmert sich um ihren Garten. Als eine Gruppe von Anzugträgern vor ihrer Tür erscheint, ändert sich alles. Die Agenten des britischen Geheimdienstes nehmen sie fest und beginnen sie zu verhören. Joan wird verdächtigt, im zweiten Weltkrieg vertrauliche Informationen von der Konstruktion der Atombombe weitergegeben zu haben und für die Russen als Spionin tätig gewesen zu sein.  Die pensionierte Wissenschaftlerin beginnt ihr ganzes Leben vor den Agenten aufzurollen.

Biopic

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Das Historiendrama basiert lose auf der Biografie der 2005 verstorbenen Wissenschaftlerin Melita Norwood. Die britische Wissenschaftlerin galt als eine der erfolgreichsten Spioninnen aller Zeiten und ermöglichte es Russland innerhalb kürzester Zeit, den technologischen Rückstand gegenüber dem Westen aufzuholen. Sie verlangte dafür weder Geld noch sonstige Entschädigungen, sondern handelte aus ideologischen Gründen heraus. Sie befürchtete, dass der Westen durch seine Dominanz das kommunistische System stürzen könnte und versuchte, mit ihrer Spionage ein Gleichgewicht der Mächte herzustellen.

Liebe vs. Land

Geheimnis eines Lebens“ erzählt hauptsächlich in Rückblenden den moralischen Konflikt der jungen Cambridge Studentin Joan Stanley. Eine Studienkollegin führt sie in kommunistische Kreise ein, wo sie sich in den deutsch-jüdischen Leo verliebt, der sie nach und nach unter Druck setzt, Informationen über ihre Tätigkeit als Sekretärin in einem staatlichen Wissenschaftslabor herauszurücken. Sie muss sich zwischen ihrer Liebe zu Leo und der Liebe zu ihrem Land entscheiden und gerät dadurch in einen Teufelskreis, aus dem sie erst Jahre später ausbrechen kann.

Neue Gesichter

 

Die britische Produktion überrascht durch viele neue Gesichter, die man bisher selten bis gar nicht auf der Leinwand gesehen hat. Großbritannien ist schon lange eine der wichtigsten Talentschmieden für internationale Produktionen und zeigt auch hier wieder einmal die Bandbreite an SchauspielerInnen, die das Land zu bieten hat. Das Biopic ist keine Judi Dench–Soloshow sondern wird von der bisher unbekannten Sophie Cookson getragen, die ihre Aufgabe mit Bravour meistert.

Kein Thriller

Geheimnis eines Lebens“ ist kein spannender Agententhriller, sondern mehr ein Historiendrama mit einer großen Liebesgeschichte, die die Figuren in den Abgrund stürzt.

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