Non si sevizia un paperino (Don't torture a duckling)
IT, 1972
Lucio Fulci wird meist als Schöpfer somnambuler Zombiefilme voller blood and guts erinnert, aber seine besten Werke stehen dem Thriller näher: der Serienmörderfilm New York Ripper, das Psycho-Puzzle Sette note in nero und vor allem dieses von Fulci selbst bevorzugte, bitterböse Bindeglied zwischen ruralem Giallo und Hinterwäldler-Horror.
Min.108
Ein Babyskelett wird vor einem Autobahnbrücken-Panorama ausgegraben: Die Betonsäulen der Moderne stecken fest im Dreck des primitiven Hinterlands. Eine Mordserie an kleinen Buben heizt in der apulischen Provinz die abergläubischen Gemüter bis zur Lynchwut an: Erst wird der Dorfdepp verdächtigt, dann die Hexe ... Nur zwei Fremde (darunter der unvergleichliche Tomas Milian) graben im reaktionären Bodensatz. Auf dem historischen Humus korrupter Politik, Religion und Tradition gedeiht die finstere Atmosphäre allumfassender Gemeinheit, die Fulci zwischen lebhaften Eruptionen grotesken Schreckens mit perversem Genuss gären lässt.
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Schauspieler: Florinda Bolkan, Barbara Bouchet, Tomas Milian
Regie: Lucio Fulci
Kamera: Sergio D'Offizi
Musik: Riz Ortolani