Benjamin Kramme

Mit großen Plänen ist Carla von zu Hause weggelaufen. Bevor sie diese realisieren kann, trifft sie auf Lucie, die schon länger auf der Straße lebt. Die Mädchen entwickeln eine tiefe Freundschaft, doch diese wird auf eine harte Probe gestellt.

Stoisch schwebt Kerstin in ihrem roten DDR-Kajak über die Mecklenburgische Seenplatte. Ziellos gleitet sie, zwischen Tourismus und Tristesse, tagelang über das Wasser, bemüht, allein zu bleiben. Die vielen Flüsse und Seen sind ihr vertraut. Doch woher kommt Kerstin? Wovor ist sie auf der Flucht? Wer verfolgt sie? Die Gleichmäßigkeit dieser Reise bricht, als Alima auftaucht, die der paddelnden Einzelgängerin endlich die richtigen Fragen stellt.

Melanie ist Mitte Dreißig und bei der brandenburgischen Polizei. Ihr Revier ist die Provinz nördlich von Berlin. Melanie mag es, wenn man sie mag. Wenn es politisch wird, hält sie sich raus. Doch das ist nicht mehr so leicht, als sich in ihrem Heimatdorf ausgerechnet ihre beste Freundin Lydia, ein Ex-Daily-Soap-Star, als populistische Influencerin mit rechten Slogans wichtigmacht und über Nacht eine Straße verschwindet. Deren holpriges Kopfsteinpflaster war das letzte Zeugnis einer düsteren Zeit, als beim Kiessee, heute Badestelle, Baustoff für die Wehrmacht gefördert wurde. Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge schufteten hier. Grundschullehrerin Anja hält es für eine gedankenlose Schweinerei, dass dieses steinerne Mahnmal der Geschichte einfach asphaltiert werden soll. Mit braunen Heimat-Parolen heizt Lydia die Stimmung im Dorf auf und verdient durch Klicks im Internet gutes Geld. Als die Gewalt eskaliert, muss sich die harmoniesüchtige Melanie entscheiden, auf welcher Seite sie steht.

Tagsüber arbeitet Gerhard Gundermann als Baggerfahrer im Braunkohleabbau in Ostdeutschland, abends tritt er seit den Siebziger Jahren mit seiner Band oder solo als Liedermacher auf. Seine oft systemkritische Musik überdauert Wende und Mauerfall, doch Mitte der Neunziger Jahre wird bekannt, dass Gundi von 1976 bis 1984 als IM für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet hat…

Versteckt in einer trojanischen Couch dringt KASIMIR in fremde Wohnungen ein. Dort filmt er heimlich und wird ein paar Tage später wieder abgeholt: „Lieferfehler“. Die Aufnahmen übergibt er dem Gehirnchirurgen DR. LIEBERMANN, der damit versucht zu lernen, was es heißt, zu fühlen. Während Kasimir ihm als Liebesbeweis weiteres Filmmaterial von neuen Einbrüchen liefert, bereitet der Arzt im Keller seines Hauses eine Wach-OP an seinem Patienten, einem jungen Musiker, vor. Gebrochen von seiner unerwiderten Liebe beginnt Kasimir, von Liebermanns Dogma abzuweichen. Niemals in das einzugreifen, was vor der Kamera geschieht. Für Liebermann ist dies ein unverzeihlicher Vertrauensbruch und er beschließt, über Kasimirs Schicksal zu entscheiden.

"Ich sterbe. Kommst du?" wagt einen ungeschönten Blick auf das Sterben, erzählt von den Herausforderungen letzter Lebenstage, vom Abschiednehmen, der Angst vor dem Tod, aber auch vom Humor, den das Leben bis zum Schluss behält und der Erkenntnis, dass es oft unfertig zu Ende geht.

"Ich sterbe. Kommst du?" wagt einen ungeschönten Blick auf das Sterben, erzählt von den Herausforderungen letzter Lebenstage, vom Abschiednehmen, der Angst vor dem Tod, aber auch vom Humor, den das Leben bis zum Schluss behält und der Erkenntnis, dass es oft unfertig zu Ende geht.