Hermann Scheidleder

Wien 1937/38. Franz, 17, ist Lehrling in einer Trafik, so nennt man in Österreich einen kleinen Zeitungs- und Zigarrenladen. Hier lernt er das Leben kennen – und die Liebe. Gut, dass er dazu einen Stammkunden und Experten zu Rate ziehen kann: Sigmund Freud, 82. Dem allerdings ist das weibliche Geschlecht ein kaum minder großes Rätsel. Franz, sein neuer Freund Freud, die junge böhmische Varietétänzerin Anezka, in die Franz unglücklich verliebt ist, und der couragierte Trafikbesitzer Otto geraten in den Strudel der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Ereignisse.

Geboren in Absurdistan

— Geboren in Absurdistan

In einem Wiener Spital werden die Neugeborenen eines jungen österreichischen Ehepaares und einer jungen türkischen Gastarbeiterfamilie - Karli und Hayri - vertauscht. Als der Irrtum aufgeklärt werden soll, stellt sich heraus, daß die türkische Familie samt Baby abgeschoben wurde. Das verzweifelte österreichische Paar fährt den ahnungslosen Türken in deren Heimatdorf nach, um Klein-Karli zurückzuholen. Damit beginnt für die Österreicher eine abenteuerliche Suche, die sie zuerst nach Istanbul und schließlich in eine entlegene Region der Türkei führt.

Die Geschichte, um die sich Kurt Palms Regiedebüt rankt, ist alles andere, als leicht erzählt: Ein Schriftsteller berichtet von seinen Bemühungen, einen Roman zu starten. Darin treffen Figuren aufeinander, die nicht recht zusammenpassen und ihrerseits von allem Anfang an ein Eigenleben führen. - Bigger than life, könnte man sagen, ist alles an diesem Film: Harry Rowohlt, der - als Übersetzer O'Briens eine perfekte Wahl - dieser verwirrten Geschichte eine gewisse Monumentalität verleiht; die seltsame Musik des Chrono Popp, die jede triviale Kehrtwendung phantastisch färbt; oder die Ausstattung Ursula Hübners, die gerade in den desolaten Lebensräumen der Protagonisten dieses Films eine Liebe zum bizarren Detail entwickelt, die doch sehenswert ist. Vom Kostümfilm schlingert Palm in einen niederösterreichischen Western, von dort aus, unter anderem, umweglos in das Billig-Splatter-Movie.

Hippokratischer Eid ade, hier kommen die Wiener Sanitäter. Zwischen den ansässigen Rettungsdiensten der Kreuzretter und dem Rettungsbund herrscht Krieg, jeder eingelieferte Notfall bedeutet Geld. Nach mehreren mysteriösen Todesfällen schwant jedoch sogar Fahrer Brenner Übles, denn unter anderem musste Kollege "Piefke" dran glauben. Als weder Kollegen noch Polizei sich zuständig zeigen, langt es Brenner. Er beschließt, trotz allgemeiner persönlicher Unlust und unbezwingbarem Hang zum Branntwein auf eigene Faust zu ermitteln.

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat