Robert Reinagl

Beobachten und Beobachtetwerden: sehr österreichische Mischung aus Polizeifilm, YouTube, Identitätssuche, Kottan, Studentenulk.

Hanna und Yann sind ineinander verliebt. Mit kurzen Videos auf ihren iPhones aufgenommen, versüßen sie sich den Tag und verschicken so ihre Liebesbotschaften. Doch die Zukunft des jungen Liebesglücks wird mit jedem verschickten Video weiter getrübt. Yann liebt zwar Hanna, doch er kann ihr nicht vertrauen, stellt ihr nach und schickt ihr von Mal zu Mal bedrohlichere Videos zu. Hanna hingegen weiß nicht ob sie in dieser Situation Yann noch weiter ihre intimen Geheimnisse anvertrauen mag – oder ob ihre eigene Wahrnehmung nicht sogar verschleiert ist. Was als Romanze beginnt kippt im Laufe der Beziehung in ein Psycho-Drama um. Ein Spiel zwischen Realität und Traum, Wahrheit und Lügen sowie Eifersucht und Vertrauen beginnt zwischen den Liebenden. Können sie die Liebe neu entfachen oder stürzt sie das vermeintliche Liebesglück in den Wahnsinn?

Murer: Anatomie eines Prozesses

— Murer: Anatomie eines Prozesses

Franz Murer, Leiter des Ghettos von Vilnius, steht 1963 in Graz vor dem Gericht. Im alten Janker statt im guten Anzug, den ihm seine Frau ins Gefängnis gebracht hatte. Sein Verteidiger will das so, denn der «Schlächter von Vilnius» soll für die Geschworenen wie ein einfacher Mann aus der Steiermark wirken. Holocaust-Überlebende sind angereist und sagen gegen ihn aus. Die Beweise sind erdrückend. «Ich habe nur meine Pflicht getan», entgegnet Murer. Die Kamera schaut bei Tätern, Opfern und Zuschauenden genau hin und liefert das Bild einer moralisch verdorbenen Nation. Murer wird freigesprochen und Österreich hat einen seiner grössten Justizskandale.

Rimini (2008)

— Rimini (2008)

Das fängt ja gut an: Da schmeißt ein Projektleiter der Automobil-Industrie, eine Figur wie aus einem Roman von Houellebecq, den Krempel hin. Und ein Polizist, der in seiner Sturheit jedem Krimi-Klassiker entsprungen sein könnte, gibt partout nicht auf. Das hört auch gut auf: Sonnenaufgang über dem Meer in Italien. Und dazwischen zwei Männer auf verlorenem Posten, lauter überraschende Wendungen, eine verwirrende, unterhaltsame, selten langweilige und überhaupt sehr österreichische Mischung aus Polizeifilm, YouTube, Identitätssuche, Kottan, Studentenfilm... Das hat etwas erfrischend Anarchistisches!

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