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Uschi Glas mit Ehemann Dieter Hermann

© imago/VISTAPRESS/SpotOn

Stars

Uschi Glas ist 80: Die deutsche Superwoman feierte Geburtstag

Der deutsche Schauspielstar verkörperte etliche Kultrollen im Laufe einer rund 60-jährigen Karriere.

03/04/2024, 05:32 AM

Schauspielerin Uschi Glas feierte am 2. März ihren 80. Geburtstag. Aus dem evangelischen Mädchen aus der niederbayerischen Provinz wurde einer der größten deutschen Serien- und Filmstars. Nach einer ersten kleinen Nebenrolle in einem "Edgar Wallace"-Streifen nahm ihre Karriere schnell an Fahrt auf. Viele Meilensteine zieren ihre Biografie.

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Von der "Widerspenstigen" aus Landau zum Münchner Filmstar

Uschi Glas wurde als jüngstes von vier Geschwistern am 2. März 1944 in Landau an der Isar im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau geboren. Doch dort hielt es sie nicht allzu lange. "Ich war die Widerspenstige, die nicht einfach so hinnehmen wollte, was andere von ihr verlangten. Wenn mein Vater auf den Tisch haute und sagte 'Schluss jetzt, du akzeptierst das, was ich sage', wollte ich das nicht einsehen [...] Wegen meines Widerspruchs musste ich beim Essen öfter am Katzentisch sitzen", erinnert sie sich im Interview mit der "Bild am Sonntag" an die kleine Uschi. Auch in der Schule habe sie die Lehrer mit ihrer Diskussionsfreudigkeit zur Weißglut gebracht.

Die Schule schloss sie mit der Mittleren Reife ab. Danach arbeitete sie erst als Buchhalterin in Dingolfing und ab 1964 in München als Sekretärin in verschiedenen Unternehmen. Parallel dazu begeisterte sie sich immer mehr für die Schauspielerei. Damals noch als Ursula Glas bekam sie ihre erste kleine Rolle im "Edgar Wallace"-Film "Der unheimliche Mönch" (1965). Später war sie mit größeren Rollen in weiteren dieser Kriminalfilme zu sehen.

Karl May und Kultfilm "Zur Sache, Schätzchen"

Ihre erste Hauptrolle übernahm Uschi Glas an der Seite von Lex Barker (1919-1973), Pierre Brice (1929-2015) und Götz George (1983-2016) in der Karl-May-Verfilmung "Winnetou und das Halbblut Apanatschi" (1966). Ihr Durchbruch. Dafür gab es den ersten Bravo Otto in Bronze (1979), neun weitere sollten im Laufe ihrer Karriere folgen.

Und auch der nächste Film, "Zur Sache, Schätzchen" (1968), war ein großer Erfolg. Das nicht zuletzt wegen ihrer legendären Unterwäsche-Szene auf dem Polizeirevier. Eigentlich hätte sie sich in dem Film ganz ausziehen sollen, doch sie habe abgelehnt und den Vorschlag gemacht, stattdessen die weiße Corsage zu tragen. "May Spils, die Regisseurin, fand das gut. Viele andere Rollen habe ich nicht bekommen, weil ich mich weigerte, mich nackt auszuziehen", sagt sie heute. Der Film, der sich mit dem damaligen Lebensgefühl junger Menschen auseinandersetzte, wurde Kult.

Ein Jahr nach der Veröffentlichung bekam die Schauspielerin den ersten (1969) von drei Bambis. Es folgten viele Schulkomödien der beliebten "Pauker"-Reihe (ab 1968) rund um Paukerschreck Pepe Nietnagel (Hansi Kraus, geb. 1952), dessen Schwester Uschi Glas spielte.

Mit Serienhits zum TV-Traumpaar und Ausflüge in die Musikwelt

Die Schauspielerin wagte sich ab 1968 auch ins Schlagermusikgeschäft. Unter anderem nahm sie mit dem Südtiroler Erfolgsproduzenten und Gründer der Münchner Musikland Studios, Giorgio Moroder (geb. 1940), die Single "Wenn dein Herz brennt" (1970) auf. Die beiden Alben "Uschi Glas singt die schönsten Weihnachtslieder" (2002) und "Sonne, Mond und Sterne - Uschi Glas singt die schönsten deutschen Lieder" (2003) entstanden erst viel später.

Richtig erfolgreich war Uschi Glas als Serienstar. Nach "Polizeiinspektion 1" (1977-1988) und "Unsere schönsten Jahre" (1983-1985) folgte mit "Zwei Münchner in Hamburg" (1989-1993) der dritte große Serien-Hit mit dem damaligen TV-Traumpaar Uschi Glas und dem im Herbst überraschend verstorbenen Elmar Wepper (1944-2023). "Elmar Wepper war nicht nur ein Lieblingskollege von mir, sondern auch ein echter Freund", sagte sie kurz nach Bekanntwerden seines Todes "RTL.de".

Auch mit diesen Serien lockte Uschi Glas ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. In "Anna Maria - Eine Frau geht ihren Weg" (1994-1997) verkörperte sie eine Kiesgrubenbesitzerin, in "Sylvia - Eine Klasse für sich" (1998-2000) eine Lehrerin.

Uschi Glas: "Für solche Rollen braucht man schon auch ein Pfund Humor"

Viel Humor und abermals großes schauspielerisches Können bewies Uschi Glas in den erfolgreichen Kinofilmen "Fack ju Göthe" (2013), "Fack ju Göhte 2" (2015) und "Fack ju Göthe 3" (2017). Darin spielte sie die ausgebrannte Lehrerin Ingrid Leimbach-Knorr.

Für solche Rollen ist die Schauspielerin gern zu haben, wie sie in einem Interview mit spot on news bestätigte: "Das stimmt, meine Ingrid Leimbach-Knorr aus den 'Fack ju Göhte'-Filmen hat mir tatsächlich sehr viel Spaß gemacht. Für solche Rollen braucht man schon auch ein Pfund Humor - aber das habe ich, Gott sei Dank."

Zwei langjährige Ehen, drei Kinder und drei Enkelkinder

In die Zeit des ersten Serienerfolgs fiel auch Uschi Glas' erste Eheschließung. Mit Filmproduzent Bernd Tewaag (geb. 1948) war sie von 1981 bis Ende Februar 2003 verheiratet. Das Paar bekam drei Kinder: Benjamin, genannt Ben (47, "Kampf der Realitystars", "Promi Big Brother"), Alexander (geb. 1982) und Julia Tewaag (geb. 1986). Letztere wurde Ende 2021 Mutter von Zwillingen. "Ich bin sehr glücklich und freue mich riesig über unser zweites und drittes Enkelkind. Jetzt haben wir drei kleine Buben in unserer Familie", freute sich die Schauspielerin damals im Gespräch mit "Bild"

Nach einer schlagzeilenträchtigen Trennung heiratete Uschi Glas im Herbst 2005 auf Schloss Lustheim bei München ihren neuen Lebensgefährten Dieter Hermann. Für beide ist es die zweite Ehe. Den Unternehmer hatte sie bei einem Golfturnier kennengelernt hatte. Sie führen ein skandalfreies Leben und sind gern gesehene Gäste auf roten Teppichen wie zuletzt auch wieder beim Deutschen Filmball Anfang des Jahres in München. 

Ein schönes Geschenk, das sie selbst sich "und allen Frauen" zum runden Wiegenfest geschenkt hat, ist ihre neue Biografie "Ein Schätzchen war ich nie" (ab 28.2., 224 Seiten, mosaik, 24 Euro).

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