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Filmkritik

„A Star is Born“ auf ORF: Kommerzialisierung von Gefühlen

In seiner ersten Regiearbeit drückt Bradley Cooper kräftig auf die Tränendrüse.

02/25/2022, 11:32 AM

Jackson Maine (Bradley Cooper) war einst einer der meist gefeiertesten Country-Sänger des Landes. Seine raue Stimme füllt zwar immer noch die Hallen, doch sein exzessiver Alkoholkonsum treibt ihn langsam aber sicher in den Ruin. Eines Tages lernt er die schüchterne aber begabte Ally (Lady Gaga) kennen, die nachts, neben ihrem Brotjob als Kellnerin, in schummrigen Bars als Sängerin auftritt.

Die beiden verlieben sich und für Ally beginnt eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Sie wird zu einem der aufstrebendsten Stars der Musikszene und schafft es schon bald, auch ohne Jackson die Hallen zu füllen.

 

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Remake

A Star is Born" ist bereits das dritte Remake vom 1937 erschienen Film mit Janet Gaynor und Frederic March. Im Original waren die beiden Hauptfiguren noch Schauspieler in Hollywood, doch seit dem ersten Remake 1954 entschied man sich die Geschichte von der Traumfabrik auf die Gesangsbühnen Amerikas zu verlagern. Das gegensätzliche Paar wird hier von Bradley Cooper und Lady Gaga gespielt.

Die Arbeit der beiden beschränkte sich nicht nur aufs Schauspiel, auch die Filmmusik wurde von ihnen komponiert. Gesanglich behält Lady Gaga hier die Oberhand, aber schauspielerisch kann sie Cooper nicht das Wasser reichen. Ihre Mimik ist in den Nahaufnahmen zwar authentisch, aber in weiteren Aufnahmen nimmt die Anspannung in ihren Gesten ihr die Glaubwürdigkeit.

 

Kitsch

So sehr man Lady Gagas stimmliches Talent und Bardley Coopers schauspielerische Leistung auch mag, sie können beide nicht von der unerträglich kitschigen Geschichte ablenken. Ständig werden die Emotionen der Figuren auf der Bühne ausgeschlachtet und ihre Konflikte in ihren Liedern verarbeitet. In pathetischen Dialogen wird die Authentizität ihres künstlerischen Schaffens hochgehalten, jedes private Schicksal muss hier der Kommerzialisierung dienen.

In „A Star is Born“ wird dem Publikum eine schillernde Lüge aufgetischt, die fern von jeglicher Selbstkritik ist. „Manche werden Stars und andere bleiben eben ein Niemand“, sagt der Vater von Ally, bevor sie ihren großen Durchbruch hat. Diese menschenverachtende Ideologie wird hier weder als Zynismus noch als Humor abgestempelt, sondern ist die Motivation der Figuren, um im Leben voranzukommen.

 

Verlogen

Weder Lady Gagas noch Bradley Coopers Karriere zeichnen sich durch Bodenständigkeit oder echte Emotionen aus, was der Message des Filmes „Jeder kann reich und berühmt werden, solange er ehrlich und bodenständig ist“ einen noch bittereren Beigeschmack verleiht. Die Liebesgeschichte mündet in einer der kitschigsten Schlussszenen, die wir seit langem gesehen haben und vervollständigt somit auf traurige Art und Weise einen banalen Musikfilm, der sich dann sogar über einen Oscar-Gewinn freuen durfte. Zumindest wurde dadurch Lady Gagas Musik gewürdigt.

2  von 5 verbrannten Sternen

"A Star Is Born" ist auf ORF 1 am 27. Feber um 20:15 zu sehen.

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