Andreas Pietschmann in "1899". Die Serie sieht sich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert.
© Netflix
"1899": Das steckt hinter den Plagiatsvorwürfen zur Netflix-Serie
Die neue Netflix-Serie "1899" ist mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Wir erklären euch, was dahinter steckt.
Am 10. November erschien die Mystery-Serie "1899" auf Netflix. Sie erzählt die Geschichte einer Gruppe europäischer Auswanderer im Jahr 1899, die mit einem Schiff in Richtung USA aufbrechen, um sich ein besseres Leben aufzubauen. Auf ihrer Reise stoßen sie auf ein seit Monaten verschollenes Schiff namens Prometheus, das exakt so aussieht wie ihr eigenes. Während sie versuchen, das Mysterium dahinter zu lüften, werden sie mit übernatürlichen Ereignissen konfrontiert, die für den Tod einiger Reisender sorgen.
Plagiatsvorwürfe rund um "1899"
Schon kurz nach der Erscheinung wurde die Serie mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Konkret geht es darum, dass die MacherInnen die Handlung der Graphic Novel "Black Silence" kopiert haben sollen.
Mary Cagnin, die Autorin von "Black Silence", meldete sich auf Twitter zu Wort und schrieb: "Ich bin schockiert. Heute habe ich herausgefunden, dass die Serie '1899' IDENTISCH zu meinem 2016 veröffentlichten Comic 'Black Silence' ist.“
Aber sind die Plagiatsvorwürfe gegen die Netflix-Serie tatsächlich berechtigt?
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Mary Cagnin konfrontierte die MacherInnen von "1899" mit Plagiatsvorwürfen.
Idee zur Netflix-Serie gestohlen?
Autorin Cagnin veröffentlichte auf Twitter auch ein Bild einer Pyramide in der Wüste, das sowohl in ihrem Graphic Novel als auch in "1899" vorkommt. Laut "Screenrant" behauptet sie auch, dass sowohl die ungeklärten Todesfälle, als auch die wiederkehrenden Dreieckssymbole von ihrem Graphic Novel abgekupfert sein sollen. Weitere Indizien, die auf ein Plagiat hindeuten würden, seien die Tatsachen, dass auch in "Black Silence" ein internationales Ensemble im Fokus stehe und der Kapitän seltsame Stimmen höre.
Die Handlung von "Black Silence" findet aber nicht auf einem Schiff, sondern auf einem Raumschiff statt. Das Ende von "1899" deutet jedoch an, dass es in der nächsten Staffel durchaus um Reisen ins Weltall gehen könnte.
"1899" spielt nahezu Gänze auf einem Schiff.
Mystery-Serie mit Sci-Fi-Elementen
Auch wenn es gewisse Parallelen gibt, wäre es wohl zu weit hergeholt, "1899" eine Kopie von "Black Silence" zu nennen. Im Comic steht eine Raumfahrtmission im Fokus, weshalb Ähnlichkeiten zu Sci-Fi-Filmen wie "Interstellar" oder "The Thing" deutlich klarer auf der Hand liegen als zu "1899". Die scheinbar kopierten Erzählelemente sind jedoch auch derart generisch, dass man sie auch in anderen Filmen wieder findet, weshalb die Parallelen mehr zufällig als beabsichtigt wirken.
Die Pyramiden-Symbolik lässt sich unter anderem ebenfalls in "The Void" und "Stargate" finden, und auch Sci-Fi Serien wie "Sense 8" haben einen internationalen Cast.
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Reaktion der MacherInnen
Die ShowrunnerInnen Jantje Friese und Baran bo Odar meldeten sich nun via Instagram zu Wort und wiesen die Plagiatsvorwürfe der brasilianischen Comic-Autorin zurück. "Leider kennen wir die Künstlerin nicht. Auch nicht ihr Werk oder ihren Comic. Wir würden nie von anderen KünstlerInnen stehlen, da wir uns selbst als KünstlerInnen sehen. Wir haben Kontakt zu ihr aufgenommen und hoffen, dass sie diese Anschuldigungen zurücknimmt."
Es scheint äußerst unwahrscheinlich, dass die Vorwürfe der Serie ernsthaft Schaden zufügen könnten.
Alle acht Episoden von "1899" sind jetzt auf Netflix verfügbar.
