Paradiso - Sieben Tage mit sieben Frauen

Deutschland, 2000

FilmIndependent

Rudolf Thome hat einen zärtlichen,
utopischen Film gemacht, über die Sehnsucht nach Familie. Unter
«Familie» versteht er etwas anderes als, sagen wir, ein
Familienpolitiker von der CSU. Für Thome bedeutet Familie: Aufgehobensein.
Geborgenheit. Gemeinschaft. Klingt konservativ, aber Thomes Traumfamilie
ist eine hochmoderne Patchwork-Konstruktion. Adam, ein erfolgreicher
Komponist, wird sechzig. Zum Geburtstag lädt er die wichtigsten
Frauen seines Lebens ein. Es sind sieben. Drei davon hat er geheiratet.
Eine ist Nonne geworden. Außerdem hat er seinen Sohn aus erster
Ehe eingeladen, den er seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Und seinen
besten Freund. Der Film handelt davon, wie aus dieser befangenen,
eifersüchtelnden, zusammengewürfelten Menschengruppe im
Verlaufe einer sonnigen Sommerwoche eine harmonische Gemeinschaft
entsteht – wodurch? Durch die Kraft der Liebe, durch Gnade vielleicht,
der Film heißt schließlich Paradiso. Eine Männerphantasie.
Ein Harem! Ja, aber warum sollen die Männer keine Phantasien
haben dürfen? Man kann Paradiso als eine Antwort auf Das
Fest von Thomas Vinterberg verstehen, wo ebenfalls ein Familienpatriarch
die Seinen zum Geburtstagsfest ruft. Während bei Vinterberg die
Dämonen der Vergangenheit aus ihren Ritzen kriechen, siegt bei
Thome der fromme Wunsch von heute über die Schuld von gestern.
Die Personen scheinen aus der Zeit herauszufallen, sie werden mit
wenig Psychologie ausgestattet, wie in Trance bewegen sie sich interessiert
aufeinander zu. Aus vielen wird eins. Ein Paradies, ohne Eifersucht.
(Harald Martenstein)

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