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Die 11 besten Filme aus den 90er-Jahren auf Disney+

Mrs. Doubtfire, Toy Story, Pretty Woman, Independence Day: Disney+ reist mit uns in ein Jahrzehnt, in dem alles einfacher war.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

06/07/2021, 01:33 PM

Streaming-Anbieter Disney+ greift bei seiner Filmauswahl auffallend gerne auf die 1990er-Jahre zurück: Zahlreiche Streifen aus diesem Jahrzehnt warten auf der Plattform darauf, gestreamt zu werden. Wir freuen uns darüber, kommen beim Stöbern doch Erinnerungen an ein Jahrzehnt hoch, in dem alles irgendwie friedlicher, simpler und schamlos bunter zu sein schien. 

Die 90er waren jenes Jahrzehnt, in dem das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, Handys nur für Angeber und so groß wie Baby-Baumstämme waren und Social Media war ohnehin eine Entwicklung, von der wir noch nicht mal geträumt hatten. 

Stattdessen dominierten Plateauschuhe (und die Spice Girls!), Tamagotchis, die BRAVO, Baggy-Pants und die Loveparade unsere Wahrnehmung. In Wirklichkeit steckten natürlich auch die Nineties voller Probleme (und Geschmacklosigkeiten!), aber wir nahmen sie nicht wahr, wollten sie nicht wahrnehmen, weil im Hinterkopf das kollektive Bewusstsein herrschte: am 1.1.2000 geht ohnehin die Welt unter.

Sollte es doch weiter gehen, spürten wir instinktiv: Wir stehen an der Schwelle zur ganz großen Veränderung, so, wie es jetzt ist, wird es nie wieder sein. Also träumen, tanzen, genießen wir, solange wir es können. Die 90er, das Party-Jahrzehnt. Und gleichzeitig das letzte Jahrzehnt des Individuums. Individueller Hedonismus ist eben immer dann am größten, wenn das Ende nahe ist. Verrückt-Sein war der normale Ausnahmezustand.

Die 11 besten Filme der 90er auf Disney+:

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Verrückt nach Mary (1998)

Die Anarcho-Komödie mit dem ganz speziellen Haargel machte Cameron Diaz und Ben Stiller endgültig zu Megastars: Hier werden rücksichtslos und ganz im Sinne der 90er-Jahre Geschmacklosigkeiten und infantiler Humor zelebriert, vor Überzeichnungen wird genauso wenig zurückgeschreckt wie vor Gags weiter unterhalb der Gürtellinie.

Anders als in vergleichbaren Filmen ist das Gebotene aber wirklich sehr, sehr lustig, als Zuseher*in kommt man aus der Schnappatmung aufgrund von Lachanfällen nicht mehr heraus. Und Diaz und Stiller spielen sich mit viel Leidenschaft die Seele aus dem Leib!

Kurz: "Verrückt nach Mary" ist eine der besten (pervertierten) Rom-Coms, die Hollywood je hervorgebracht hat!

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Stirb langsam – Jetzt erst recht (1995)

Der erste Teil der "Stirb langsam"-Reihe aus 1988 schrieb Genre-Geschichte, die Fortsetzung jedoch ließ an Qualität und Spannung zu wünschen übrig. Mit dem dritten Teil haben sich Regisseur John McTiernan und Hauptdarsteller Bruce Willis wieder zu ihren Wurzeln besonnen und sind so explosiv, packend, rasant, erdig und rau zurück wie nie zuvor (übrigens: auch der vierte Teil von 2007 ist lahm!).

In "Stirb langsam – Jetzt erst recht" muss sich der gebeutelte Protagonist John McClane mit einem Terroristen herumschlagen, zwischen den beiden entsteht bald ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel sowie eine temporeiche Schnitzeljagd durch New York City. Wenigstens hat McCane dabei keine Zeit, über seine Alkoholsucht und seine Frau, die ihn verlassen hat, nachzudenken. Und vom Dienst suspendiert wurde er auch noch ...

Wenn der Held gezwungen wird, mit rassistischen Sprüchen ein von Schwarzen Personen bewohntes Viertel zu durchschreiten, läuft es einem aus unterschiedlichen Gründen eiskalt den Rücken runter. Willis gibt sich während des gesamten Films erneut betont lakonisch, was einen interessanten Kontrast zur Action-Umgebung darstellt.

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Pretty Woman (1990)

Wenn man von romantischen Komödien in den 1990ern spricht, darf dieses modern-spritzige und doch zeitlose Märchen natürlich nicht fehlen: "Pretty Woman" machte Julia Roberts und ihr Millionen-Lächeln unsterblich (Fun Fact: Ursprünglich sollte Meg Ryan Vivian Ward spielen!). Auch Richard Gere avancierte – zumindest für geraume Zeit – zum Traummann aller Generationen. 

Die Geschichte über die ganz große Liebe, die auch die riesigsten Klassenunterschiede überwindet, ist Disney-Unterhaltung für Erwachsene: Die Prinzessin ist hier eine Prostituierte, der Prinz ein arroganter Geschäftsmann-Schnösel. Statt Musical-Nummern transportieren Songs wie "It must have been love" von Roxette die ganz großen Gefühle.

Genauso wie in Disney-Märchen aber werden auch in "Pretty Woman" Klischees und Kitsch zum herzerwärmenden Stilmittel erhoben. Bis heute müssen sich alle Rom-Coms an diesem Film messen lassen.

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Sister Act (1992)

Whoopi Goldberg ist als ungehobelte Lounge-Sängerin Deloris, die sich vor Gangstern in einem Nonnenkloster verstecken muss und das dortige Leben ganz schön durcheinander wirbelt, eine göttliche Offenbarung, zurecht gilt sie als Paraderolle der Kult-Schauspielerin. Eine Nuance unvergesslicher ist aber der himmlische Soundtrack, der beinahe zur Gänze aus modernem Gospel-Songs besteht und sogar die strengsten Atheist*innen das göttliche Licht entdecken lässt. Toll: Die Lieder werden vom Cast selbst bestritten!

Der Film selbst ist eine gekonnte Mischung aus Gangster-Film und Musical und behandelt Themen wie Loyalität, Toleranz und Selbstfindung. Und das, ohne sich in unnötigen Spielereien oder Subplots zu verzetteln. Ein Feel-Good-Movie-Klassiker mit musikalischen Farbexplosionen.

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Speed (1994)

Wer bremst, verliert: Was wie das Motto für die Neunziger-Jahre klingt, ist auch die Prämisse dieses adrenalingesättigten Action-Krachers mit Sandra Bullock und Keanu Reeves. Der eigentliche Star ist aber der Linienbus, der exakt 80 Stundenkilometer durch Los Angeles fahren muss, weil er sonst in die Luft fliegt. Bullock steuert das tödliche Vehikel, Reeves ist auch da.

Nicht nur, dass die Spannung konstant hoch ist, "Speed" beweist auch, dass es keine testosterongeschwängerten Actionhelden, ein gigantisches Budget (der Film kostete nur 30 Millionen US-Dollar) sowie exzessive Gewaltdarstellungen braucht, um Zuseher*innen gebannt vor den Bildschirm zu fesseln. Hier steht der Geschwindigkeitsrausch im Fokus, aber auch die Chemie zwischen den Hauptdarsteller*innen ist das Tüpfelchen am Action-I.

Im Kern ist "Speed" eine rasante und präzise inszenierte Großstadt-Odysee, die das Genre nachhaltig prägte.

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Mrs. Doubtfire (1993)

Wer weiß, wie der Film heutzutage aufgenommen worden wäre, in den 90er-Jahren avancierte er jedoch zum Kassenschlager: Ausnahme-Talent Robin Williams schlüpft in "Mrs. Doubtfire" in Damenkleider und gibt die gleichnamige durchgeknallte Haushälterin. Das alles tut er deshalb, um seine Ex (Sally Field) zurückzugewinnen.

Obwohl politisch unkorrekte Gags über Homosexualität, Crossdressing und Travestie in den Neunzigern leider an der Tagesordnung standen, ist "Mrs. Doubtfire" von jeglicher Respektlosigkeit weit entfernt: Mit viel Liebe und mit noch größerem inneren Feuer stellt Williams die gutmütige alte Lady dar, Übertreibungen oder Klischees sind hier nur sehr wenige zu finden. Es ist sogar seine rührendste Rolle von allen, zurecht wurde er dafür mit dem Golden Globe geehrt.

Fazit: Der Film beweist großes Herz und ist kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie. Berührend und humorvoll zugleich!

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Independence Day (1996)

Regisseur Roland Emmerich etablierte sich in den Nineties als einer der größten Krawallmacher Hollywoods, der mit so viel Akribie und Leidenschaft wie sonst niemand ganze Gebäude in die Luft fliegen lässt. In "Independence Day" macht er nicht mal vorm White House Halt, eigentlich aber wird ganz Washington, D.C. in Schutt und Asche gelegt. Schuld sind feindliche Aliens, mittendrin sind Jeff Goldblum und natürlich Will Smith, damals am Zenit seiner Karriere. Für die Special Effects gab's einen Oscar.

Neben den gewaltigen Schauwerten strotzt "Independence Day" vor US-Patriotismus, was mitunter etwas befremdlich wirkt, zwischen all den Explosionen aber leicht verdaulich ist. Glaubwürdig, gar realistisch ist hier wenig, aber genau deshalb macht der Streifen auch derart viel Spaß: Er ist die beste Flucht vor tristem Alltagstrott. Hier wird nicht gekleckert, sondern höchst opulent geklotzt. 

Die Fortsetzung aus dem Jahr 2016 darf man sich allerdings getrost schenken.

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10 Dinge, die ich an dir hasse (1999)

Die 90er-Jahre waren die Hoch-Zeit der Teenie-Filme aller Geschmacksrichtungen, "10 Dinge, die ich an dir hasse" ist einer von ihnen – aber was für einer! Lose basierend auf William Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung" erzählt die temporeiche Komödie über zwei Schwestern und Hormon-gesteuerte Irrungen und Wirrungen an der High School. Der Humor passt, die Darsteller*innen (allen voran Heath Ledger!) sind durchwegs sympathisch und der grandiose Soundtrack transportiert die Gefühle des Films noch weit über den Abspann hinaus.

"10 Dinge, die ich an dir hasse" sticht deshalb aus dem Teen-Komödien-Einheitsbrei heraus, da der Film gänzlich ohne Fremdschäm-Faktor á la "American Pie" (der im selben Jahr in den Kinos startete!) auskommt, trotzdem aber mit deftigen und unvergesslichen One-Linern punktet. Die Handlung folgt keinem 0815-Skript und selbst die Nebenfiguren, weil schamlos schrullig, machen Laune. So macht Shakespeare Spaß!

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Ein Zwilling kommt selten allein (1998)

Man kann es sich heute nur noch schwer vorstellen, aber es gab tatsächlich eine Zeit, in der Lindsay Lohan als eines der größten Nachwuchstalente der Traumfabrik galt und Everybody's Darling war: In Hollywoods Version von Erich Kästners "Das doppelte Lottchen" bezaubert Lohan in einer Doppelrolle als süßes Zwillingspärchen, das getrennt voneinander aufwuchs und durch Zufall wieder zusammenfindet. Die beiden haben es sich zum Ziel gesetzt, ihre Eltern wieder zusammenzubringen ...

In den 90ern war es noch keine Selbstverständlichkeit, eine/n Schauspieler*in in einer Doppelrolle zu sehen – schon allein deshalb gehört "Ein Zwilling kommt selten allein" zu den Glanzpunkten der späten Neunziger-Jahre, da hier aufwendige Special Effects zum Einsatz kamen und sich das Ergebnis durchaus sehen lassen kann. Lohan spielt ihre Co-Stars Danny Quaid und Natasha Richardson mühelos an die Wand und trägt den Streifen. 

Der Film selbst mutet wie unsere Lieblings-Kuscheldecke an, die Geborgenheit schenkt und die Sehnsucht nach einem Happy End im Leben stillt. Ein harmloser, aber charmanter Spaß für die gesamte Familie!

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Toy Story (1995)

Zu sagen, "Toy Story" hätte Film-Geschichte geschrieben, wäre noch untertrieben: Die Story rund um lebendiges Spielzeug (das im Original unter anderem von Tom Hanks und Tim Allen synchronisiert wird!) setzte neue Maßstäbe im Animations-Bereich und sollte das Genre für immer verändern. "Toy Story" war der erste vollends computeranimierte Film, noch nie zuvor wurde Tricktechnik so kongenial, so lebensecht, so modern und liebenswürdig umgesetzt. Noch heute begeistern die Bilder und wirken ihrer Zeit weit voraus.

Aber auch die Story selbst geht ans Herz, ist sie doch eine kunterbunte Parabel über Freundschaft, Loyalität, Mut und den Traum, dass unseren Lieblings-Spielzeugen eine Seele innewohnt. Trotz aller Bildgewalt stehen die einzelnen Charaktere im Vordergrund, zu denen man ab der ersten Sekunde ein starkes Band herstellt.

Bis heute lässt die "Toy Story"-Filmreihe die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Sehnsucht und Realität verschwimmen, zarte, aber doch deutliche Konsumkritik inklusive. Ein Kunststück auf ganzer Linie!

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Star Wars Episode I: Die dunkle Bedrohung (1999)

Bevor das Jahrzehnt zu Ende ging, haute George Lucas noch mal schnell einen weiteren Kracher seines Sternenkrieg-Epos raus – wobei "schnell" eigentlich so gar nicht stimmt, denn Fans mussten ganze 16 Jahre auf den Film warten.

Erneut ist "Star Wars Episode I: Die dunkle Bedrohung" ein visuelles Kunstwerk, das sich inmitten all der Action und exzellent choreografierten Kampfszenen auch Zeit für ruhige Charakter-Momente nimmt. Zwar durchaus nicht unumstritten, ist der Film, der 32 Jahre vor den bisherigen Abenteuern spielt, ein wichtiges Puzzle-Teil im gigantischen Ganzen. Endlich konnte die Technik mit Lucas' Vorstellungskraft mithalten. 

Lädt zum angstlosen Träumen, zur Hingabe zum Epischen und zum Genießen des Moments ein!

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