Harry Styles ersetzt Shia LaBeouf

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Harry Styles über Queerbaiting, Olivia Wilde und "My Policeman"

Im Interview mit "Rolling Stone" sprach der Superstar auch sensible Themen an – zum Beispiel den Vorwurf, Queerbaiting zu betreiben.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

08/23/2022, 12:52 PM

Vom Boygroup-Burschi zum aktuell erfolgreichsten männlichen Superstar: Harry Styles hat derzeit einen Lauf! Der 28-Jährige sorgt sowohl als Sänger für ausverkaufte Stadien, als auch als Schauspieler für ausverkaufte Kinosäle. 

Nach umjubelten Auftritten in "Dunkirk" und "Eternals" dürfen wir uns heuer gleich auf zwei weitere Filme mit Styles freuen: Im Thriller "Don't Worry Darling" von Olivia Wilde gibt Styles neben Florence Pugh ein Ehepaar aus den 1950ern, das in tiefe menschliche Abgründe blickt. Und im Drama "My Policeman" hadert Styles (im wahren Leben einer der größten LGBTIQ-Community-Unterstützer der Gegenwart) als titelspendender Polizist mit seiner Sexualität.

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Betreibt Styles Queerbaiting?

In der aktuellen Ausgabe des "Rolling Stone", dessen Cover er auch ziert, plauderte der charismatische Brite über eben diese Projekte, aber auch über sensiblere Themen wie Online-Hasskommentare oder den seit langem bestehenden Vorwurf, er würde mit seinem flamboyanten Performances, seinen schillernden, genderfluiden Outfits und der Verweigerung, sich öffentlich einer bestimmten Sexualität zuzuordnen, gezieltes "Queerbaiting" betreiben.

Heißt: Als weißer, heterosexueller Mann biedert man sich mithilfe von LGBTIQ+-Personen-ansprechenden Themen, Produkten, Auftritten und auch Klischees der queeren Community an und lockt sie, wenn auch zwischen den Zeilen, mit dem Versprechen, ein Ally des Regenbogens zu sein. In Wirklichkeit geht es bei Queerbaiting aber nur darum, eine neue Zielgruppe zu erschließen und – überspitzt ausgedrückt – der queeren Community das Geld aus der Tasche zu ziehen.

"Manchmal sagen Leute: 'Du warst nur öffentlich mit Frauen zusammen' und ich glaube nicht, dass ich öffentlich mit jemandem zusammen war“, äußert sich Styles im Rolling Stone-Interview zum Queerbaiting-Vorwurf. „Wenn jemand ein Foto von dir mit jemandem macht, bedeutet das nicht, dass du dich für eine öffentliche Beziehung oder Ähnliches entscheidest.“

Hört sich für uns wie eine diplomatische Antwort an, mit der man niemanden verärgern möchte. Klare Worte, wie Styles zum Thema Queerbaiting und insbesondere zur LGBTIQ+-Community steht, wären hier effektiver und aussagekräftiger gewesen. Es scheint, als ob Styles das Thema meiden möchte. 

Hasskommentare für Freundin Olivia Wilde

Apropos Beziehung: Zurzeit scheint Styles sehr wohl in einer zu sein – und zwar in einer heterosexuellen. Beim Dreh zu "Don't worry, Darling" hat es zwischen ihm und Olivia Wilde gefunkt. Seit dem Bekanntwerden der Liaison der beiden wird Wilde (38) mit Hasskommentaren von Styles-Fans im Netz bombardiert. "Das tut mir natürlich nicht gut", betont der Sänger/Schauspieler. Twitter sei ein "Shitstorm von Menschen, die versuchen, gegenüber Menschen schrecklich zu sein", sagte er. 

Obwohl er sein Privatleben absichtlich nicht in der Öffentlichkeit zeige, würden manche Leute die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem verwischen. Es sei ungemein kompliziert, sich auf jemanden einzulassen, wenn man beim Kennenlernen die andere Person schon auf mögliche Folgen einer Beziehung hinweisen müsse, ist Styles überzeugt. "Es ist offensichtlich ein schwieriges Gefühl, wenn mir nahe zu sein bedeutet, dass du in einer Ecke von Twitter oder so etwas erpresst werden könntest. Ich wollte nur singen. Ich würde mich nicht darauf einlassen wollen, wenn ich Menschen so verletzen würde."

"Schwuler Sex ist zärtlich"

Natürlich wurde im Interview auch über die schwulen Sexszenen in "My Policeman" gesprochen – denn dass zwei Männer vor der Kamera ihre Leidenschaft zueinander ausleben, scheint auch 2022 immer noch eine Schlagzeile wert zu sein. Styles zufolge war es ihm wichtig, dass in diesen Szene nicht das Voyeuristische, sondern die Liebe zwischen den beiden Figuren im Fokus steht.

Viel zu oft gehe es in Filmen darum, dass zwei Männer einfach wilden Sex miteinander haben, "aber das nimmt [dem Sex] irgendwie die Zärtlichkeit“, kritisiert er. „Ich könnte mir vorstellen, dass es einige Leute, die zu der damaligen Zeit, in der es illegal war, schwul zu sein, gelebt haben, den Filmen sehen werden. Und  [Regisseur Michael Grandage] wollte zeigen, dass [schwuler Sex] zärtlich, liebevoll und sensibel ist.“

"Jede/r hat seine eigene Reise"

In "My Policeman" spielt Harry Styles den Polizisten Tom, der eine geheime Affäre mit einem Museumskurator hat. Die Story ist in den 1950er angesiedelt – damals war gleichgeschlechtliche Liebe verboten. Für Styles gehe es im Film aber um viel mehr, verrät er: "Ich denke, jede/r, einschließlich mir, hat seine eigene Reise, um die eigene Sexualität herauszufinden und sich damit wohler zu fühlen. Es ist keine schwule Geschichte darüber, dass diese Typen schwul sind. Es geht für mich um Liebe und um verschwendete Zeit."

"My Policeman" startet erst am 21. Oktober in den Kinos und am 4. November auf Amazon Prime Video.

"Don't Worry, Darling" erscheint am 20. September 2022 im Kino.

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