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Die 10 bisher besten fremdsprachigen Filme des 21. Jahrhunderts

Obwohl das Jahrhundert noch jung ist, gibt es jetzt schon einige Filme, die den Zahn der Zeit überleben dürften.

06/18/2018, 11:43 AM

Wir alle kennen die grandiosen Blockbuster "Avatar", "Inglourious Basterds" oder "Inception", doch das 21, Jahrhundert hat auch einige Meisterwerke hervorgebracht, die keiner breiten Masse bekannt sind. Wir haben die 10 besten fremdsprachigen Filme herausgesucht, bei denen sich Kritiker und auch das Publikum einig sind, dass es sich hier um Glanzstücke des Kinos handelt.

 

10. Die Taschendiebin (2016/Korea)

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In den 1930ern versucht der Hochstapler Fujiwara im japanisch besetzten Korea die reiche Erbin Hideko zu verführen, um sich ihr Erbe zu erschleichen. Er schleust die talentierte Taschendiebin Sookee als Dienstmädchen auf ihr Anwesen ein, um sicher zu gehen, dass sie sich in ihn verliebt. Doch Sookee verliebt sich selbst in ihr Opfer und muss eine Entscheidung zwischen der Liebe und ihrer Beute treffen.

Durch die explizite sexuelle Darstellung ist der Film in Korea erst ab 18 Jahren zugelassen, konnte aber dennoch über vier Millionen Zuseher ins Kino locken und das üppige Budget von ca. 9 Millionen Dollar wieder einspielen. Die konstant guten Einspielergebnisse von Chan-Wooks Filmen machen ihn zu einem der im Westen kommerziell erfolgreichsten asiatischen Filmemacher. „Die Taschendiebin“ feierte seine Premiere im Wettbewerb auf den Filmfestspielen in Cannes und ist auf zahlreichen Top 10 Listen von renommierten Kritikern zu finden.

 

9. Die Jagd (2012/Dänemark)

Lucas arbeitet als Erzieher in einem Kindergarten seines Heimatdorfes im Herzen Dänemarks. Seit seiner Kindheit ist er ein fester Bestandteil der Dorfgemeinde und gehört zum trinkfesten Kern seiner Männergruppe. Als eines Tages die fünfjährige Tochter seines besten Freundes behauptet, von ihm sexuell Missbraucht worden zu sein, ändert sich Lucas leben schlagartig.

Thomas Vinterberg gehört neben Lars von Trier zu den international erfolgreichsten Regisseuren Dänemarks. „Die Jagd“ behandelt ein Thema, das in den letzten Jahren immer relevanter wird und stellt den Zuseher vor ein moralisches Dilemma, in dem er selber zwischen Richtig und Falsch unterscheiden muss.

 

8. The Salesman (2016/Iran)

Nachdem Ranas und Emads Wohnung durch einen Fehler bei den Bauarbeiten am Nebengebäude einsturzgefährdet ist, müssen sie in kürzester Zeit eine neue Bleibe finden. Ein Freund aus der gemeinsamen Theatergruppe bietet ihnen eine inzwischen leerstehende Wohnung an und hilft dem jungen Ehepaar in ihrer schwierigen Lage aus. Einige Tage nach ihrem Einzug wird Rana von einem Fremden attackiert. Emads Suche nach dem Täter beginnt.

Asghar Farhadi wurde für „The Salesman“ sowohl mit dem Preis für das beste Drehbuch in Cannes als auch mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Das packende Drama ist voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen.

 

7. Winterschlaf (2014/Türkei)

Aydin und seine um siebzehn Jahre jüngere Frau Nihal besitzen ein Hotel in den Höhlen der Touristenattraktion Kapadokiens. Im Winter bleiben wie gewohnt die Besucher aus, nur Aydins Schwester Necla ist wieder in ihr Zimmer eingezogen. Auf Grund der immerwährenden Langeweile kriegen sich die drei einsamen Charaktere in die Haare und führen ausführliche Streitgespräche über Moral und Ethik.

Winterschlaf“ gewann 2014 die Goldene Palme und ist ein filmisches Meisterwerk. Regisseur Nuri Bilge Ceylan schrieb das Drehbuch mit seiner siebzehn Jahre jüngeren Frau Ebru und ließ viele autobiografische Elemente mit einfließen. Noch nie waren 30minütige Dialogszenen so spannend.

 

6. Oslo 31. August (2011/Norwegen)

Anders ist 34 Jahre alt und kurz davor, seinen Drogenentzug zu beenden. Am 31. August bekommt er Freigang für ein Bewerbungsgespräch und besucht bei der Gelegenheit auch gleich seine alten Freunde in Oslo. Er findet eine neue Welt vor, in die er nicht mehr hineinzupassen scheint. Wir begleiten ihn durch seine Höhen und Tiefen ohne ihn für sein Handeln verurteilen zu können.

Mit „Oslo 31. August“ feiert der norwegische Regisseur Joachim Trier seinen internationalen Durchbruch. Die Geschichte über einen depressiven Ex-Süchtigen ist zutiefst berührend und ein ganz besonderes Filmerlebnis, das man all seinen Freunden weiterempfehlen möchte.

 

5. Son of Saul (2015/Ungarn)

Saul ist ein jüdischer Gefangener im Vernichtungslager Auschwitz und gehört dem Sonderkommando an, das die Verbrennung von den Toten in den Gaskammern vornehmen muss. Eines Tages entdeckt er einen toten Jungen, bei dem er überzeugt ist, dass es sich um seinen Sohn handelt. Er setzt alles daran, einen Rabbi zu finden und eine angemessene Bestattung zu vollziehen.

Son of Saul“ ist der erste Film des ungarischen Regisseurs Laszlo Nemes und gewann neben dem großen Preis der Jury in Cannes auch einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Das gesamte Drama beschränkt sich auf das Gesicht von Saul und macht uns den Horror des Vernichtungslagers nur durch seine Mimik zugänglich. Effekthascherische Bilder werden ausgespart und eine formal anspruchsvolle Darstellung der NS-Verbrechen wird gewählt. Ein besonderer Kriegsfilm, der unter die Haut geht.

 

4. 4 Monate 3 Wochen 2 Tage (2007/Rumänien)

Rumänien 1987. „Ok ich helfe dir“. Mit diesem Satz beginnt ein unvergesslicher Tag im Leben der jungen Studentin Otilia. Für ihre Freundin Gabita versucht sie, ein Hotelzimmer zu organisieren und trifft sich mit einem mysteriösen Mann. Was die Geheimniskrämerei soll, erfahren wir erst später. Ein wilder Ritt durch eine krisengeplagte Gesellschaft.

4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage“ erhielt 2007 als Erster rumänischer Film die Goldene Palme in Cannes. Der Überraschungserfolg von Cristian Mungiu besticht durch ein dichtgespanntes Drehbuch, das vor allem nach dem ersten Drittel sein Potential entfalten kann. Das Drama gilt als Lehrbeispiel für Figurenentwicklung und Spannungsaufbau.

 

3. Blau ist eine warme Farbe (2013/Frankreich)

Die 15 jährige Schülerin Adele verliebt sich in die Kunststudentin Emma. Mit ihren blauen Haaren und ihrem selbstbewussten Auftreten zieht sie die Aufmerksamkeit ihres gesamten Umfelds auf sich. Adele beginnt ihre Sexualität zu entdecken und wird vom Mädchen zur Frau. Eine umwerfende Liebesgeschichte, die einen auch lange nach dem Sehen beschäftigt.

Obwohl es Vordergründig um eine lesbische Beziehung geht, wäre es ein Fehler „Blau ist eine warme Farbe“ nur als einen Film über Homosexualität zu sehen. Es ist der beeindruckendeste Liebesfilm der jüngeren Kinogeschichte und erhielt dafür verdientermaßen die Goldene Palme in Cannes. Regisseur Abdellatif Kechiche wurde für seinen Umgang mit den Schauspielerinnen gerügt, konnte aber schlussendlich auch die größten Kritiker von seiner Vision überzeugen.

 

2. Leviathan (2014/Russland)

Der Automechaniker und Familienvater Nikolaj steht kurz vor der Enteignung seines Hauses durch den Bürgermeister seines Dorfes. Zur Unterstützung im Rechtsstreit kommt sein alter Freund und Anwalt Dmitri aus Moskau zu Besuch. In ihrem Kampf gegen das korrupte System stößt ihre Freundschaft schon bald auf ihre Grenzen und Nikolaj scheint noch mehr verlieren zu können, als er gedacht hatte.

Die Inspiration zu „Leviathan“ stammt aus einem echten Vorfall aus einer US-Kleinstadt in Colorado. Durch den Bau einer Zementfabrik wurde einem Automechaniker der Zugang zu seiner Werkstatt verschlossen, woraufhin er sich einen Bulldozer besorgte und die Häuser der Verantwortlichen zerstörte und sich dann schließlich auch selbst umbrachte. Ganz so dramatisch ist „Leviathan“ zwar nicht, aber die biblischen Referenzen zu Hiob sind eindeutig. Andrey Zvyagintsev erhielt in Cannes den Preis für das beste Drehbuch und wurde für einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film nominiert.

 

1. Nader und Simin - Eine Trennung (2011/Iran)

Das langjährige Ehepaar Nader und Simin will sich scheiden lassen. Simin will mit der gemeinsamen Tochter nach Europa ziehen, um ihr eine Zukunft zu ermöglichen, Nader hingegen will seinen kranken Vater nicht alleine lassen. Bis die Scheidungspapiere unterschrieben sind, zieht Simin zu ihrer Mutter. Nader muss sich für seinen Vater eine neue Pflegerin suchen und versucht erstmals, den Alltag ohne seine Frau zu bewältigen. Eine fatale Unachtsamkeit von Nader lässt seine Tochter Termeh an seiner Glaubwürdigkeit zweifeln.

Nader und Simin – Eine Trennung“ ist jetzt schon ein Teil der Filmgeschichte. Die Geschichte über Moral und Schuld ist von der ersten bis zu letzten Sekunde packend umgesetzt. Regisseur und Drehbuchautor Asghar Farhadi arbeitet mit klassischen Spannungselementen, die sowohl die Figuren als auch die Zuseher in eine ausweglose Situation treiben. Das Drama erhielt den Goldenen Bären auf der Berlinale, einen Golden Globe und den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Ein absolutes Meisterwerk, das man gesehen haben muss.

 

Özgür Anil

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