Eugen Neufeld

Ost und West

— Ost und West

Zwischen 1919 und 1925 entstanden in Österreich eine Handvoll im jüdischen Milieu angesiedelte und auf ein jüdisches Publikum zugeschnittene Filme, darunter auch Sidney M. Goldins herausragende Komödie, in der das östlich-orthodoxe und das westlichassimilierte Judentum aufeinandertreffen.

Die Stadt ohne Juden

— Die Stadt ohne Juden

Im historischen Wien der 1920er Jahre, im Film als Utopia bezeichnet und dennoch zum Teil Drehort, herrschen in der Bevölkerung die drei epochalen Grunderfahrungen vor: Verlustgefühl, drohende soziale Deklassierung und eine Stimmung zwischen Revolutionsgeist und Erregungskultur.Zudem spitzen Inflation und Arbeitslosigkeit die gespannte Lage zu. Das Volk fordert die Ausweisung der Juden, die es für die negativen Entwicklungen verantwortlich macht. Der Bundeskanzler „Dr. Schwerdtfeger“, zunächst reserviert, setzt sich aus taktischen Gründen an die ideologische Spitze dieser Bewegung und liefert in seinen Reden vor dem Parlament Gründe der Unmöglichkeit des Zusammenlebens mit der jüdischen Bevölkerung. Hierzu werden verschiedene Stereotype aufgegriffen, die mit antisemitischer Rhetorik im Allgemeinen sowie bestimmter Stilmittel aus den Reden jener Zeit beinahe vollständig übereinstimmen. Die Ausweisung der Juden mit dem Zug, bzw. als Fußmarsch, wird detailliert vorgeführt.

Ein Kammerspiel von besonderer Dichte, stimmig, bis ins kleinste Detail. Auf der einen Seite die pulsierende Metropole, auf der anderen Seite die beschauliche Provinz, dazwischen ein Schienenstrang, der nicht nur die Orte und Sehnsüchte verbindet, sondern auch die Handlung vorantreibt. Die Frau des Bahnwärters leidet unter der kleinbürgerlichen Enge und sehnt sich nach dem mondänen, abwechslungsreichen Leben der Großstadt, das sie nur aus Illustrierten kennt.

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat