Weiblicher Erfolg: Die 5 erfolgreichsten Regisseurinnen der Welt
Ryan Gosling und Margot Robbie in "Barbie".
In den letzten Jahren rückten weibliche Filmschaffende immer mehr in den Fokus von Hollywood. Seit Beginn der Filmgeschichte wurden die Regiestühle von Männern dominiert und nur in Ausnahmefällen wurden Frauen mit größeren Projekten beauftragt. Auch wenn die Vorurteile in den letzten Jahren immer weniger wurden, ist der gigantische Erfolg von "Barbie" sowohl in künstlerischer als auch in personalpolitischer Hinsicht ein Meilenstein für das Kino. Der Erfolg der Spielzeugverfilmung hat gezeigt, dass auch ein weiblicher Blick die Massen in die Kinosäle holen kann.
Doch auch wenn "Barbie" in aller Munde ist und der Weg zur Gleichberechtigung ein steiniger bleibt, haben sich einige Frauen an die hart umkämpfte Spitze der Branche gearbeitet.
Das sind die 5 erfolgreichsten Regisseurinnen der Welt:
Greta Gerwig
Wer wenn nicht sie! Mit "Barbie" schaffte es Greta Gerwig, einer Plastikfigur Leben einzuhauchen und damit einen der größten Kinohits aller Zeiten zu kreieren. Die Spielzeugverfilmung erzielte das größte Einspielergebnis für einen von einer Frau inszenierten Film und wurde auch von der Kritik mit Lob überhäuft, doch auch schon vor "Barbie" machte Gerwig auf sich aufmerksam. Sie begann ihre Karriere als Schauspielerin und war einer der Schlüsselfiguren der Mumblecore-Bewegung. Diese Filme zeichneten durch einen exzessiven Einsatz an Dialogen aus, da die Independentproduktionen nicht viel Budget für mehrere Drehorte hatten und sich deshalb vor allem auf die schauspielerische Leistung fokussierten.
Ihr erster Film als Regisseurin war "Lady Bird", wo sie von den Unsicherheiten einer heranwachsenden Teenagerin erzählt. Mit der Romanverfilmung "Little Women" zeigte sie ihr Können im dramatischen Fach und kreierte einen berührenden Ensemblefilm. Nach ihrem Erfolg mit "Barbie" stehen ihr nun alle Türen für ihre weiteren Projekte offen. Wir bleiben gespannt!
Kathryn Bigelow
"Gefährliche Brandung", "The Hurt Locker" und "Zero Dark Thirty" sind nur drei von Bigelows zahlreichen Actionhits. Seit den 1980er-Jahren ist sie für ihre packenden und auch gerne "ungemütlichen" Genrefilme bekannt und hat dabei mehrere Klassiker hervorgebracht. Für ihre Arbeit in "The Hurt Locker" wurde sie zudem als allererste Regisseurin in der Filmgeschichte mit einem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet. Ihr letzter Film "Detroit" erschien 2017 und behandelte die Unruhen in Detroit im Jahr 1967. Derzeit arbeitet sie an dem Netflix-Film "Aurora", in dem es um eine alleinerziehende Mutter geht, die mit einer globalen Energie-Katastrophe konfrontiert wird. Wann der Film veröffentlicht wird, ist noch nicht bekannt.
Sofia Coppola
Ihren Anfang in der Filmwelt machte Sofia Coppola (Tochter von Francis Ford!) als Schauspielerin, doch wechselte schon sehr früh auf den Regiestuhl hinter der Kamera. Ihr Debütfilm "Virgin Suicides" ist ein bitterböser Klassiker und spätestens seit ihrem Oscar für das beste Drehbuch für "Lost in Translation" ist sie eine Größe im US-Kino. Ihre poppige Verfilmung zu Marie Antoinette ist eines der berühmtesten Beispiele dafür, dass historische Filme immer ein Kind ihrer Produktionszeit sind und auch mal schrille Töne anschlagen lassen können.
Für "Somewhere" erhielt sie den Goldenen Löwen in Venedig und für "Die Verführten" wurde sie mit dem Preis für die beste Regie auf den Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet. Ihr Fokus liegt dabei immer auf den emotionalen Konflikten ihrer meist weiblichen Hauptfiguren.
Ihr neuster Film "Priscilla" ist ein Biopic zu Elvis' Ehefrau Priscilla. Der Film wurde im August auf den Filmfestspielen von Venedig vorgestellt und könnte ein heißer Kandidat für die kommende Oscar-Verleihung sein.
Jane Campion
Die Australierin ist einer der großen Wegbereiterinnen für die Sichtbarkeit von Frauen in der Filmindustrie. Schon in den 1980er- Jahren machte sie mit ihren Kurzfilm auf sich aufmerksam. 1993 erhielt sie für ihr Drama "Das Piano" als allererste Frau die Goldene Palme in Cannes. In Folge wurde der Film für elf Oscars nominiert und wurde in den Kategorien beste Hauptdarstellerin, beste Nebendarstellerin und bestes Originaldrehbuch ausgezeichnet.
Mit "Top of the Lake" setzte sie neue Maßstäbe für TV-Serien und erhielt dafür sowohl einen Emmy als auch einen Golden Globe. Ihr Kinocomeback feierte sie 2021 mit dem ungewöhnlichen Western "The Power of the Dog", für den sie bei den Oscars, den Golden Globes, den Filmfestspielen von Venedig und auf zahlreichen weitern Festivals ausgezeichnet wurde.
Kelly Reichardt ist einer der unterschätztesten Regisseurinnen unserer Zeit.
Kelly Reichardt
Kelly Reichardt hat am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es ist sich als Frau in Hollywood durchzusetzen. Nach ihrem ersten Film "River of Grass", der weder ein großer kommerzieller noch kritischer Erfolg war, wurde sie systematisch daran gehindert, weitere Filme zu drehen. Sie musste für den ausbleibenden Erfolg einen höheren Preis als ihre männlichen Kollegen zahlen und musste zwölf Jahre warten, bis sie ihren zweiten Film machen durfte.
Ab Mitte der Nullerjahre etablierte sie sich jedoch als einer der wichtigsten Stimmen des amerikanischen Independent Kinos und wurde in Folge stilprägend für eine ganze Generation an jungen Filmschaffenden. Ihre Filme zeichnen sich durch genaue Beobachtungen und einen klaren aber unsentimentalen Blick auf gesellschaftliche Probleme aus. Sie arbeitet regelmäßig mit Michelle Williams zusammen und hat sie in den Filmen "Wendy and Lucy" und "Certain Women" so gut wie kaum eine andere Regisseurin inszeniert.