1997 wurde ihr großer Auftritt als Batgirl in "Batman & Robin" neben George Clooney heftig verrissen - so wie der ganze Film. Auch Streifen wie "Eve und der letzte Gentleman" liefen nur mäßig erfolgreich.
1997 wurde ihr großer Auftritt als Batgirl in "Batman & Robin" neben George Clooney heftig verrissen - so wie der ganze Film. Auch Streifen wie "Eve und der letzte Gentleman" liefen nur mäßig erfolgreich.

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10 Filme, die besser sind als ihr Ruf

Ist der Ruf einmal ruiniert ... Diese Streifen zeigen, dass Kunst und Trash gefährlich nahe beieinander liegen.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

08/03/2021, 12:51 PM

"Forrest Gump", "Der Pate", "Die Verurteilten" oder "Schindlers Liste": All diese Filme werden von KritikerInnen in den Himmel gelobt und gelten beinahe auf universaler Ebene als großartige Filme, ja gar als cineastische Meisterwerke für die Ewigkeit. Daran gibt's einfach nix zu rütteln.

Es gibt aber auch Filme, die einen sehr schlechten Ruf haben, und man kann nicht immer nachvollziehen, wieso das so ist. Oder man denkt sich im Geheimen: Wieso mag den Streifen keiner, der ist doch eh supercool?! Wenn es eine Lektion gibt, die Film-LiebhaberInnen schnell lernen sollten, dann: Der Ruf eines Films sagt nicht so viel über das Endprodukt aus, wie man glauben möchte. Film ist immer subjektiv – und am Ende entscheiden stets der eigene Geschmack und die Seele darüber, ob es sich um Kunst handelt oder oder das weg kann. 

Die 10 besten schlechten Filme:

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Spiceworld – Der Film (1997)

Wir sind überzeugt davon, dass dieser auf Celluloid gebannte Dadaismus einfach nicht von KritikerInnen verstanden wurde, dafür aber mitten ins verliebte und süchtige Herz aller Spice-Girls-Fans traf. "Spiceworld – Der Film" ist Popkultur in Reinkultur, der die damalige Spice-Mania gekonnt verrückt, irrwitzig, quietschvergnügt und vor allem knallbunt in Szene setzt. Er nimmt sich selbst nicht ernst und versucht gar nicht, mehr zu sein, als er ist.

Aber eigentlich ist er das dann doch: Gespickt mit großartigen britischen Gaststars verbindet "Spiceworld – Der Film" typisch britischen Humor mit einem tollen (Spice-)Soundtrack, einem rasanten Tempo, grenzenlosem Mut zur Selbstironie und einer Hypervisualität, die sich anfühlt wie ein Zuckerschock und ein LSD-Trip gleichermaßen.

Immer, wenn man glaubt, überzogener und durchgeknallter geht's nicht mehr, haut der Film noch eins drauf. Zum Beispiel eine Persiflage von "Speed", in der Victoria Beckham einen rasenden Spice-Bus mitsamt Bombe und kreischenden Girls durch London chauffiert, kommentiert von einem mediengeilen Drehbuchautor. Mehr Spice geht nicht.

"Spiceworld – Der Film" ist nur auf DVD erhältlich. 

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3 Engel für Charlie (2000)

Das Kino-Remake der kultigen 70er-Jahre-Serie rund um drei schlagkräftige Agentinnen, die für ihren ominösen Boss Charlie gefährliche Aufträge erledigen, schaffte das, was das Reboot des Remakes aus dem Jahr 2019 meilenweit verfehlte: Nämlich den Spaß, die Abenteuerlust und das grenzenlose Gefühl des Eskapismus, das bereits der Serie innewohnte, auf die große Leinwand zu transportieren.

"3 Engel für Charlie" ist ein schlagkräftiger, kunterbunter und auf Zug inszenierter Action-Popcorn-Blockbuster, der sich wie ein Kindergeburtstag anfühlt, nur mit Erwachsenen: Hier geht's nicht um Logik und Tiefsinnigkeit, sondern um Feminismus und Popkultur mit ordentlich Bumms, Wumms und Krach sowie jeder Menge albernem Humor. Das macht auf ganzer Linie gute Laune, vor allem wegen der hemmungslos agierenden Hauptdarstellerinnen Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu. 

"3 Engel für Charlie" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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 We are your friends (2015)

Dieses Filmdrama rund um einen jungen DJ, das stolz damit geworben hat, tief in die Szene der Elektromusik einzutauchen, gilt als größter Flop von Hauptdarsteller Zac Efron. Zugegeben, mit dem realen Leben eines DJs oder einer DJane hat "We are your friends" so wenig zu tun wie Rihanna mit Luciano Pavarotti, aber doch gelingt es dem Streifen, auf sensible und leise Art und Weise das Lebensgefühl der Generation X authentisch einzufangen.

Hinter all dem etwas zu lässigen DJ-Gelaber steckt die innerlich brennende Sehnsucht nach Anerkennung, Zugehörigkeit und dem Finden des richtigen Rhythmus und somit des eigenen Selbst. Wenn Efron zum Schluss mit beinahe verzweifelter Hoffnung "Are we ever gonna be better than this?!" in die partywütige Masse ruft, glaubt man, ein lebendig gewordenes Instagram-Profil vor sich zu haben. Efron überzeugt zudem mit zurückhaltendem, verletzlichem Spiel und darf endlich mehr sein als nur sein Körper (der aber auch hier verdammt sexy ist).

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Mord nach Plan (2002)

Wieso dieser düstere Psychothriller mit Sandra Bullock und einem jungen Ryan Gosling (die beiden dateten sogar während des Films) von KritikerInnen zerrissen wurde, kann der Autor dieser Zeilen bis heute nicht verstehen. "Mord nach Plan" gibt sich große Mühe, genretypische Konventionen aufzubrechen und verwebt gekonnt Charakteranalyse mit spannenden Thriller-Elementen.

Neben herausragenden darstellerischen Leistungen (auch von Michael Pitt) besticht der Film durch einen Plot, der als sozio-kulturelle und philosophische Studie über Sehnsucht, Neid, Zärtlichkeit, Abscheu, aber auch Sexualität, Macht und andere perverse Spielarten menschlichen Verhaltens in Not unangenehme Gefühle beim Publikum auslöst und von Beginn an fesselt. Die zerbrechliche und nihilistische Erzählweise spiegelt perfekt das Seelenleben der Figuren wider. 

"Mord nach Plan" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen. 

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Batman & Robin (1997)

Joel Schumachers zweite Batman-Inszenierung (nach "Batman Forever" 1995) gilt als der mit Abstand schlechteste Batman-Film, der es sogar schaffte, die eigentlich zeitlose Figur des Dunklen Ritters für einige Jahre vollkommen aus der Popkultur zu verbannen, so geschädigt, wütend und desillusioniert war man nach "Batman & Robin", in dem George Clooney den Fledermaus-Mann, Chris O'Donell sein Mündel Robin, Alicia Silverstone Batgirl, Arnold Schwarzenegger Mr. Freeze und Uma Thurman Poison Ivy gibt. Dass Schuhmacher also zu wenig Stars vor der Kamera vereinte, kann man ihm nicht vorwerfen.

Es stimmt, dass "Batman & Robin" dem Franchise nichts Neues hinzufügt und es nicht schafft, die komplexe und düstere Seelenwelt von Batman einzufangen. Dafür serviert uns Schumacher herrliche One-Liner, knallbunte Farben, ein Feuerwerk an Action und eine Selbstironie, die an die 60er-Batman-Serie erinnert. "Batman & Robin" ist ein Action-Trash-Spektakel at its best, Personifikation überdrehter Popkultur – und bis dato der einzige Batman-Film, in dem Batgirl auftreten darf. Hirn ausschalten, dann lässt sich Streifen bestens genießen.

"Batman & Robin" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen. 

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Burlesque (2010)

Geht die Handlung über 0815-Qualität nicht hinaus? Ja. Sind die beiden Hauptdarstellerinnen Christina Aguilera und Cher großartige Schauspielerinnen? Nein, nicht so ganz. Weiß man von Beginn an, wie es ausgeht? Natürlich. Aber all das ist vergessen, verziehen und begnadigt, wenn das erste Mal (sprich: in den ersten zwei Minuten) Aguileras larger-than-life-Stimme auf der großen Leinwand und im Dolby-Digital-Sound ertönt und uns in eine Welt voll von nackter Haut, großartig-bildgewaltiger Performances und einem gigantischen Soundtrack entführt. 

"Burlesque" verbindet nostalgisches Varieté-Feeling mit modern-schillernder Popkultur-Aura und ist ein modernes Musical-Märchen, in dem das kleine Mädchen mit der großen Stimme ihr Glück findet. Dazu gibt's einen sexy Cast (neben Aguilera und Cher: Kristen Bell, Cam Gigandet, Eric Dane, Stanley Tucci, Alan Cumming und Julianne Hough), der vor allem das Gay-Herz höher hüpfen lässt. Eine farbenfrohe, detailverliebte und pompöse Entertainment-Orgie!

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Ey Mann – Wo is' mein Auto? (2000)

Garantiert frei von jeder Logik und Ernsthaftigkeit: Die Kiffer-Comedy "Ey Mann – Wo is' mein Auto?" ist schamlos infantil und macht genau deshalb so herrlich viel Spaß. Dieser wilde Ritt auf der Memory Lane, der rückblickend an "Hangover" erinnert, begeistert durch eine unbändige Leidenschaft zum Irrsinn, ist geprägt von einer faszinierenden Lust am Ausprobieren – und weckt trotz umnebelter Aura die Lebensgeister in einem. Die Feel-Good-Kelle ist groß, das Hirn dafür darf und soll sogar ausgeschalten werden. Dumm, dümmer, unerschrocken – und ein ewiges Freudenfest für Genre-Fans. 

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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003)

Es stimmt: Das Drama hinter den Kulissen lief so sehr aus dem Ufer, dass sich Sean Connery nach den Dreharbeiten für immer in den Ruhestand verabschiedete. Das kann man dem Film durchaus vorwerfen. Zudem hat "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" recht wenig mit der Comic-Reihe von Alan Moore, auf der er basiert, zu tun. Und ein guter Film ist er eigentlich auch nicht. Aber trotzdem ist er amüsant, kurzweilig und perfekt für einen unterhaltsamen Abend auf der Couch – solange man die eigenen Erwartungen in Schach hält. 

Schon das Konzept alleine verdient es, dem Film zumindest ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen: Ein Team aus klassischen Romanfiguren tut sich zusammen, um die Welt zu retten. Damit erinnert "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" mit seinem Grenzen-auflösenden Universum an die Avengers. Verschiedene Welten aufeinander prallen, sie vereinen und in diesem Fall Kapitän Nemo gemeinsam mit Tom Sawyer Mr. Hyde jagen zu lassen, das hat einfach das gewisse Etwas. Auch wenn der Film selbst es nicht hat.

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Power Rangers (2017)

Als 2017 endlich ein neuer Kinofilm der 90er-Superhelden Power Rangers in die Kinos kam, war die Erwartung aller Nineties-Kids, die sich erhofften, ein Stückchen Kindheit zurückzubekommen, groß. Das Remake kam allerdings aufgrund diverser dramaturgischer Freiheiten gar nicht gut an – und die geplante Trilogie war zu Ende, bevor sie überhaupt angefangen hat. 

Schade: Denn "Power Rangers" ist Hommage und Neu-Interpretation zugleich, die es schafft, die Schwächen der Original-Serie auszumerzen, ohne ihm dabei fremd zu werden. Der gesamte Film ist Campiness pur und fühlt sich zugleich altmodisch an – aber genau das soll es auch sein. Gleichzeitig kommt das Remake düsterer, erwachsener und komplexer daher, was eine faszinierende Aura ergibt.  Unter dem Motto "Freundschaft statt Fäuste" liegt der Fokus mehr auf Charakteranalyse (inklusive "Breakfast Club"-Hommage) statt Kampfszenen, die Szenen mit Rita Repulsa (toll: Elizabeth Banks) lassen sogar "Akte X"-Feeling aufkommen. Hätte sich mehr verdient!

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Batman v Superman: Dawn of Justice – Director's Cut (2016)

Noch ein Batman-Abenteuer, das nicht die Anerkennung bekommt, die es eigentlich verdienen würde. Wobei, Achtung: Jene Version, die im Kino gelaufen ist, war dem Dunklen Ritter, aber auch dem blau-roten Superhelden tatsächlich nicht würdig und verwirrte mit Krypton-großen Logiklöchern, out-of-charater-Handlungen und fehlenden Motivationen. Schaut euch deshalb den um ganze 30 Minuten längeren Director's Cut an, der alle genannten Punkte beinahe vollständig in Luft auflösen lässt und der einem endlich zu verstehen gibt, was am "Martha!"-Finale dran ist.

Am Ende gibt's einen düsteren, harten, sozialkritischen und packenden Superhelden-Film, der sich vor so manchem Marvel-Abenteuer nicht zu verstecken braucht und der den Mut besitzt, gebrochene Superhelden-Seelen zu zeigen.

"Batman v Superman: Dawn of Justice – Director's Cut" kannst Du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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