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Die 10 besten Miniserien auf Amazon Prime

Für den kleinen Serienhunger zwischendurch: Diese Serien beweisen, dass es tatsächlich nicht auf die Länge ankommt!

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

04/13/2021, 12:33 PM

Kurz und prägnant: Das ist das Motto von Mini-Serien – einem Format, das in den letzten Jahren immer beliebter wurde. Keine Füller-Episoden, kein langes Herumreden um den heißen Brei, kein wochenlanges Zeit-Investieren in eine Handlung. Mini-Serien bestehen in der Regel aus maximal zehn Episoden und erzählen eine abgeschlossene Story, also ähnlich wie ein überlanger Spielfilm.

Wird eine Serie also nach einer Staffel abgesetzt, ist sie keine Mini-Serie, da die Macher*innen ihr Baby eigentlich noch mehrere Jahre großziehen wollten, es aber aus unterschiedlichen Gründen (meist miese Quoten) schon vorzeitig abgeben mussten. Bei Mini-Serien ist aber allen Beteiligten von vornherein klar: Mehr als eine Staffel wird es nicht geben, deal with it! 

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Auch wenn sich hier die Geister scheiden: Auch Anthologie-Serien gehören streng genommen nicht in das Genre der Mini-Serie. Zwar wird hier pro Staffel (oder manchmal sogar pro Folge!) eine abgeschlossene Story erzählt, jedoch werden die einzelnen Staffeln durch einen roten Faden oder durch die immer gleichen Schauspieler*innen miteinander verbunden.

Die 10 besten Miniserien auf Amazon Prime:

Little Fires Everywhere (8 Episoden)

Geheimnisse und Lügen, die ein behütetes Familienleben bis in die Grundfesten erschüttern: Die von Reese Witherspoon Co-produzierte Mini-Serie basiert auf dem Bestseller-Roman von Celeste Ng aus dem Jahr 2017 und folgt den miteinander verflochtenen Schicksalen der scheinbar perfekten Familie Richardson (als Matriarchin: Reese Witherspoon) und einer geheimnisumwobenen Mutter (Kerry Washington) und ihrer Tochter (Lexi Underwood), die das bisherige Leben der Richardsons auf den Kopf stellen.

Die Geschichte erzählt von der Last großer Geheimnisse, der Bedeutung von Kunst und Identität, der wilden, kraftvollen Anziehungskraft des Mutterseins – und der Gefahr des Glaubens daran, dass das Befolgen von Regeln jede Katastrophe abwenden kann. Perfekt besetztes Drama, in der die nur vorgetäuschte Kleinstadt-Idylle auf faszinierende Art langsam zu zerbröckeln beginnt. Dem Bann der Geschichte kann man sich schon ab der ersten Episode nicht entziehen.

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Flesh and Bone (8 Episoden)

Die junge Ballett-Tänzerin Claire Robbins (Sarah Hay) flüchtet Hals über Kopf vor ihrer Familie, in der Armut und sexueller Missbrauch vorherrschen, nach New York. Ihr großer Traum: an der renommierten American Ballet Company studieren zu können. Ihr Wunsch geht in Erfüllung: Der künstlerische Leiter Paul (Ben Daniels) – Manipulation, Machthunger und Exzentrik in Personalunion–  ist begeistert von Claire.

Bald aber weichen Claires naive Traum-Vorstellungen der Ballett-Welt der knallharten und schonungslosen Realität: Intrigen, Aufopferung und selbstzerstörerischer Leistungsdruck regieren den Alltag. Claires innere Dämonen zwingen sie zusätzlich zur Selbstzerstörung – was Paul durchaus gelegen kommt. Obendrein erkennt die junge Frau, dass sie ihrer schrecklichen Vergangenheit nicht entkommen kan. 

"Flesh and Bone" erinnert an den düsteren Psychothriller-Hit "Black Swan": Da und dort wird kein Zweifel am körperlichen Schmerz des Ballett-Tanzens gelassen, was in durchaus drastischen Bildern eingefangen wird. In beiden Geschichten ist aber auch klar: Ballett-Tänzer*innen sind Krieger*innen. Die dunkle Vergangenheit Claires verwandelt die Tanz-Erfahrung jedoch zu einem verstörenden Psychotrip, Leichtigkeit und Schwerelosigkeit sind trotz entsprechender Tanzszenen hier nicht zu finden. En masse gibt's dafür Sex und menschliche Abgründe. Für die Serie zeichnet übrigens "Breaking Bad"-Autorin und Produzentin Moira Walley-Beckett verantwortlich.

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Sharp Objects (8 Episoden)

Das in den Himmel gelobte und mehrfach preisgekrönte Drama beweist einmal mehr, dass Hollywood-Ausnahmetalent Amy Adams die einzig würdige Nachfolgerin von Meryl Streep ist: Sie legt ihre Figur, die labile Reporterin Camille Preaker, als eine faszinierende Mischung aus Selbsthass, Sardonismus und Zerbrechlichkeit an, bleibt dabei in jeder Minute höchst authentisch. Alkohomissbrauch und Selbstverletzungen prägten ihre Vergangenheit, die inneren Dämonen trägt sie freilich weiterhin mit sich rum – auch, als sie in ihrer Heimatstadt von einem Mord an zwei Mädchen berichten muss. 

Anders als beispielsweise in "The Fall – Tod in Belfast" geht es in "Sharp Objects" nicht um ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel oder um ein zermürbendes Psychoduell zwischen Gesetz und Outlaw. Der tiefe und unstillbare Schmerz, der ganz tief in die Serie eingeschrieben ist, kommt vollends aus Camille selbst. Dieser Schmerz liegt natürlich in der Vergangenheit, die mit dem Mordfall wieder an die Oberfläche kommt – was aber nicht konstruiert, sondern fast schon schlüssig inszeniert wird. Die verträumten Südstaaten-Bilder fangen nahezu perfekt Camilles desolaten Seelenzustand ein, was der Serie eine elegetische Aura verleiht. Nicht nur Adams, auch die Nebendarsteller*innen, allen voran Patricia Clarkson, laufen in "Sharp Objects" zur Höchstform auf. 

"Sharp Objects" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

Chernobyl (5 Episoden)

Sie gilt als beste Serie des Jahres 2019, als ein unvergleichliches Serien-Event und gar als eine der besten Serien aller Zeiten: "Chernobyl" erinnert in schonungslos-brutalen und magenumdrehenden Bildern an den schockierenden und weitreichenden Reaktorunfalls aus dem Jahre 1986. Die Authentizität mag da und dort dramaturgisch noch etwas (gar stark) verstärkt worden sein, aber die Fassungslosigkeit, der Schmerz und der tiefliegende Schock dieser Katastrophe, die viele Menschen das Leben kostete, überträgt sich mühelos auf die Zuseher*innen.

Die dichte, eindringliche und intensive Atmosphäre ist vollgepackt mit Horror und moralischen Schieflagen, der (historische) Wissensvorsprung des Publikums trägt zur düsteren Stimmung bei. Auf keinen Fall – trotz der nur fünf Episoden – ist "Chernobyl" ein leicht verdaulicher Snack für zwischendurch. Im Gegenteil: Dieser Serien-Binge liegt einem lange im Magen. 

"Chernobyl" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

Mildred Pierce (5 Episoden)

Mildred Pierce (Kate Winslet) wird von ihrem Mann verlassen, er hat sich in eine andere Frau verliebt. Nun steht sie mit ihren zwei Töchtern alleine da – aber nicht nur das: In den USA der 1930er-Jahre gilt eine Scheidung als großer Skandal. Doch Mildred gibt nicht auf, allen Hindernissen zum Trotz: Hartnäckig schlägt sie sich auf sich alleine gestellt durch eine vorurteilsbehaftete und misogyne Gesellschaft. Doch auch ihre Beziehung zu ihrer verwöhnten und selbstsüchtigen Tochter (als Erwachsene: Evan Rachel Wood) gestaltet sich mehr als schwierig.

Eine stille und herzerwärmende Charakterstudie einer Frau, die sich von gesellschaftlichen Grenzen nicht einengen lässt, sie sogar niederreißt. Gleichzeitig funktioniert "Mildred Pierce" aber auch als Sittenbild des frühen Amerikas prächtig. Winslet wurde für ihre Darstellung absolut verdient mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

"Mildred Pierce" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

Normal People (12 Episoden)

Sehr eindringlich und höchst einfühlsam erzählt diese Mini-Serie von einer Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Marianne (Daisy Edgar-Jones) ist schüchtern und intelligent, Connell (Paul Mescal) hingegen ein beliebter und sexy Football-Spieler, begehrt und bewundert an der gesamten Highschool. Als die beiden in Dublin zu studieren beginnen, wendet sich das Blatt – und die Rollen der beiden. 

Über mehrere Jahre folgen wir Marianne und Connell, wie sie sich gegenseitig umkreisen, einander missverstehen, einander lieben. Die Frage, ob Liebe tatsächlich der Zeit mit all ihren Hürden und Veränderungen standhält, steht im Fokus. Die beiden Hauptdarsteller*innen spielen intensiv, die brennende Liebe zwischen den Held*innen ist in jeder Szene spürbar. "Normal People" verbindet große Gefühle mit erdiger Authentizität, die übergestülpte Kapuze des realistischen Märchens passt wie angegossen. Vor allem lässt dich die Mini-Serie das echte Leben spüren.

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Band of Brothers (10 Episoden)

2001 auf HBO erschienen, schrieb "Band of Brothers" Serien-Geschichte: einerseits als damals teuerste Serie aller Zeiten, aber auch, weil "Band of Brothers" das Format der Mini-Serie ins TV hob, lange bevor es zum Streaming-Trend wurde. Wenn aber hinter den Kulissen die zwei Hollywood-Kapazunder Steven Spielberg und Tom Hanks als Produzenten gemeinsame Sache machen, dann weiß man einfach: das Ergebnis kann nichts anderes werden als ein serielles Meisterwerk.

Die Mini-Serie basiert lose auf dem gleichnamigen Buch des Historikers Stephen Ambrose und erzählt den Zweiten Weltkrieg aus der Sich einer amerikanischen Division. Diese ist unter anderem mit David Schwimmer, Damien Lewis, Ron Livingston, Colin Hanks und Donnie Wahlberg großartig besetzt. Ähnlich wie "Schindler's Liste" wird der Schrecken des Krieges genauso bildgewaltig wie mit enormer emotionaler Wucht inszeniert, wobei in jeder Sekunde der große Respekt vor den Soldaten im Vordergrund steht. "Band of Brothers" erfordert hohe Aufmerksamkeit und wirkt lange nach.

"Band of Brothers" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

Watchmen (9 Episoden)

Superhelden werden in "Watchmen" wie gesellschaftliche Outlaws behandelt. Und schon in dieser Mini-Prämisse wird deutlich, worum es hier eigentlich tatsächlich geht: nämlich weniger um superhafte Menschen, sondern um Rassismus und die #BlackLivesMatter-Protestbewegung. Die Mini-Serie erzählt die Handlung des 2009er-Kinofilms weiter und ist ebenso umstritten: Bildet diese fiktive Welt unsere Realität ab oder ist sie doch nur vollbeladen mit ärgerlichen Klischees? Das Beste, was uns TV in den vergangenen Jahren geboten hat? Oder doch nur pseudo-politischer Trash, der mit dem Originalstoff nicht mehr viel gemein hat?

Auf jeden Fall besticht "Watchmen" mit spannungsbeladenen und überraschenden Wendungen, starken Figuren, schauspielerischen Glanzleistungen (Regina King erhielt für ihre Rolle den Emmy!) und dem Verweben von fiktionalen und realen historischen Ereignissen. Mutig, ehrlich und vereinnahmend präsentiert "Watchmen" eine gegen den Strich gebürstete Superhelden-Action, die einmal mehr beweist, dass Superhelden nach wie vor der perfekte Spiegel unserer Gegenwart sind. 

"Watchmen" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

The Loudest Voice (7 Episoden)

2020 kam Fox-News-Gründer Roger Ailes im #MeToo-Drama "Bombshell – Das Ende des Schweigens" zu fragwürdiger Leinwand-Ehre, war hier allerdings nur Teil einer Geschichte, die sich vor allem um Journalistinnen drehte, die sich gegen Ailes' sexuelle Missbräuche öffentlich wehrten. Schon ein Jahr zuvor widmete Showtime dem rechtskonservativen und machthungrigen Unsympathler eine eigene Mini-Serie, in der er allein voll und ganz im Mittelpunkt steht.

"The Loudest Voice" erzählt Auf- und Abstieg von Ailes, der lange Zeit als Gründer und Vorsitzender der Fox-News als einer der mächtigsten Männer der USA galt und die "lauteste Stimme" des (rechtskonservativen) Amerikas war, dessen Politik er maßgeblich mitbestimmte. Sein legendäres und durchaus doppeldeutiges Motto: "Wir verfolgen die Nachrichten nicht. Wir machen die Nachrichten."

"The Loudest Voice" ist eine Allegorie der engen Verbindung zwischen Politik und Medien sowie ein Tribut an Ailes, jedoch ein durch und durch kritisches, denn gut weg kommt er dabei nur sehr selten. Auch der Missbrauchsskandal nimmt in der Serie einen großen Raum ein, Gretchen Carlson wird hier von Naomi Watts dargestellt. 

Apropos: Natürlich steigt und fällt ein Bio-Pic mit dem Hauptdarsteller, das ist bei "The Loudest Voice" nicht anders. Russel Crowe schlüpft in die schmierige Haut von Ailes und gibt die beste und spielfreudigste Leistung seit "Gladiator". Er wurde dafür mit einem Golden Globe belohnt. 

"The Loudest" Voice ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

The Honourable Woman (8 Episoden)

Nessa Stein (Maggie Gyllenhaal) ist eine taffe Geschäftsfrau in London mit isrealisch-britischen Wurzeln. Ihre Vergangenheit ist anders, als man erwarten würde: Ihr Vater wurde vor ihren Augen von einem palästinensischen Attentäter ermordet. 29 Jahre später leitet sie mit fester Hand einen ehemaligen Rüstungskonzern, der Einfluss auf den Nahost-Konflikt nehmen möchte. Schon bald findet sich Nessa in einem tödlichen Netz aus Politik, Lügen und dunkler Vergangenheit wieder. 

Trotz der höchst politischen Prämisse nähert sich Regisseur Hugo Blick dem Thema auf neutrale, aber doch komplexe und auch ergreifende Weise und konzentriert sich stark auf das zerrissene Seelenleben seiner Protagonistin. Das pulsierende Herz der Serie ist somit Maggie Gyllenhaal, die auf ganzer Linie überzeugt. Die Spannung baut sich langsam, aber sehr intensiv auf. Auch visuell sticht "The Honourable Woman" heraus und erinnert an die besten Zeiten von "Homeland".

"The Honourable Woman" ist nicht im Prime-Abo enthalten. Hier geht's zur Serie!

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