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Die 10 besten Historienfilme auf Netflix

Lassen wir die Gegenwart hinter uns und tauchen ein in eine Vergangenheit, die so fremd und doch so vertraut wirkt.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

07/14/2021, 01:12 PM

Nichts kann Hollywood so gut wie Welten zu erschaffen. Neuartige Fantasie-Welten, aber auch längst Vergangenes. Und hier kommt der Historienfilm ins Spiel: Er unternimmt mit uns eine Reise in bereits vergessene und lang zurückliegende Epochen, lässt diese in alt-neuem Glanz wiederauferstehen und zeigt, dass sich irgendwie, irgendwann die Historie doch immer nur wiederholt.

Beim Historienfilm schwingt auch stets ein Fünkchen retrotopische Besinnung mit: Damals war halt doch alles besser, in der guten alten Zeit. Zumindest, was die Mode betrifft.

Apropos Mode: Akkurat historische Kostüme, ebenso historisch authentische Kulissen und Dialoge, die an die jeweilige Epoche erinnern, sind die wichtigsten Säulen, die einen Historienfilm tragen. Zudem beruht der Großteil solcher Streifen auf wahren Ereignissen beziehungsweise handeln sie von realen Personen.

Passieren hier Fehler oder versucht man halbgar, Modernes mit Vergangenem zu vermischen, wird der Streifen samt Regisseur schnell abgewatscht – man denke an dieser Stelle nur an Guy Ritchie's "Robin Hood". Ein gelungener Historienfilm zeigt jedoch auf raffinierte Weise, dass Geschichte weitaus spannender ist, als wir es noch aus der Schule kennen.

Die 10 besten historischen Filme auf Netflix:

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Troja (2004)

Der junge und etwas naive Prinz von Troja (Orlando Bloom) verliebt sich in die bildschöne Königin von Sparta, Helena (Diane Kruger), und entführt sie kurzerhand ins eigene Land, weil er das offenbar für die größte romantische Geste ever hält. In seinem Stolz gekränkt, aber auch von Habgier getrieben, erklärt Helenas Gatte, der spartanische König Menelaos (Brendan Gleeson), Troja den Krieg. Weitere griechische Könige und Meister-Kämpfer schließen sich Menelaos an, darunter auch Odysseus (Sean Bean) und der selbstverliebte Krieger Archilles (Brad Pitt). Und wie war das nun genau mit dem Trojanischen Pferd...?

"Troja" ist ein moderner Monumentalfilm und fährt Genre-typisch ganz große cineastische Geschütze auf: imposante Massenchoreographien, gigantische Kulissen, aufwendige Kostüme und ein großes Star-Ensemble. Basiert zwar nur lose auf Homers "Ilias", unterhält aber in jeder Minute.

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Jane Eyre (2011)

Nach einer entbehrungsreichen Jugend im Waisenhaus tritt die 18-jährige Jane Eyre (Mia Wasikowska) eine Stelle als Gouvernante auf einem inmitten einer Moorlandschaft gelegenen Landsitz an. Der Herr des Hauses hört auf den Namen Mr. Rochester (Michael Fassbender) und ist ein verschlossener, aber höchst charismatischer Mann.

Trotzdem und ungeachtet aller gesellschaftlicher Regeln entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Aber nicht nur das: Auf dem einsamen Anwesen von Mr. Rochester scheinen Dinge vorzugehen, die mit dem rationalen Verstand nicht zu erklären sind – und die auf dunkle Geheimnisse schließen lassen ...

"Jane Eyre" von Charlotte Brontë ist ein Klassiker der Weltliteratur und wird in Sachen "tragische Liebespaare" gern in einem Atemzug mit "Romeo und Julia" genannt. Der Film aus 2011 präsentiert die bekannte Geschichte in einem modernen, erregenden und düsteren Gewand, das aber stets tiefen Respekt vor dem Original zeigt. "Jane Eyre" ist Charakter- und Gesellschaftsstudie gleichermaßen, der feministische Unterton lässt die Story zudem erstaunlich modern wirken.

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300 (2006)

Außergewöhnlich, aber trotzdem möglich: Auch Comics können als Basis für Historienfilme gelten! "300" ist solch ein Beispiel und unseres Wissens sogar das einzige: Es geht um die epische Schlacht bei den Thermopylen während der Perserkriege im Jahr 480 vor Christus.

Der Comic stammt von Frank Miller, der Film von Zack Snyder – wie das Ergebnis aussieht, ist also nicht schwer zu erraten: Blutig, unerbittlich, pathetisch und mit großem Hang zu Slow-Mo-Effekten verwebt "300" real gefilmte Handlungselemente mit virtuellen Szenerien. Zwischen herumfliegenden Gliedmaßen ist ein emotionales Plädoyer für Freiheitsdrang und Opferbereitschaft zu erkennen.

Kurz: Ein antikes Zeitgemälde mit blutroter Handschrift. 

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Lawrence von Arabien (1962)

Das gleich mit sieben Oscars prämierte Filmepos erzählt die wahre Geschichte des britischen Offiziers T. E. Lawrence (zum Niederknien: Peter O'Toole), der die arabischen Stämme im Ersten Weltkrieg gegen die Türken vereinte. Das alles setzt Regisseur David Lean mit wunderbar schamlosem Pathos und noch gigantischeren Bildern in Szene, Originalschauplätze sorgen für die nötige Authentizität.

Es geht hier nicht vordergründig um Schlachten und blutige Kämpfe, sondern im Fokus steht ganz und gar der furchtlose Held, der im Lauf seiner ehrenhaften und zahlreichen Abenteuer zum gebrochenen Mann wird. Die endlosen Wüstenritte werden zur (einsamen) Selbstfindung, womit "Lawrence von Arabien" im Grunde eine faszinierende Charakterstudie mit abenteuerlichen Versatzstücken ist. 

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Titanic (1997)

Es ist bis heute das berühmteste Schiff der Welt – und leider auch das berühmteste Unglück, das sich in den Weiten des Meeres ereignete: Der Edel-Dampfer Titanic war 1912 das größte Schiff, das bis dato jemals gebaut worden war, zudem galt es als unsinkbar. Groß war also das Selbstbewusstsein, als man in See stach mit insgesamt 2.400 PassagierInnen, die streng in Erste, Zweite und Dritte Klasse unterteilt waren. Als man am 15. April durch Eisberg-Gebiet raste, ahnte man deshalb nichts Schlimmes ...

Regisseur James Cameron verbindet das historische Schiffsunglück mit einer fiktiven, aber höchst bewegenden Liebesgeschichte zwischen dem bettelarmen Jack (Leonardo DiCaprio) und der steinreichen Rose (Kate Winslet). Die Kulissen sind derart detailgetreu, dass man sich während des Films auf der realen RMS Titanic zu befinden glaubt. Auch die Technik war damals weit ihrer Zeit voraus, der Untergang wird bildgewaltig und ausführlich in Szene gesetzt. Ganz großes Kino!

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Sinn und Sinnlichkeit (1995)

England um 1800: Die reichen Schwestern Elinor (Emma Thompson) und Marianne Dashwood (Kate Winslet) könnten unterschiedlicher nicht sein: Während Elinor pragmatisch ist und ihren Verstand stets über ihr Herz stellt, ist Marianne impuls- und gefühlsgetrieben. Trotzdem lieben sich die beiden innig. Als ihr Vater stirbt, verlieren sie einen Großteil ihres Vermögens, mit Luxus ist's nun nicht mehr weither. Noch dazu macht die Liebe Probleme, denn beide verlieben sich in Herren, die eigentlich nicht zu haben sind ...

Nie war Jane Austen humorvoller, romantischer und frecher, die Verfilmung steht dem gleichnamigen Buch-Klassiker um nichts nach: Thompson, Winslet und Hugh Grant ist in jeder Szene dieser Kostüm-Dramedy die Spielfreude anzusehen, Herz, Humor und sanfte Gesellschaftskritik gehen hier eine leicht verdauliche Symbiose ein. "Sinn und Sinnlichkeit" ist ein charmantes Sittengemälde des Englands im frühen 19. Jahrhundert voller Esprit und, nun ja, Sinnlichkeit. Das Drehbuch stammt von Thompson selbst, wofür es sogar den Oscar gab!

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Lincoln (2012)

1864: Abraham Lincoln (Daniel Day-Lewis), der 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, hat gerade erst seine zweite Amtsperiode begonnen. Der US-amerikanische Bürgerkrieg neigt sich dem Ende zu, die Nation ist von Gewalt, Elend und Misstrauen geprägt. Trotz dieser schwierigen Zeit wagt es Lincoln, sich mit Abgeordneten des eigenen Kabinetts anzulegen: Er setzt alles daran, die Sklaverei abzuschaffen. Der Herzenswunsch des Präsidenten trifft jedoch auf viele politische Gegner – und dann kommt der schicksalshafte 15. April 1865 ...

Regisseur Steven Spielberg setzt gemeinsam mit seinem großartigen Hauptdarsteller auf große Authentizität, Langeweile kommt dabei aber keine auf, im Gegenteil: "Lincoln" ist dramatisch, packend, nervenaufreibend und sogar humorvoll  – vor allem aber perfekt und mit größtem Respekt vor dem legendären Staatsoberhaupt inszeniert. Oscar-geadelt!

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The King (2019)

Auch Netflix selbst lässt es sich nicht nehmen, weit in die Vergangenheit zurückreisen: In der Streamingdienst-Eigenproduktion "The King" geht es um Hal (Timothée Chalamet), den missratenen Prinz und unwilligen Erben des englischen Throns.

Dieser hat seiner königlichen Familie den Rücken gekehrt und lebt ein bürgerliches Leben. Als aber sein tyrannischer Vater stirbt, wird Hal zum neuen König Heinrich V. gekrönt und muss wohl oder übel genau das Leben führen, vor dem er bislang immer geflohen ist. Jetzt muss sich der junge König in der königlichen Politik, dem Chaos und dem Krieg zurechtfinden, die ihm sein Vater hinterlassen hat.

Außerdem sind da noch seine emotionalen Bindungen an sein vergangenes bürgerliches Leben, allen voran die Beziehung zu seinem engsten Freund und Mentor, dem alternden und trinkenden Ritter John Falstaff (Joel Edgerton). Intensiv, drastisch und fein besetzt (unter anderem auch mit Sean Harris und einem blonden Robert Pattinson).

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Gandhi (1982)

Wir schreiben das Jahr 1893: Mohandas Gandhi (Ben Kingsley) ist in Südafrika als Rechtsanwalt tätig und kommt dort gewaltig mit der Apartheitspolitik in Konflikt. Er weigert sich, aufgrund seiner Hautfarbe als zweitklassiger Mensch verurteilt und angesehen zu werden. Fortan setzt sich Gandhi für die Rechte der in Südafrika lebenden InderInnen ein – und zwar vollkommen ohne Gewalt. Gandhi wird zum weltweiten Aushängeschild des Pazifismus. Das Leben ist aber oftmals grausam ironisch: Am 30. Jänner 1948 wird er ermordet. 

Eingebettet in gigantisch-opulenten Bildern ist "Gandhi" nicht nur ein superbes Biopic, sondern auch ein ein- und nachdrückliches Plädoyer für Zwischenmenschlichkeit, Menschenwürde und Nächstenliebe. Durch die ruhige Erzählweise wird die Friedfertigkeit Gandhis perfekt transportiert. Kingsley verschwindet vollkommen in der Rolle des legendären Aktivisten und wurde zurecht mit einem Oscar ausgezeichnet. Insgesamt erhielt "Gandhi" acht Academy Awards, unter anderem als "Bester Film".

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Schindlers Liste (1994)

Die NS-Zeit ist der größte Schandfleck in der Menschheitsgeschichte. Umso wichtiger, immer wieder an diese schreckliche und menschenunwürdige Epoche zu erinnern, um somit zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt. Das hat Kult-Regisseur Steven Spielberg bereits 1994 gewusst und getan – und zwar derart perfekt, dass diesem zeitlosen Meisterwerk Worte nicht Genüge tun.

"Schindlers Liste" fängt wie kein anderes Werk die beklemmende Aura des Zweiten Weltkriegs ein, lässt zwischen all dem Elend und Tod aber auch ein kleines philanthropisches Licht aufflackern: nämlich in Form der realen Person Oskar Schindler (genial: Liam Neeson), der mehr als 1.000 Juden vor dem KZ bewahrte, indem er sie in seinen Fabriken beschäftigte. Ein Film, der schwer zu vergessen ist – gut so!

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