Oscar-Statuette wird überreicht (Symbolfoto)

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Oscars 2024: Wer wird und sollte gewinnen? Unsere Prognosen!

Am 11. März findet die 96. Oscarverleihung statt. Wir nennen euch unsere persönlichen Favoriten, haben aber auch in die Glaskugel geschaut.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger,
Maike Karr
Maike Karr
,
Franco Schedl
Franco Schedl
, Oezguer Anil

03/07/2024, 08:36 AM

Die Awards-Season ist in Hollywood aktuell im vollen Gange – und am 11. März wird sie ihren finalen Höhepunkt erreichen: Dann nämlich findet erneut (nämlich zum bereits 96. Mal!) die jährliche Oscar-Verleihung statt, natürlich auch diesmal im altehrwürdigen Dolby Theatre in Los Angeles. Internationale Wettbüros freuen sich mindestens genauso wie alle Nominierten: Denn das Ratespiel, wer heuer den begehrten Academy Award mit nach Hause nehmen wird, läuft auf Hochtouren.

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Auch wir in der film.at-Redaktion haben uns Gedanken darüber gemacht, wer höchstwahrscheinlich an diesem Abend zu den großen Gewinner:innen gehören wird – aber vor allem, wer zu den großen Gewinner:innen gehören sollte. Denn was man verdient und was einem das Leben so gibt, das ist bekanntermaßen sehr oft nicht dasselbe.

Bester Film

SOLLTE gewinnen: "Poor Things"

"Poor Things" zeigt uns eine Alternative, wie unsere Welt noch aussehen könnte. Die von Emma Stone gespielte Bella Baxter hinterfragt die Fundamente unserer Gesellschaft und Moral, zusätzlich funktioniert das Epos wunderbar als Female Empowerment-Meisterwerk. Die surrealistische Tragikomödie passt einerseits perfekt in unsere von politischen Umbrüchen geprägte Zeit, aber hat durch die einzigartige Erzählweise auch das Potential zum Klassiker. 

WIRD gewinnen: "Oppenheimer"

"Oppenheimer" vereint alles, was die Academy liebt: eine wahre Begebenheit, einen amerikanischen Helden und eine Geschichte von internationaler Strahlkraft. Christopher Nolan hat hier den besten Film seiner Karriere geschaffen, vereint Mainstream mit Arthouse – und die Geschichte rund um die Entstehung der Atombombe ist keineswegs eine schlechte Wahl für "Bester Film", fungiert man somit gleich als geschichtlicher Aufklärer.

Christopher Nolan räumte mit "Oppenheimer" ab

Beste Regie

SOLLTE gewinnen: Yorgos Lanthimos ("Poor Things")

Yorgos Lanthimos nutzt zahlreiche expressive Stilmittel, die man in dieser Form noch nie gesehen hat. Der Grieche wechselt fließend zwischen Farb- und Schwarzweiß-Ästhetik, kombiniert handbemalte Hintergründe mit neuester CGI-Technik und nutzt derart weitwinkelige Objektive, dass das Bild manchmal nur noch zu einem Kreis auf einer schwarzen Leinwand wird. Eine riskante Inszenierung, die zeigt, wozu das Kino (nach wie vor) fähig ist. 

WIRD gewinnen: Christopher Nolan ("Oppenheimer")

Christopher Nolan ist einer der erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit, aber hat noch nie einen Regie-Oscar erhalten. Sein Interesse an non-linearen Erzählweisen, moralischen Dilemmata und Weltuntergangsszenarien fügen sich in diesem außergewöhnlichen Biopic zu einem großen Ganzen zusammen und kreieren den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere. Es gibt wenig Filmemacher:innen, die einen Film mit derart vielen Dialogen so spannend gestalten können. 

Bester Hauptdarsteller

SOLLTE und WIRD gewinnen: Cillian Murphy ("Oppenheimer")

In "Oppenheimer" spielt Murphy als "Vater der Atombombe" die bisher herausfordernste Rolle seines Lebens. Er schauspielert nie überzogen und konzentriert sich stattdessen auf minimale Mimik und Gestik, die aber mit viel Wirkung eingesetzt wird. Der Ire trägt Christopher Nolans neuestes Werk, trotz des großen und großartigen Casts, voll und ganz. Ein absolut verdienter Oscar-Kandidat und -Gewinner! Zudem wäre es nicht das erste Mal, dass Hauptdarsteller von "Biopics" in dieser Kategorie gewinnen ...

Sandra Hüller zeigt ihre Trophäe

Beste Hauptdarstellerin

SOLLTE gewinnen: Sandra Hüller ("Anatomie eines Falls")

Sandra Hüller spielt in "Anatomie eines Falls" eine Frau, die verdächtigt wird, ihren Mann getötet zu haben. Sie transportiert hier die ganze Bandbreite an widersprüchlichen Emotionen mit einer unglaublichen Ehrlichkeit. Sie lacht an den scheinbar falschen Momenten, weint, wenn sie sich unter Kontrolle halten sollte und kreiert eine Frau, mit der wir uns alle identifizieren können. Famoses Schauspiel!

WIRD gewinnen: Emma Stone ("Poor Things")

Emma Stone ist eine unglaublich wandelbare Schauspielerin, die so gut wie jede Rolle verkörpern könnte. Wie abwechslungsreich ihr Schauspiel ist, beweist die 35-Jährige, wenn sie in "Poor Things" vollkommen eins mit ihrer "Baby wird zur Frau"-Figur wird und mit ihr verschmilzt. Dabei fügt sich ihre oftmals puppenhafte Darstellung absolut harmonisch in den surrealen Film von Yorgos Lantimos ein. Also: Emma, schnapp dir deinen zweiten Goldjungen!

Babygirl: Ryan Gosling als Ken in "Barbie"

Bester Nebendarsteller

SOLLTE gewinnen: Ryan Gosling ("Barbie")

Belächelt, ja gar kritisiert wurde er, als bekannt wurde, dass Gosling, ja eigentlich so sehr auf Prestige-Rollen bedacht, die sexlose Plastikpuppe Ken im Realfilm "Barbie" darstellen würde. Wie peinlich! Wie kindisch! Und: Ist Gosling (43) nicht eigentlich zu alt für diese Rolle? Sogar sein eigentlich stets von allen Seiten bewunderndes Aussehen wurde plötzlich infrage gestellt. 

Dann aber strafte Gosling allen bösen Zungen Lügen, als er auf der großen, ganz und gar knallpinken Leinwand die Performance seines Lebens ablieferte: herrlich selbstironisch, bewundernswert intensiv, beeindruckend nuanciert. Niemand sonst hätte es geschafft, "I'm Just Ken" als neue Lebensphilosophie des modernen Mannes zu etablieren und dabei das Patriarchat so sympathisch auf die Schippe zu nehmen. Gosling ist das Highlight des feministischen Films – und ja, wir erkennen die Ironie.

WIRD gewinnen: Robert Downey Jr. ("Oppenheimer")

Schon einmal hat Robert Downey Jr. ein fulminantes Comeback hingelegt und sich dank "Iron Man" aus der Drogen- und Flopkrise selbst herausgezogen. Das liebt die Academy, feiert gar solche Höhenflüge nach dem tiefen Fall. Nach "Avengers: Endgame" schien Downey Jr. erneut Gefahr zu laufen, in der Versenkung zu verschwinden – bis Nolan es wagte, den 58-Jährigen gegen seinen Typ zu besetzen und ihm eine ernsthafte, durchtriebene, ja beinahe bedrohliche und in sich selbst gefangene Rolle anzuvertrauen. Downey Jr. meistere dieses Vorhaben mit einer Wucht und Leidenschaft, die durch Mark und Bein geht. Ganz ohne seinen typischen Downey Jr.-Charme.

Und plötzlich war Robert Downe, Jr. wieder da, weit weg von Marvel. Und plötzlich liebte ihn die Academy wieder.

Beste Nebendarstellerin

SOLLTE und WIRD gewinnen: Danielle Brooks ("Die Farbe Lila")

Schon in "Orange is The New Black" stach Brooks aus dem ohnehin schon sehr starken Cast heraus, eindringliche Bildschirmpräsenz sei Dank. Mit dem Remake von "Die Farbe Lila" (dem Farben-Spiel bleibt die Schauspielerin treu!) empfiehlt sich die 34-Jährige zukünftig eindeutig für größere Rollen: Ihr Song "Hell No!" ist atemberaubend, ihr Spiel ausnahmslos hypnotisierend und charismatisch. 

Vor allem aber ist ihre Darbietung von unübertroffener Ehrlichkeit geprägt, die Charakterentwicklung ihrer Figur nimmt man ihr mit Leichtigkeit ab. Brooks erweist sich in "Die Farbe Lila" als Scene-Stealerin, karrieretechnisch dürften ihr nun hoffentlich alle Türen offen stehen.

 

Was ist eure Meinung? Wen möchtet ihr gewinnen sehen – und wer wird eurer Meinung nach gewinnen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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