Susanne Bredehöft

Ein ehemaliger Frauenschwarm will seinem angeblichen Sohn beibringen, wie man erfolgreich auf Aufriss geht. Eine provokante Komödie über marode Männlichkeitsideale.

Zum Tod meiner Mutter

— Zum Tod meiner Mutter

Julianes Mutter ist erst 64 Jahre alt. Sie ist schwer krank und lebt in einem Pflegeheim. Jetzt will sie sterben und hört auf zu essen und zu trinken. Juliane begleitet ihre Mutter dabei. Freunde und Bekannte kommen zu Besuch. Sie nehmen Abschied. Juliane auch, ganz langsam. Das Sterben dauert, dabei ist es recht friedlich, manchmal provozierend. Der Ausgang steht bereits fest. Ihre Mutter wird bald nicht mehr da sein, während Julianes Leben weitergeht. Sie möchte ihrer Mutter helfen und doch weiß sie, dass sie ihr das Sterben nicht abnehmen kann. Aus Tagen werden Wochen. Tochter und Mutter sind sich unendlich nah, körperlich und geistig. Bis etwas sie trennt: der ersehnte Tod.

Ein Dorf ist dem Untergang geweiht, hier gibt es nichts mehr, was den Ort noch vor dem Sterben bewahren könnte. Die noch verbliebenen jungen Menschen schlagen die Zeit tot, indem sie alles Fremde verachten, illegalen Hundekämpfen beiwohnen oder sich anderweitig berauschen. Daniel (Malte Oskar Frank) ist 13 und steht kurz davor, in den Frühling seines Lebens einzutreten – dem gegenüber stehen Dorfbewohner, die mit ihrer Gefühlskälte dem Jungen das Leben zur Hölle machen. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder (Paul Wollin) und seinem schwerkranken Vater (Robert Kuchenbuch) lebt er in einem Dorf, das durch die Landflucht seiner Bewohner fast schon scheintot ist.

Top Girl oder la déformation professionnelle

— Top Girl oder la déformation professionnelle

Helena, 30, alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, ist als Schauspielerin nur mäßig erfolgreich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit in einem Escort-Service. Zu ihrer Mutter, einer Gesangslehrerin, hat sie ein angespanntes Verhältnis. Auch von ihrem Job ist Helena zunehmend genervt. Als sie David kennenlernt, bietet sich ihr eine Chance. Momentaufnahmen einer zeitgenössischen, brüchigen weiblichen Arbeits-Biografie, Teil 2: Helena in Latex, Lack, Leder, Netzstrumpfhosen, mit langen Wimpern und Sexspielzeug bei der Arbeit. Männliche Kunden mit diversen sexuellen Vorlieben. Ein Casting, bei dem sie eine “notgeile“ Frau spielt. Ein postfeministischer Vortrag zu Körper, Alter, Schönheitsoperationen. Und immer wieder: Sex als Performance. Ökonomisierte Beziehungen. Körper-Bilder im Diskurs.

Schlingensiefs jüngster Film ist die Dokumentation seines an der Volksbühne Berlin realisierten Projekts FREAKSTARS, das aus den Reihen behinderter Personen aus einem Heim »Deutschlands Superfreak« heraussieben möchte.

Rocky war einst ein echter Frauenheld, zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung, doch seine besten Tage liegen mittlerweile längst hinter ihm. Das hält den Möchtergern-Casanova jedoch nicht davon ab, weiterhin jungen Frauen hinterherzusteigen. Nun lernt er kurz vor seinem 50. Geburtstag einen jungen Mann namens Thorben kennen, der behauptet, sein Sohn zu sein, und ist doch noch einmal als Verführer gefordert. Denn Thorben weiß nicht, wie man Frauen rumkriegt und will von seinem Vater in diese hohe Kunst eingeführt werden. Doch das ist nicht so leicht: Nicht nur merkt Rocky ziemlich schnell, dass bei Thorben eine Menge Arbeit nötig ist. Auch der Sohn kann bald nicht mehr ignorieren, dass es mit den Aufreißergeschichten seines Vaters nicht allzu weit her ist. Dennoch kommen die beiden Männer sich langsam näher…

Übersetzerin Inga Hauck begibt sich gemeinsam mit ihrem sechsjährigen Sohn Max in ihr Heimatdorf, als sie vom Tod ihres Vaters Georg hört. Dort begegnet sie auch Anna Kertesz, die vor 28 Jahren von Ingas Eltern aufgenommen wurde, nachdem ihr älterer Bruder Zoltan plötzlich verschwand. Auch von Ingas damals sechsjährigem Bruder Magnus fehlt seitdem jede Spur. Während viele immer noch überzeugt sind, dass Zoltan den Jungen entführt hat, hat Anna nie an der Unschuld ihres Bruders gezweifelt. Bei einem Spaziergang konfrontiert Anna Inga mit der Vergangenheit, indem sie sie zu einem alten Bauwagen am Rand des Moores führt und in Inga alte Erinnerungen wach werden...

Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

— Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien

Mit seinen „Heimatfilmen“, seinen Aktionen und Interventionen in Theater, Fernsehen, Oper und Kunst hat der Regisseur Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte den kulturellen und politischen Diskurs in Deutschland mitgeprägt. Die renommierte Filmeditorin Bettina Böhler unternimmt in ihrem virtuos montierten und ungemein unterhaltsamen Regiedebüt den Versuch, den Ausnahmekünstler in seiner ganzen Bandbreite zu zeigen. Im Fokus steht der „Familienmensch“, der in seinen Arbeiten gleichermaßen das Verhältnis zu den Eltern in Oberhausen und das Verhältnis zu Deutschland thematisiert. Der Film durchlebt die ganze Entwicklung Schlingensiefs: vom quasi pubertierenden Filmemacher im Kunstblutrausch, über den Bühnenrevoluzzer von Berlin und Bayreuth bis hin zum Bestsellerautor, der kurz vor seinem Tod die Einladung erhält, den Deutschen Pavillon in Venedig zu gestalten. Dabei überträgt sich die ungebändigte Energie des Proträtierten unwillkürlich auf die Zuschauer.

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