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Die 10 besten Drama-Serien auf Netflix

Dir genügt das Drama in deinem eigenen Leben nicht? Kein Problem: Netflix hilft dir gerne aus.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

04/14/2021, 11:21 AM

Wir wissen es: Drama hat viele Gesichter. Das gilt nicht nur fürs Leben, sondern auch für Filme und Serien, denn das Drama-Genre unterteilt sich in viele Subgenres: so gibt es beispielsweise das Historien-Drama, das Gerichts-Drama, das romantische Drama, das Alltags-Drama, das Coming-of-Age-Drama, das Polit-Drama oder auch die Dramedy (ein Mix aus Comedy und Drama). 

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Im Lexikon der Filmbegriffe der Universität Kiel wird das Genre gut verständlich zusammengefasst: So stehen im Zentrum des Dramas Figuren, die eine Lebenskrise durchmachen, vor einer lebensverändernden Entscheidung stehen oder ihr Leben aufgrund von tragischen beziehungsweise unerwarteten Ereignissen neu formieren müssen.

Oft, so ist im Lexikon weiter zu lesen, geht es auch um Wertorientierungen beziehungsweise -neuorientierungen. "Darum auch haben Dramen oft tragische Züge, erzählen von Schmerzen, psychischen Vernarbungen, fundamentalen Verlusten."

Die 10 beliebtesten Drama-Serien auf Netflix:

"Das Damengambit" (2020)

Die auf dem Roman von Walter Tevis basierende Retro-Miniserie handelt von der Außenseiterin Beth Harmon (Anya Taylor-Joy), die sich trotz laut schreienden inneren Dämonen an die männerdominierte Spitze der Schach-Welt spielt. "Das Damengambit" ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden und den wahren Preis der Genialität. Noch nie wurden Schach und menschliche Abhängigkeit so intensiv und realitätsnah dargestellt, jeder einzelne Zug wird hier zum Psychospiel. Eindringlich, bildgewaltig, meisterhaft. 

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"Pose" (seit 2018)

Wir schreiben das Jahr 1986 und befinden uns in New York: Die Weltmetropole ist ein pulsierendes und vor allem diverses Zuhause für alle, die das Leben spüren möchten. Als Alternativ-Welt zur konservativen Reagan-Ära entsteht Ballroom Culture – eine LGBTIQ-Subkultur, in der Drag, Haute Couture, Tanz und vor allem Selbstbewusstsein und der Körper als selbstbestimmte Kunstform im Mittelpunkt stehen. Die Serie "Pose" erzählt vom Leben verschiedenster Menschen dieser Kultur. 

Diversität wird in "Pose" großgeschrieben, ohne erzwungen zu wirken. Toll: Ein Großteil der Figuren wird tatsächlich von sich als transgeschlechtlich identifizierenden SchauspielerInnen dargestellt. Dank der Zelebrierung des Überschönen und des Glamourösen wirkt "Pose" zum Teil wie ein glitzerndes Märchen, das aber auch die dunklen Seiten der damaligen Zeit ebenso eindringlich in den Fokus rückt.

Schnell entwickelt die Serie eine enorme emotionale Intensität, die für Empathie und Gleichberechtigung wirbt und auf ganz großer Flamme köchelnd ruft: Der einzige Weg in die Zukunft ist, nicht auf die Vergangenheit zu vergessen. 

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"Bridgerton" (seit 2020)

Erfreulich divers geht es auch im Historien-Soap-Drama "Bridgerton" zu, das binnen kurzer Zeit gigantische 82 Millionen Zuseher*innen vor den Netflix-Bildschirm locken konnte. Basierend auf der Romanreihe von Julia Quinn und ins Netflix-Leben gerufen von "Grey's Anatomy"-Mama Shonda Rhimes, erzählt dieses Guilty Pleasure von der reichen Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor), die ihr Debüt auf dem heiß umkämpften Heiratsmarkt im London der Regency-Epoche macht. Als sie den rebellischen und äußerst gut aussehenden Duke of Hastings (Regé-Jean Page) kennenlernt, funkt es sofort zwischen ihnen. Doch schon das damalige London war vor Tratsch und Skandalen nicht gefeit...

Romantisch, skandalös, scharfsinnig und gekonnt Vergangenes mit Modernem verbindend: "Bridgerton" mutet als Mix aus Jane-Austen-Werken und Teen-Soaps an und dreht sich um die Zeitlosigkeit bleibender Freundschaften sowie Familien, die ihren Weg erkunden. Und es geht natürlich um die Suche nach einer Liebe, die alles überwindet. Die für Shonda Rhimes typischen Wendungen, Herzschmerz-Momente und sexy DarstellerInnen dürfen natürlich auch nicht fehlen. 

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"House of Cards" (2013-2018)

Der US-Präsident als Macbeth, die First Lady als Lady Macbeth: Das Shakespeare'sche Drama mit gewaltigen Versatzstücken aus dem Politthriller-Genre erzählt die Geschichte des machthungrigen Ehepaars Francis und Claire Underwood (fantastisch: Kevin Spacey und Robin Wright), das sich bis an die Spitze des Weißen Hauses lügt, intrigiert, manipuliert und gar meuchelt.

Dank Durchbrechen der vierten Wand machen uns die Underwoods zu KomplizInnen ihrer morallosen Machenschaften und halten uns sechs Staffeln lang in einem Netz aus Unbarmherzigkeit, Lügen, Rache, Korruption und Verschwörungen gefangen. Das Weiße Haus als modernes und verführerisches Sodom und Gomorra. Must-See!

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"Sons of Anarchy" (2008-2014)

Und weiter geht's mit Shakespeare – diesmal befinden wir uns aber nicht im Weißen Haus, sondern in der Biker Szene: "Sons of Anarchy" erzählt die Geschichte des fiktiven Motorradclubs SAMCRO ("Sons of Anarchy Motorcycle Club Redwood Original") – und zwar mit deutlicher Anlehnung an "Hamlet" und "Macbeth". Aber auch Einflüsse von "Die Sopranos" und "The Wire" sowie dem Kult-Film "Easy Rider" sind zu erkennen.

Der Motorradclub als Familie, die sich mit Waffenhandel und anderen illegalen Geschäften über Wasser hält und sich dabei gegen das Gesetz und rivalisierende Gangs behaupten muss: "Sons of Anarchy" beweist eindrucksvoll, dass Anarchie sowohl Freiheit als auch Gefängnis bedeutet – stets schwanken sie zwischen unbändigem Freiheitsdrang und Loyalität. Vielschichtige Charaktere, harte Action und eine großartige DarstellerInnen-Riege zeichnen ein authentisches Bild einer eher fremden Kultur, die fasziniert und abschreckt zugleich. Trist, düster und nichts für Zartbesaitete!

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"The Crown" (seit 2016)

Das pompös inszenierte und hervorragend gespielte Historien-Drama ermöglicht uns, was wir immer schon wollten: Mäuschen im Buckingham Palace zu spielen. Wir erfahren, wie Queen Elizabeth II. tickt, wie ihre Beziehung zu Politik-Legenden wie Margaret Thatcher oder Winston Churchill wirklich aussah, wie sich die Ehe mit Prinz Philip gestaltete und was Diana im royalen goldenen Käfig tatsächlich erlebte. Auch politische Rivalitäten werden fundiert und unterhaltsam den gepackten ZuseherInnen näher gebracht. 

Das klingt nach seichter Telenovela, ist es aber nicht: Dank detailverliebter Recherche ist "The Crown" nicht nur ein sensibles Charakterdrama, sondern auch ein spannendes Lehrstück über unsere Weltgeschichte sowie ein authentisches Sittenbild vergangener Jahrzehnte. Score, Bildkomposition, Dialoge: Hier passt einfach alles!

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"Breaking Bad" (2008-2013)

Walter White (auf den Leib geschneidert: Bryan Cranston) ist Chemielehrer und krebskrank. Weil er seine Familie nach seinem Tod finanziell abgesichert wissen will, lässt er sich darauf ein, mit seinem ehemaligen Schüler, dem Drogendealer Jesse Pinkman (famos: Aaron Paul), Meth herzustellen.

Was folgt, ist eine Tour de Force – nicht nur durch das hochgefährliche Milieu der Drogenkartelle, sondern vor allem durch die Psyche eines Mannes, in der die tiefsten und dunkelsten Abgründe noch nicht tief und dunkel genug sind, um dessen Hunger nach Macht, Kontrolle und Abenteuer zu stillen.

Noch nie wurde ein moralischer Verfall so bitterböse und schonungslos eingefangen. Außerdem bietet die Serie intelligente Dialoge und klug eingearbeitete und sorgsam verwendete Metaphern, die es unaufdringlich schaffen, über die Serie und im besten Fall über das eigene Leben nachzudenken. Brutale Action und tiefschwarzer Humor gibt's obendrein. Ein Meisterwerk!

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"Better Call Saul" (seit 2015)

Die Prequel-Serie von "Breaking Bad", in der der windige Anwalt Jimmy McGill (alias Saul Goodman) im Mittelpunkt steht, braucht sich vor der Mutterserie alles andere als verstecken: Ähnlich wie das Vorbild ist "Better Call Saul" eine beißende Gesellschafts- und Charakteranalyse, die mit cleveren Drehbüchern und famosen DarstellerInnen (allen voran Bob Odenkirk als Goodman sowie Rhea Seehorn als moralisches Gewissen Kim Wexler) auf ganzer Linie überzeugt.

Das Erzähltempo ist im Gegensatz zu "Breaking Bad" um einiges gedrosselter, die Handlung ruhiger, emotionaler, behutsamer, erdiger und dank Goodman auch humoriger. Der moralische Verfall einer Persönlichkeit wird dadurch aber nicht weniger intensiv in Szene gesetzt, in Gegenteil: Wenn die ohnehin bereits ambivalenten Figuren mit offenen Augen dem Abgrund entgegensteuern, wenn Hintergründe aus der Mutterserie erklärt werden und wir immer wieder einen Blick in Goodmans von Angst dominierte Zukunft werfen, dann ist die Gänsehaut gekommen, um zu bleiben. Ein zurecht hochgelobtes Husarenstück serieller Erzählkunst!

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"Ratched" (seit 2020)

1947: Die Krankenschwester Mildred Ratched (eine Wucht wie immer: Sarah Paulson) bewirbt sich im Norden Kaliforniens an einer führenden psychiatrischen Klinik, an der neue und verstörende Experimente am menschlichen Gehirn durchgeführt werden. Nach und nach aber bröckelt ihre perfekte Fassade: Während Ratched tiefer und tiefer in das System der psychiatrischen Klinik eindringt, wird auch ihre eigene dunkle Seite immer stärker.

Echte Monster werden nicht geboren, sondern sie werden geschaffen: das ist das verstörende Motto dieses packenden Drama-Thriller-Konglomerats von Ryan Murphy, das auf der legendären und unvergessenen Schwester Ratched aus dem Kult-Film "Einer flog über das Kuckucksnest" basiert. In typischer Murphy-Manier – überraschende Wendungen, Over-the-top-Storylines, rasantes Erzähltempo, viel sexy Haut, farbenfrohe Sexualität, starke Frauenfiguren und ein Top-Cast (neben Paulson unter anderem Sharon Stone, Cynthia Nixon und Finn Wittrock) – schleicht sich "Ratched" blitzschnell in unser Gehirn und brennt sich dort für immer in die Synapsen ein, auch dank metaphorischem Spiel mit der Farbgebung. 

Bitterböse, schockierend und alle Grenzen einreißend: Gewöhnlich ist hier nichts, exorbitant alles.

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"Élite" (seit 2018)

Die drei aus armen Verhältnissen stammenden Jugendlichen Samuel (Itzan Escamilla), Nadia (Mina El Hammani) und Christian (Miguel Herrán) sind neu an der Eliteschule Las Encinas. Die reichen Kids machen ihnen das Leben schwer. Schließlich führt die soziale Schere zu einer weitreichenden Tragödie, die das Leben vieler SchülerInnen der Las Encinas für immer verändern wird.

Die höchst erfolgreiche spanische Netflix-Eigenproduktion ist Guilty Pleasure per excellence: Intrigen, Skandale, fesche Menschen und Sex in allen Nuancen und dazu noch en masse. Sofort ist man drin in der Welt der Las Encinas, der Sog setzt schnell ein und man kann sich ihm nicht mehr entziehen. Das Staffelgeheimnis und die Zeitsprünge erinnern an TV-Perlen wie "Big Little Lies" oder "How to Get Away with Murder".

Toll: "Élite" steigert sich mit der Zeit, wird immer verworrener und fesselnder. Zudem erweist sich der Thriller-Drama-Mix als vielschichtiger, pointierter und tiefgründiger als andere Teen-Soaps.

Kurz: ein Entertainment-Juwel, zur Abwechslung mal nicht aus den USA. 

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