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Die 11 besten Historien-Serien auf Netflix

Kehre dem Jetzt den Rücken zu und tauche in das Früher ein: Längst vergessene Zeiten sind der beste Eskapismus ever!

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

03/28/2022, 08:38 AM

Wenn die Gegenwart mühsam wird, weil eine Pandemie um sich greift, die Arbeit den wahren Persönlichkeitskern auslöscht oder weil die Liebe schon wieder macht, was sie will, dann wenden wir uns gerne der Vergangenheit zu. Zwar war früher bei weitem nicht alles besser, aber mindestens genauso spannend und ein Eintauchen in Früheres ist auf jeden Fall eskapistisch!

Historische Serien kommen uns da gerade recht: Sie spiegeln das Lebensgefühl längst vergangener Epochen wieder, gleichzeitig halten sie aber auch der modernen Zeit einen sozialkritischen Spiegel vor: Denn was sagt es über uns aus, wenn wir auch 100 Jahre später immer noch um Gleichberechtigung der Geschlechter oder Umweltschutz kämpfen? Kurz: Mit historischen Serien lernen wir nicht nur etwas über die Menschheitsgeschichte, sondern auch über die menschliche Seele.

Die 11 besten Historien-Serien auf Netflix:

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Bridgerton (seit 2020)

Epoche: London, 1813

Darum geht's: Wie die gesamte Londoner High Society bereiten sich auch Violet Bridgerton und ihre acht Kinder auf die bevorstehende Ballsaison vor. Im Mittelpunkt steht Tochter Daphne, die unter den kritischen und neugierigen Augen aller – vor allem jener der mysteriösen Lady Whistledown, quasi das "Gossip Girl" des frühen 19. Jahrhunderts – als Debütantin in die "hohe Gesellschaft" eingeführt werden soll. Als sie den rebellischen und äußerst gut aussehenden Duke of Hastings kennenlernt, funkt es sofort zwischen ihnen. Doch schon das damalige London war vor Tratsch und Skandalen nicht gefeit...

Zeitreise-Empfehlung: Die von "Grey's Anatomy"-Erfinderin Shonda Rhimes und auf der Romanreihe von Julia Quinn basierende Historien-Hochglanz-Soap verwebt gewitzt Modernes und Traditionelles und macht sehr schnell süchtig.

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Peaky Blinders – Gangs of Birmingham (seit 2013)

Epoche: England, 1919

Darum geht's: Kurz nach dem Ersten Weltkrieg ist das Leben auf der Straße in Birmingham hart – auch für die Gangsterbande "Peaky Blinders", der Shelby-Familie. Die aber hat es zumindest geschafft, sich dank blutigen Spuren einen respektvollen Namen zu machen, zum Feind möchte diese Gang niemand haben. Oberhaupt ist Thomas Shelby, der um jeden Preis in der Welt aufsteigen möchte. Bald bekommt er es unter anderem mit dem berühmten Premiermininister Winston Churchill zu tun ...

Zeitreise-Empfehlung: Ein spannender und durchaus blutiger Historien-Thriller, der zugleich auch Familiensaga ist und mit bildgewaltiger Inszenierung besticht. Dreckig, lässig, kompromisslos!

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Spartacus (2010-2013)

Epoche: Rom, circa 73 bis 71 v. Chr.

Darum geht's: Endlich gibt's die berühmte Geschichte rund um den legendären Gladiatoren Spartacus auch in Serienform: Als der Heerführer Spartacus von seiner geliebten Frau getrennt und zum Sklaven gemacht wird, schwört er Rache.

Seine Vergeltungs-Mission beginnt als Gladiator, der bald aufgrund seines Talents und seiner stählernen Muskeln zum Publikumsliebling aufsteigt. Der Schritt zur Sklaven-Revolte ist zwar ein kleiner, aber dafür ein blutiger und grausamer ...

Zeitreise-Empfehlung: Im Mix aus Historiendrama, Action-Spektakel und Soap-Opera-Elementen geht's so wild, brutal und heiß her, dass im Free-TV nur die geschnittene Version gezeigt wurde, auf Netflix dürft ihr euch auf die unzensierte Geschichte voller Sex, grausamer Schlachten und fesselnder Twists freuen. Die faktische Authentizität mag bisweilen nicht größer sein als der Lendenschurz der äußerst sexy Gladiatoren, dem testosterongeschwängerten Sog kann man sich aber von Beginn an nicht entziehen. 

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Vikings (2013-2020)

Epoche: Dänemark, frühes 9. Jahrhundert

Darum geht's: Im Fokus steht der atemberaubende Aufstieg des einfachen Wikinger-Kriegers Ragnar Lodbrok, der angeblich tatsächlich existiert haben soll und heute als legendärer Wikinger weltweit bekannt ist. Seinen Erfolg hat er Plündereien und anderen illegalen Machenschaften zu verdanken, innerfamiliäre (Macht-)Kämpfe machen ihm aber das Leben schwer. 

Zeitreise-Empfehlung: Spielerisch verwebt die höchst erfolgreiche Serie Historisches mit Fiktionalität, die Balance aus Lern- und Entertainmentfaktor ist also durchaus ausgeglichen: "Vikings" thematisiert unter anderem die ersten Wikingerfahrten, die nordische Mythologie, politische Machtkämpfe sowie die damalige Religion. Dank blutrünstiger Schlachten (die vom Publikum ein stahlhartes Nervenkostüm erfordern!), berauschenden Sexszenen und einer ungezügelten, mystischen und gesetzlosen Aura fängt "Vikings" die Welt der Wikinger perfekt ein.

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Genauso zu empfehlen ist die Ableger-Serie "Vikings: Valhalla", die rund hundert Jahre nach den Ereignissen der originalen Serie spielt und sich auf den Kampf zwischen VikingerInnen und britischen Adeligen fokussiert. Hier geht's direkt zur Serie!

The Alienist – Die Einkreisung (seit 2018)

Epoche: New York, 1896

Darum geht's: Eine brutale Mordserie an jungen männlichen Prostituieren erschüttert New York City. Der hiesige Polizeichef stellt ein außergewöhnliches Team zusammen, um den Fall aufzuklären: Dr. Laszlo Kreizler ist Psychologe, John Moore Illustrator und Sara Howard die erste weibliche Angestellte des NYPD (und Sekretärin des Polizeichefs). Die drei müssen sich im Laufe ihrer grausigen Ermittlungen nicht nur mit psychisch gestörten Verdächtigen aus allen Gesellschaftsschichten, sondern auch mit behördlicher Korruption herumschlagen. Nicht zu vergessen: Die Psychologie steckte damals noch in ihren Kinderschuhen ...

Zeitreise-Empfehlung: "The Alienist" ist eine düstere Abhandlung des menschlichen Geistes, deren Spannungskurve bis ins Unermessliche steigt und einen faszinierenden Blick in die polizeilichen Ermittlungsmethoden Ende des 19. Jahrhunderts gibt. Das authentische Setting und der hervorragende Cast (Daniel Brühl, Luke Evans, Dakota Fanning) sind weitere große Pluspunkte.

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Kingdom (seit 2019)

Epoche: Korea, 14. Jahrhundert

Darum geht's: Korea muss sich in Zeiten der Joseon-Dynastie mit Tod, Korruption und Hungersnot herumschlagen – und mit einer geheimnisvollen Krankheit, welche die Infizierten mit einem Heißhunger nach Fleisch zurücklässt, aber zumindest immun gegen das Sterben macht. Kronprinz Lee Chang, eigentlich nur an seinem eigenen Wohlergehen interessiert, macht sich auf die Suche nach dem Kraut der Unsterblichkeit, um sein Volk zu retten. Seine Reise ist gepflastert von Gewalt und jeder Menge Zombies ...

Zeitreise-Empfehlung: Die Story mag schräg klingen, versteht es aber, auf typisch-fernöstliche Art Kung-Fu-Action, Politikintrige, Gefühle und (Zombie-)Horror miteinander zu verweben. Die Kampfszenen sind rasant, die Story spannend. Am Ende ist "Kingdom" aber vor allem ein filmisches Dokument der Verweigerung – nämlich einen dringend benötigten gesellschaftlichen Wandel betreffend. Die Zombies erfüllen also auch hier ihren metaphorischen Zweck. 

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The Last Kingdom (seit 2015)

Epoche: England, 9. Jahrhundert

Darum geht's: Der angelsächsische Adelige Uthred wird von Wikingern aufgezogen. Als Erwachsener fordert er, nachdem sein Ziehvater Ragnar ermordet wird, sein adeliges Geburtsrecht ein, fühlt sich aber immer noch als Wikinger. Diese hat er sich nun jedoch zum Feind gemacht. Nun steht Uthred zwischen zwei Fronten – was natürlich nicht lange gut gehen kann.

Zeitreise-Empfehlung: Eingepackt in fetzige Action und beeindruckende Bilder sowie vor dem Hintergrund der gleichnamigen Romanvorlage (die von historischen Tatsachen inspiriert wurde) erzählt "The Last Kingdom" über Loyalitätskonflikte, Glaubensfragen, Misstrauen und Verrat. Die episch-brutalen Schlachten erinnern zum Teil an "Game of Thrones", auch die hohe Todesrate unter den Figuren kommt uns bekannt vor. Das Setting und die Kostüme erinnern tatsächlich an das 9. Jahrhundert und erwecken die anarchische Sehnsucht nach Leidenschaft in uns. 

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Anne with an E (2017-2019)

Epoche: USA, 1890

Darum geht's: Das 13-jährige Waisenkind Anne Shirley wird nach einer schlimmen Kindheit in verschiedenen Waisenhäusern versehentlich zu den älteren Geschwistern Matthew und Marilla geschickt. Die sind vorerst gar nicht begeistert. Im Laufe der Zeit aber verändert Anne das Leben der beiden und auch die kleine Stadt mit ihrer positiven Einstellung, ihrem Intellekt und ihrer Vorstellungskraft.

Zeitreise-Empfehlung: Eine zarte, aber eindringliche Ode an die Kindheit, die mit einer hoffnungsvollen Grundstimmung ernste Thematiken wie Identität, Vorurteile, Feminismus, Mobbing, Geschlechtergerechtigkeit und Macht erzählt. Drückt auf die Tränendrüse, ist aber nie kitschig. Basierend auf dem Kinderbuchklassiker "Anne auf Green Gables" von Lucy Maud Montgomery, das bereits 1908 erschien, aber seiner Zeit weit voraus war.

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Marco Polo (2014-2016)

Epoche: 13. Jahrhundert

Darum geht's: Marco Polo, der zu einem der berühmtesten und bedeutendsten Entdecker und Weltreisenden werden sollte, wird in seinen Jungen Jahren in China zurückgelassen – als Geschenk seines Vaters an den dort herrschenden Kaiser Kublai Khan. Schon bald muss Marco in einer Welt voller Habgier, Betrug, sexueller Intrigen und Rivalitäten bestehen. Zwar erlangt er allmählich die Gunst des Khans, doch dessen unnachgiebiges Streben nach der Weltherrschaft bringt tödliche Gefahren mit sich. Trotzdem: Die Sehnsucht nach fremden Kulturen ist in Marco geweckt ...

Zeitreise-Empfehlung: Die immens hohen Produktionskosten (angeblich soll die erste Staffel unglaubliche 90 Millionen US-Dollar gekostet haben) sieht man dieser Netflix-Produktion auch an: "Marco Polo" ist eine Historien-Bilder-Oper, die zum einen soziokulturelle Studie des Alten China ist, zugleich aber auch tief in die Psyche des berühmten Entdeckers eintaucht. Sogar mit Sexszenen wird hier nicht gespart. Eine Reise für jeden, der schon mal einen Traum hatte und den Mut, ihn auch zu verwirklichen.

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Outlander (seit 2014)

Epoche: wechselnd zwischen 18. Jahrhundert (Schottland) und 20. Jahrhundert (USA)

Darum geht's: Durch einen Zufall und dank eines magischen Steinkreises wird die Kriegskrankenschwester Calire Randall im Jahr 1947 mehre Jahrhunderte zurück katapultiert, nämlich ins Jahr 1743 – und noch dazu nach Schottland! Dort herrscht gerade Krieg gegen England, statt einer Sightseeing-Tour sieht sich Claire mit Gewalt, Misstrauen und Elend konfrontiert. Bald verliebt sie sich in den Rebellen Jamie. Doch im 20. Jahrhundert wartet ihr Ehemann auf sie .... Von nun an steht Claire zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Zeitreise-Empfehlung: Wer auf Romantik, Magie, Historien-Drama und und Landschafts-Porno steht, der wird "Outlander" wegbingen wie nix! Die epische Liebesgeschichte balanciert meisterhaft am schmalen Grat zwischen Kitsch und geschmackvollem guilty pleasure. Dank feministischer Heldin, sexy Darstellern und unvorhersehbaren Twists konnte die Serie über die Jahre hinweg eine große Fanbase aufbauen.

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The Crown (seit 2016)

Epoche: die gesamte Regentschaft von Queen Elizabeth II, ab 1947

Darum geht's: Sie ist die berühmteste Queen aller Zeiten – und was hat Elizabeth II. nicht schon alles gesehen und durchgestanden: Berühmte PremierministerInnen wie Curchill und Thatcher, politische Intrigen, eine historisch hohe Arbeitslosenquote in der britischen Gesellschaft und natürlich all die Skandale rund um Familienmitglieder haben Elizabeth stolpern, fallen und wieder aufstehen lassen, nachdem sie sich die Krone gerichtet hat. Denn die steht stets über allem. Jede Staffel beschäftigt sich mit einem Jahrzehnt ihrer Regentschaft, angefangen mit ihrer unerwarteten Krönung in jungen Jahren.

Zeitreise-Empfehlung: Die wird von der realen Queen höchstpersönlich ausgesprochen, die sich Gerüchten zufolge besonders von den ersten zwei Staffeln sehr amused gezeigt haben soll. Das Mäuschen-Spielen im Buckingham Palast ist faszinierend, reizvoll, spannend und höchst unterhaltsam, was auch am glanzvollen und im 2-Staffel-Rhythmus wechselnden Cast liegt.

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